Er zählt zu den erlauchten Kreisen des europäischen Hochadels: Prinz Ernst August von Hannover (70) ist ein Urenkel des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II. (1859-1941) mit Verbindungen zum britischen Königshaus und der Ehemann von Caroline von Monaco (67). Doch in das öffentliche Gedächtnis hat er es vor allem mit recht unfeinen Auftritten geschafft. Zuletzt machte auch noch ein bitterer Erbstreit mit seinem ältesten Sohn, Erbprinz Ernst August (40), Schlagzeilen. Seitdem hört man kaum noch etwas von dem Welfenprinzen. Steuert er jetzt, mit 70 Jahren, womöglich in ruhigere Bahnen?

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Jahrelanger Streit mit seinem Sohn

Der Jubilar, der am 26. Februar seinen runden Geburtstag feiert, ist als ältester Sohn von Ernst August von Hannover, Herzog von Braunschweig Lüneburg (1914-1987) und dessen Ehefrau Ortrud Prinzessin zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (1925-1980) das Familienoberhaupt des ehemals königlichen Hauses Hannover und des früheren herzoglichen Hauses von Braunschweig.

2004 übertrug er den land- und forstwirtschaftlichen Besitz des Hauses Hannover in Deutschland und Österreich, darunter etwa auch das Schloss Marienburg seinem 1983 geborenen Sohn Ernst August Erbprinz von Hannover. Seit 2012 leitet dieser die Verwaltung und nimmt zunehmend die Repräsentation des Welfenhauses wahr.

Doch die eigentlich geklärte Nachfolge lief nicht so reibungslos ab, wie es zunächst den Anschein hatte. 2020 wollte Ernst August auf dem Gerichtsweg umfangreiche Schenkungen widerrufen lassen, die er seinem Sohn in den Jahren 2004 bis 2007 gemacht hatte. Darunter auch das südlich von Hannover gelegene Schloss Marienburg, der neogotische Stammsitz der Welfen. Kurz vor der mündlichen Verhandlung nahm der Vater die Klage aber zurück.

Erbprinz Ernst August Junior hatte zuvor das renovierungsbedürftige Schloss Marienburg aus Kostengründen für einen Euro dem Land Niedersachsen vermachen wollen. Nach dem Einspruch seines Vaters kamen Schloss und Inventar in eine Stiftung.

Immer wieder Negativ-Schlagzeilen

Die Familienfehde ist längst nicht die erste negative Schlagzeile rund um den Welfenprinzen. Er landete auch wegen Strafverfahren in den Medien. 2021 verurteilte ihn das Landgericht Wels in Österreich etwa zu einer zehnmonatigen Bewährungsstrafe. Der damals 67-Jährige soll im Zustand voller Berauschung unter anderem Polizisten attackiert haben. Ernst August legte gegen das Urteil Berufung ein - ohne Erfolg. Das Oberlandesgericht Linz bestätigte die gegen ihn verhängte zehnmonatige Bewährungsstrafe.

Das Urteil hätte Berichten zufolge noch härter ausfallen können. Bis zu drei Jahre Haft drohten dem Welfenprinzen. Sein Rauschzustand wurde ihm strafmildernd ausgelegt. Vor dem Prozessauftakt hatte sich Ernst August noch entschuldigt. "Ich übernehme die Verantwortung, bedauere das Geschehene ausserordentlich und bin bereit, für die Schäden aufzukommen."

Unvergessen ist der Expo-Vorfall

Am meisten in Erinnerung vieler Menschen geblieben ist der Prinz wohl mit einem Vorfall am Rande der Expo 2000 in Hannover. Die "Bild"-Zeitung berichtete damals, Prinz Ernst August von Hannover habe bei einem Besuch der EXPO gegen den türkischen Pavillon uriniert und taufte ihn "Pinkelprinz". Daraufhin wehrte er sich mit einer ganzseitigen Anzeige in der "FAZ". Er gab zwar zu, "dass ich mich während meines Besuches auf der Expo 2000 in Hannover erleichtert habe, aber weder gegen eine Wand des türkischen Pavillons noch auf den Grund und Boden des türkischen Staates".

Auch mit seinem Privatleben schaffte es Ernst August immer wieder in die Medien. Von 1981 bis 1997 war er mit der Schweizerin Chantal Hochuli (68) verheiratet, mit der er zwei Söhne hat. Zwei Jahre später folgte die viel beachtete Hochzeit mit Caroline von Monaco - an deren 42. Geburtstag am 23. Januar 1999. Im Juni desselben Jahres kam die gemeinsame Tochter Alexandra Prinzessin von Hannover (24) zur Welt. Zuletzt sah man die Eheleute, deren Hochzeitstag sich vor Kurzem zum 25. Mal jährte, im Jahr 2009 bei einer offiziellen Veranstaltung zusammen.

Nach den Skandalen und diversen gesundheitlichen Problemen hat sich der Prinz in den vergangenen Jahren zurückgezogen. Wie "Bunte" im Sommer 2023 berichtete, soll er sich einem gesünderen Lebensstil zugewandt haben. (ae/spot)  © spot on news

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