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König Felipe VI. (l.) macht ernst: Der spanische Monarch hat wegen eines neuen Skandals mit seinem Vater Juan Carlos (r.) gebrochen. Laut Ankündigung des Zarzuela-Palasts will Felipe auf das Vermögen seines Vaters, das er eines Tages erben würde, verzichten. Zudem wird er seinem Vater, der vor sechs Jahren abgedankt hat, das Gehalt streichen – zuletzt hatte der Altkönig rund 194.000 Euro jährlich aus der Haushaltskasse bekommen.
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Der Grund für den überraschenden Bruch zwischen Felipe und seinem Vater sind neue Ermittlungen gegen den früheren Monarchen: Juan Carlos soll ein millionenschweres Schmiergeld kassiert haben. Es geht um Konten in der Schweiz und zwielichtige Deals mit Saudi-Arabien. Das hat bei Felipe offenbar das Fass zum Überlaufen gebracht – doch die Liste an Skandalen und Verfehlungen, die sich Juan Carlos in der Vergangenheit geleistet hat, ist sehr viel länger ...
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Die Skandale und Schlagzeilen um Juan Carlos und das spanische Königshaus haben schon vor vielen Jahren begonnen. 1956 kam Juan Carlos' kleiner Bruder Alfons (l.) auf tragische Weise ums Leben. Der einzige Zeuge: der damals 18 Jahre alte Juan Carlos, der sich mit seinem 14-jährigen Bruder allein im Zimmer befunden haben soll.
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Alfons soll sich beim Reinigen einer Waffe versehentlich selbst in den Kopf geschossen haben. So wurde es zumindest von der spanischen Botschaft berichtet. Der Tod des Jungen wurde aber offenbar niemals untersucht. Juan Carlos' Vater soll die Waffe anschliessend in einen See geworfen und seinen ältesten Sohn schwören haben lassen, dass es ein Versehen gewesen sei.
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So makaber es nun klingen mag, es lässt sich nicht leugnen: Juan Carlos ist ein passionierter Jäger. Schlagzeilen machte der damalige König, als er 2006 in Russland den Braunbären Mitrofan erlegte. Dieser sei ein "gemütlicher und fröhlicher" Bär gewesen, den man laut Jagdbeamten absichtlich mit einem "Gemisch aus Wodka und Honig" gefüttert habe. Berauscht von dem Gemisch, sei das Tier leichte Beute für Juan Carlos gewesen.
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Seit 1962 ist Juan Carlos mit Sofia von Griechenland verheiratet. Laut dem Biografen Amadeo Martínez Inglés soll der ehemalige König im Laufe seines Lebens jedoch knapp 5.000 Frauen beglückt haben. Sein Beuteschema: "Gross, blond, schön, mit erotischen Kurven", erzählte Inglés einmal der Zeitschrift "Gala". Auch mit Prinzessin Diana (Bild) habe sich Juan Carlos zweimal heimlich getroffen.
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Hat Juan Carlos eventuell noch weitere Kinder neben Felipe (3.v.l.) und den beiden Töchtern Elena (3.v.r.) und Cristina (2.v.r.)? Sowohl die Belgierin Ingrid Sartiau als auch der Spanier Alberto Solà Jiménez behaupten, dass ihre Mütter vor Jahren eine Liaison mit dem Ex-König gehabt hätten. Vor Gericht können beide jedoch keine Erfolge feiern. Lediglich ein DNA-Test bestätigte: Sartiau und Jiménez haben zu 91 Prozent ein gemeinsames Elternteil.
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Die deutsche Corinna zu Sayn-Wittgenstein (Bild) wurde über Jahre hinweg als Geliebte Juan Carlos' gehandelt. Sie war als Beraterin für den einstigen spanischen König tätig und übernahm für ihn nach eigener Aussage "vertrauliche Missionen". Dumm nur, dass im Jahr 2018 plötzlich alte Tonaufnahmen von ihr auftauchten, die Juan Carlos schwer belasteten.
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Ihren Aussagen zufolge soll Juan Carlos 2012 illegale Geschäfte mit Saudi-Arabien abgewickelt haben. Demnach habe er dem damaligen Staatsoberhaupt eine satte Provision versprochen, wenn dieser spanische Unternehmen für den Bau einer Schnellzugstrecke beauftragen würde. Um diese Angelegenheit drehen sich unter anderem die Ermittlungen, die nun gegen Juan Carlos laufen.
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Juan Carlos' Vater, der 1993 verstorbene Juan de Borbón y Battenberg, soll ihm ein stolzes Vermögen von 7,8 Millionen Euro hinterlassen haben. Die spanische Bevölkerung sowie das Finanzamt schienen davon jahrelang keinen Schimmer zu haben, lag das Geld doch auf drei Konten in der Schweiz. Erst im Jahr 2013 wurde das geheime Vermögen aufgedeckt.
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Ein Jahr später legte Juan Carlos seine Finanzen offen – schliesslich forderten die Bewohner Spaniens von ihrem damaligen König mehr Transparenz. Juan Carlos offenbarte den Menschen dabei ein sattes Jahresgehalt von 293.000 Euro.
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Während einer Rede von Spaniens damaligem Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero im Jahr 2007 soll Juan Carlos den damaligen Staatschef Venezuelas scharf angegangen sein. Der Grund: Hugo Chávez (Bild) habe nicht aufhören wollen zu reden. "Warum hältst du nicht die Klappe?", sei es Juan Carlos daraufhin entfahren.
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Gegenüber seinen Mitarbeitern soll sich Juan Carlos so manches Mal herrisch gezeigt haben. Als ihm sein Chauffeur beispielsweise im Jahr 2012 offenbar nicht nah genug an der Tür des Strassenverkehrsamts parkte – er hatte dort einen Termin – soll er sogar handgreiflich geworden sein.
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Unbeliebt machte sich Juan Carlos im Jahr 2012 auch aufgrund eines anderen Vorfalls. In Afrika begab sich der spanische Royal auf Elefantenjagd und erlegte einen 50 Jahre alten Bullen. Sein Land wusste davon allerdings nichts. Der geheime Trip geriet nur an die Öffentlichkeit, weil sich Juan Carlos bei einem Sturz in Afrika die Hüfte brach und operiert werden musste.
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Nachdem Juan Carlos im Juni 2014 abgedankt und seinem Sohn Felipe das Zepter überlassen hatte, war es zunächst deutlich ruhiger um ihn geworden. Doch die jüngsten Ermittlungen gegen den Altkönig zwingen Felipe IV. nun zu drastischen Massnahmen. Sein hartes Durchgreifen gegen den eigenen Vater hat dem 52-Jährigen im ganzen Land viel Lob eingebracht. Doch der Schaden, den Juan Carlos über die Jahre an der spanischen Monarchie angerichtet hat, dürfte so schnell nicht wiedergutzumachen sein.