Während sich die britische Presse auf Herzogin Meghan stürzt, scheinen sich die Journalisten in Luxemburg nun auf Grossherzogin Maria Teresa einzuschiessen. Um dem entgegenzuwirken, äusserte sich nun ihr Ehemann, Grossherzog Henri, zu Vorwürfen gegen seine Frau.
Der "Megxit" im britischen Königshaus gilt als direkte Folge der negativ gefärbten Berichterstattung der Presse Grossbritanniens über Herzogin Meghan. Nun muss auch das Oberhaupt des Königshauses in Luxemburg, Grossherzog Henri, seine Gattin gegen üble Nachrede verteidigen.
In Luxemburg brodelt es: Grossherzogin Maria Teresa wird von der luxemburgischen Tageszeitung "Le Quotidien" als "stürmisch und autoritär" bezeichnet. Sogar ihr Ehemann habe Angst vor einer Konfrontation mit der 63-Jährigen. Ebenso wie das Personal, das erschöpft sei und damit kämpfe, die Launen der Grossherzogin auszuhalten. Ähnliche Zeilen verfassten auch Journalisten der Wochenzeitung "Luxemburger Land", die wiederum ihren Weg ins "Tageblatt" fanden.
Eindringliche Zeilen vom Krankenbett
Gegen diese Anschuldigungen verteidigt der 64-jährige Grossherzog Henri seine Gattin nun in einem offenen Brief, den er am Krankenbett seines Schwagers Luis Mestre in Genf verfasste. In vier Sprachen – nicht aber auf Deutsch – liess das Oberhaupt der luxemburgischen Monarchie seine Zeilen gemeinsam mit neuen Fotos des Paars unterschiedlichen Medien zukommen, unter anderem "Bunte.de".
"Die ganze Familie leidet", betont der Grossherzog und fragt in einem Zuge: "Warum eine Frau angreifen? Eine Frau, die andere Frauen verteidigt? Eine Frau, die nicht einmal das Recht hat, sich zu verteidigen?" Er und seine Frau hätten seit ihrer Thronbesteigung die Absicht verfolgt, die Monarchie in Luxemburg zu modernisieren.
Ihr Engagement "ist beispielhaft"
"Ich bin stolz auf das Engagement, die Intelligenz und die Energie, die meine Frau in all ihre Handlungen steckt", heisst es in dem Dokument weiter. "Ihr Engagement, 39 Jahre lang mit mir in unserem Land zu arbeiten, ist beispielhaft und für mich von wesentlicher Bedeutung." Die Art und Weise, wie Maria Teresa nun von der Presse behandelt werde, sei "unfair", so Henri.
Die Anschuldigungen gegen die Grossherzogin entstanden im Zuge von Untersuchungen, die Ministerpräsident Xavier Bettel einleiten liess und die von Finanz-Experte Jeannot Waringo durchgeführt wurden. Der Grund: In den vergangenen Jahren haben auffällig viele Mitarbeiter am königlichen Hof gekündigt. Sie wurden allesamt durch Steuergelder finanziert.
Acht Millionen Euro Personalkosten
Das Königshaus in dem als "Steueroase" bekannten Land wird pro Jahr mit knapp elf Millionen Euro finanziert, acht werden allein für das Personal ausgegeben. Die Regierung erhofft sich von den Ermittlungen, zukünftig mehr Kontrolle über das höfische Personal zu erlangen.
In seinem Brief teilt Grossherzog Henri auch seine Akzeptanz der Untersuchungen "im Geiste der Offenheit, Transparenz und Modernität" mit. Er und seine Frau würden "weiterhin für Sie da sein und für Luxemburg".
Grossherzogin Maria Teresa selbst äusserte sich bislang nicht zu den Vorwürfen gegen sie. Das könnte allerdings nötig werden, falls der Bericht von Jeannot Waringo sie belastet. Laut RTL reichte der Finanz-Experte ihn mittlerweile bei Premierminister Bettel ein. (wag) © 1&1 Mail & Media/spot on news
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