Seit fast einem halben Jahr halten Frederik X. und Mary als dänisches Königspaar das Zepter in den Händen. Fernab des skandinavischen Landes geniessen Frederiks jüngerer Bruder, Prinz Joachim, und dessen Ehefrau, Prinzessin Marie, ihr Leben in der amerikanischen Anonymität. Wobei: Vor allem die in Paris geborene 48-Jährige avanciert immer mehr zum heimlichen Star des dänischen Königshauses. Adelsexperte Michael Begasse weiss und erklärt, warum das so ist.
Der Thronwechsel im Königreich Dänemark ist vor fast einem halben Jahr vollzogen worden. Mit der Abdankung von
Dennoch lohnt sich ein Blick über den Teich in die USA, wo das royale Paar mittlerweile in der Hauptstadt Washington D.C. lebt. Diesen Eindruck teilt auch
Marie von Dänemark: Der heimliche Star des Königshauses
"Sie brauchen weder das Königshaus noch das Protokoll, um sich ein Image zu schaffen. Denn dieses Image schaffen sie sich von innen heraus", analysiert Begasse. Insbesondere die gebürtige Französin Marie strahlt, wie aktuellen Bildern zu entnehmen ist, häufig aus vollem Herzen. Für viele Beobachter gilt sie längst als der heimliche Star des dänischen Königshauses – wenngleich zwischen ihrem heutigen Lebensmittelpunkt und der skandinavischen Metropole rund 6.500 Kilometer Luftlinie liegen.
Doch wie ist der Stimmungswandel von Marie und Joachim, der 2020 einen Schlaganfall erlitten hat, zu erklären? Laut des langjährigen Royal-Experten hat Margrethe II. ihrem zweitgeborenem Sohn und dessen Frau einst mit einer Entscheidung in die Karten gespielt, die dem Paar zunächst alles andere als gefallen haben dürfte.
"Als die damalige Königin Joachims und Maries Kindern Henrik (15) und Athena (12), und damit ihren eigenen Enkelkindern, in einer Nacht- und Nebelaktion die Titel aberkannt hat, war das eine Zäsur in der dänischen Königsfamilie. Daraufhin haben Joachim und Marie die Entscheidung treffen können und letztendlich auch getroffen, ihr Leben neu zu gestalten – weil sie erkannt haben, dass sie nicht mehr die erste und vielleicht sogar nicht einmal mehr die zweite Geige spielen."
"The Heir and The Spare": Nicht nur in Grossbritannien ein Dauerthema
Für das Familienleben hätte es besser nicht kommen können – so schmerzhaft die Situation damals auch gewesen sein mag. In den USA können sich Henrik und Athena frei entwickeln. "Niemand in Washington weiss, dass ihre Oma mal die Königin von Dänemark war und ihr Onkel König von Dänemark ist", bestätigt Begasse.
Ihn erinnert das Verhältnis zwischen
Der Konkurrenzkampf zwischen Mary und Marie
"In beiden Fällen kommt eine weitere Parallele hinzu", sagt der Adelsexperte und führt aus: "Wenn sowohl der Thronfolger als auch der Ersatzmann hübsche Frauen heiraten, dann haben die Medien natürlich nichts Besseres zu tun, als diese beiden Damen ständig miteinander zu vergleichen." Im Vergleich zwischen Williams Frau Kate und Harrys Frau Meghan habe Letztere meistens schlechter abgeschnitten.
Dieser Dauerzustand erinnert an die Gemengelage im Königreich Dänemark. "Wenn die beiden angeheirateten Royals obendrein fast denselben Vornamen haben, wie bei Mary und Marie von Dänemark der Fall, dann liegen die Vergleiche quasi auf dem Präsentierteller", weiss Begasse. Die Australierin Mary habe gegenüber der Französin Marie in der Gunst der Medien in der Vergangenheit immer einen Wimpernschlag vorne gelegen. Die heutige Königin galt als die taffe Style-Queen, während Marie als zurückhaltende Unterstützerin von Joachim beschrieben wurde.
Neue Leichtigkeit und steigende Sympathiewerte
Mit dem Weggang aus Kopenhagen konnte sich Marie an der Seite ihres Mannes neu positionieren und ihre kleine Familie auf ein neues Podest stellen. Begasse ordnet ein: "Der Konkurrenzkampf ist vorbei, weil die beiden Frauen nicht mehr unter einem Schlossdach leben. Dieser Veränderung hat der gesamten Familie sichtlich gutgetan. Insbesondere Marie ist eine Gelöstheit und Leichtigkeit anzusehen, die sie früher so nie hatte."
Eine Win-win-Situation also, die einen grossen Anteil daran hat, dass der Wahl-Amerikanerin mittlerweile grosse Sympathiewerte aus dem fernen Dänemark entgegengebracht werden. Neben den vielen Parallelen, die Michael Begasse aufgezeigt hat, weist er abschliessend noch auf einen "riesigen Unterschied" zwischen den britischen und den dänischen Royals hin: "Wenn König Frederik seinen Bruder und seiner Schwägerin bitten würde, zurückzukommen, würden die beiden das tun. Ich bin mir aber weder sicher, ob William seinen Bruder um Hilfe bitten würde noch bin ich mir sicher, dass Harry ihm diese Bitte gewähren würde."
Über den Gesprächspartner:
- Michael Begasse ist Adelsexperte bei RTL, Journalist, Moderator und Sprecher. 2021 ist sein erstes Buch: "111 royale Momente für die Ewigkeit" erschienen.
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