Kontroversen um die norwegische Königstochter Märtha Louise und ihren Verlobten Durek Verrett gibt es genug. An Drama mangelt es auch kurz vor der Hochzeit nicht. Ein Rückblick auf eine turbulente Liebe.
Prinzessin
Nun geben sich die 52-jährige Tochter des norwegischen Königs Harald V. und der drei Jahre jüngere Amerikaner am Samstag (31. August) vor malerischer Fjordkulisse das Jawort. Von Kontroversen sind auch die Hochzeitsvorbereitungen nicht verschont geblieben - für die grössten Negativschlagzeilen sorgte zuletzt aber ein ganz anderes Mitglied der Königsfamilie.
Gewaltvorwürfe gegen Mette-Marits Sohn Marius
Ausgerechnet die Vorzeigefamilie von Märtha Louises jüngerem Bruder, dem Thronfolger
Ungewöhnlich ist, dass diesmal ausnahmsweise nicht Märtha Louise für die jüngsten Negativschlagzeilen am norwegischen Hof zuständig ist. Doch auch rund um das eigentliche Brautpaar brodelt es, was nicht zuletzt wieder einmal mit dem Vorwurf zu tun hat, die Prinzessin vermische kommerzielle Interessen mit ihrem offiziellen Titel.
Dieser Vorwurf besteht, seit die beiden früh in ihrer Beziehung als "Die Prinzessin und der Schamane" auf Vortragstour gegangen waren - noch im selben Jahr wurde damals beschlossen, dass Märtha Louise ihren Titel nicht länger zu Geschäftszwecken gebrauchen werde. 2022 hatte sie schliesslich alle offiziellen Aufgaben für das Königshaus niedergelegt, um ihre Rolle am Hof und ihre geschäftlichen Tätigkeiten deutlicher voneinander zu trennen.
Der Schamane und die Dreifachmutter Märtha Louise
Aber der Reihe nach: Märtha Louise ist das älteste Kind von König Harald und seiner Frau Königin Sonja (beide 87). Sie ist zwar älter als ihr Bruder Haakon (51), steht in der Thronfolge aber hinter ihm sowie seinen Kindern Prinzessin Ingrid Alexandra (20) und Prinz Sverre Magnus (18) auf Rang vier.
Eine realistische Aussicht auf den Thron hat Märtha Louise somit nicht. Stattdessen konzentriert sie sich auf ihre Selbstverwirklichung: Sie war unter anderem lange Zeit eine erfolgreiche Springreiterin und liess sich zur Physiotherapeutin ausbilden. Von 2002 bis 2017 war sie schon einmal verheiratet: Aus der Ehe mit dem Schriftsteller Ari Behn (1972-2019) hat sie drei Töchter: Maud Angelica (21), Leah Isadora (19) und Emma Tallulah Behn (15).
Durek Verrett ist nach eigenen Angaben Schamane in sechster Familiengeneration. Auf spirituelle Weise will er Menschen zu ihrer wahren Stärke verhelfen - bei der an Esoterik interessierten Prinzessin rannte er damit offene Türen ein, bei vielen Norwegern stiess er dagegen auf Unverständnis. "Er hat mein Leben verändert", schrieb Märtha Louise, als sie die Beziehung 2019 auf Instagram öffentlich machte. Den Kritikern kam sie im selben Atemzug zuvor: "Es steht euch nicht zu, für mich zu wählen oder mich zu beurteilen. Ich wähle meinen Mann nicht aus, um jemanden von euch zufriedenzustellen. (...) Ich wähle aus Liebe."
Trauung vor spektakulärer Kulisse in Norwegen
Diese Liebe findet nun am wunderschönen Geirangerfjord in Westnorwegen ihren vorläufigen Höhepunkt. Drei Tage lang wollen die Prinzessin und der Schamane den Bund der Ehe feiern. Zum Auftakt sollte es schon am Donnerstag im nahe gelegenen Ålesund eine "Meet and Greet"-Party (Dresscode: "sexy und cool") geben, ehe die Hochzeitsgemeinde per Boot durch den Fjord nach Geiranger gebracht werden sollte, wo eine lateinamerikanisch geprägte Vorhochzeitsparty auf sie wartete. In dem malerischen Ort finden am Samstag dann die Trauung durch die Pfarrerin Margit Lovise Holte und die eigentliche Hochzeitsfeier statt. Details zur Gästeliste - und dazu, welche Königshausmitglieder dabei sein werden - sind bislang nicht bekannt.
Auf Schritt und Tritt wird das Brautpaar von dem britischen Promi-Magazin "Hello!" begleitet, das sich für eine unbekannte Summe die Exklusivrechte an der Trauung und der Hochzeitsfeier gesichert hat - der Zugang für norwegische Medien ist dagegen entgegen aller üblichen Konventionen stark eingeschränkt.
Die Nummer vier der Thronfolge heiratet, ihr Partner wird in die Königsfamilie aufgenommen - und die einheimischen Zeitungen und Fernsehsender bleiben mehr oder weniger aussen vor? Die norwegischen Medien tobten. Die Zeitung "Verdens Gang" etwa schmetterte der Prinzessin entgegen, sich für die eigene Hochzeit bezahlen zu lassen. Das "Dagbladet" titelte: "Königshaus zum Verkauf!" Der Hof selbst hat zumindest Vorbehalte dagegen angemeldet, exklusiv von "Hello!" abgelichtet zu werden.
Ärger um Hochzeits-Gin und die Schwiegermutter der Braut
Die Prinzessin und der Schamane haben sich somit einmal mehr ins mediale Kreuzfeuer manövriert. Dabei gab es im Vorfeld der Hochzeit schon anderen Knatsch, unter anderem ging es dabei um einen Hochzeits-Gin, bei dessen Etikettierung das staatliche Alkoholmonopol einen Verstoss gegen das strikte norwegische Werbeverbot für alkoholische Getränke beanstandete.
Hinzu kam eine öffentliche Schlammschlacht mit dem Wochenblatt "Se og Hør" und mit Verretts Mutter, der das Paar vorwarf, gegen Bezahlung in dem Blatt schlimme Dinge über ihren Sohn zu sagen. "Ich will alle Norweger vor meinem eigenen Sohn warnen", soll sie zu "Se og Hør" gesagt haben. Die royale Hochzeit, das dürfte klar sein, wird ohne die Mutter stattfinden. (Steffen Trumpf/dpa/bearbeitet von vit)
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