Am 15. September feiert König Carl Gustaf sein 50. Thronjubiläum. 1973 bestieg er mit nur 27 Jahren den schwedischen Thron. In seine Regentschaft fallen zwei Gesetzesänderungen, die der Monarchie in Schweden ein anderes Gesicht verliehen haben.
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Seit 2018 ist der 77-Jährige der am längsten regierende König der schwedischen Geschichte. Doch nicht nur die Länge seiner Amtszeit ist historisch, in diese Zeit fallen auch historische Gesetzesänderungen.
König Carl Gustaf und Silvia Sommerlath: Diese Regel kam ihnen zugute
Durch seine Proklamation zum König in jungen Jahren profitierte Carl Gustaf im Hinblick auf die Liebe von einer Regel. Als er Silvia Sommerlath bei den Olympischen Spielen in München 1972 kennenlernte, war er schon König und konnte sich so mit der bürgerlichen Deutschen verloben und sie 1976 heiraten. Wäre er noch Kronprinz gewesen, hätte er sein Recht auf den Thron dadurch verloren.
Durch eine Verfassungsreform im Jahr 1980 wurde diese sogenannte "Anforderung der Ebenbürtigkeit" abgeschafft. So hatte auch
Eine weitere Änderung, die in die Amtszeit des Königs fiel, betraf die direkte Thronfolge. In Schweden galt lange Zeit die männliche Thronfolgeregelung, sodass immer der älteste männliche Nachkomme Thronfolger wurde. Daher wurde Carl Gustaf König, obwohl er vier ältere Schwestern hat. So sollte es zunächst auch seinen Nachkommen gehen.
Victoria von Schweden wurde erst lange nach ihrer Geburt Kronprinzessin
Mit seiner Ehefrau Silvia bekam der König 1977 Tochter Victoria und 1979 Sohn
König Carl Gustaf sorgte mit seinen Aussagen zu dieser Änderung gleich mehrmals für Aufsehen, denn als die Änderung 1980 in Kraft trat, sagte er laut "svenskdam.se" gegenüber der schwedischen Zeitung "Vestmanlands Läns Tidning": "Ich persönlich möchte meinen Sohn Carl Philip als Nachfolger. Ich bin sicher, dass die Mehrheit des schwedischen Volkes einen König auf dem Thron haben will." Für Mädchen sei der Job "zu schwer".
Von dieser Ansicht ist der König offenbar bis heute nicht ganz abgewichen, denn auch in der Dokumentation "Sveriges sista kungar" (dt.: "Schwedens letzte Könige"), die Anfang 2023 beim schwedischen TV-Sender SVT1 ausgestrahlt wurde, sagte er: "In meinen Augen war es falsch, das Grundgesetz rückwirkend zu verändern. Mein Sohn Carl Philip war schon geboren und plötzlich ändert man alles. Als Vater fand ich es furchtbar."
König Carl Gustaf: "Es hat mich zutiefst geschmerzt"
Bei der schwedischen Bevölkerung stiessen die Aussagen des Monarchen nicht auf Zustimmung, ihm wurde vorgeworfen, nicht hinter seiner Tochter zu stehen. Daraufhin sah sich der Palast genötigt, ein Statement zu veröffentlichen. Wie "svenskdam.se" berichtete, stand darin unter anderem: "Es hat mich zutiefst geschmerzt, wenn ich im Nachhinein Kommentare höre, die behaupteten, ich würde nicht hinter meiner Tochter Kronprinzessin Victoria als Schwedens Thronfolgerin stehen."
Seine Antworten in dem Interview seien nicht als Kritik an der weiblichen Thronfolge oder an Kronprinzessin Victoria zu verstehen. "Die weibliche Thronfolge ist für mich eine Selbstverständlichkeit. Die Kronprinzessin ist meine Nachfolgerin. Sie ist eine ausserordentliche Bereicherung für mich, meine Familie und unser Land. Ich bin stolz auf sie und ihren unermüdlichen Einsatz für Schweden."
Verwendete Quellen:
- kungahuset.se: Die schwedische Monarchie und die königliche Familie
- svenskdam.se: Kungens märkliga utspel om Victoria – väckte kritik
- svenskdam.se: Kungen konfronterad efter kritiserade utspelet angrar ingenting
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