Im Mai feierten König Felipe VI. und Königin Letizia von Spanien ihren 20. Hochzeitstag, am 19. Juni steht nun das zehnte Thronjubiläum an. Um die Monarchie zukunftsfähig zu machen, haben sie bereits einiges verändert. Doch es liegt noch viel Arbeit vor ihnen.
Vor zehn Jahren machte König
Vertrauen wiedergewinnen
Die Rufe nach einer Abschaffung der Monarchie wurden immer lauter. Anfang 2014 befürworteten Umfragen zufolge mehr als die Hälfte der Spanier ein Ende der Monarchie. Selbst Felipes Proklamation am 19. Juni wurde von Protesten begleitet. Der neue König und seine Frau sollten nach der Abdankung von Juan Carlos frischen Wind ins angeschlagene Königshaus bringen. "Die Krone muss die Wertschätzung, den Respekt und das Vertrauen der Bürger gewinnen", lautete Felipes Leitspruch bei seiner Thronbesteigung.
Um das Vertrauen des Volks nach all den Skandalen wiederzugewinnen, setzt das Königspaar deshalb auf Bürgernähe, Transparenz und Sparkurs. So fielen schon die Zeremonien zur Inthronisation verhältnismässig bescheiden aus. Auch zum Thronjubiläum sind keine grossen Feierlichkeiten zu erwarten. Das Königshaus hat auf seiner Homepage für den 19. Juni die Teilnahme an der Ablösung der königlichen Garde, die Verleihung von Orden für zivile Dienste und ein Mittagessen anlässlich des Proklamations-Jahrestages angekündigt.
2022 legte der König erstmals sein Vermögen offen - ein wichtiger Schritt in Sachen finanzieller Transparenz. In einer offiziellen Erklärung gab er bis auf den Cent genau bekannt, wie viel er und seine Frau besitzen: 2.573.392,80 Euro. Der Grossteil liege auf Sparkonten, hiess es weiter. Damals erfuhr die Öffentlichkeit auch, dass das Jahreseinkommen von Felipe VI. mit rund 260.000 Euro fast doppelt so hoch ist wie das seiner Frau. Während andere Monarchien - wie etwa Grossbritannien - noch dabei sind, sich zu verschlanken, ist das in Spanien bereits geschehen. 2020 drehte Felipe seinem Vater den Geldhahn zu. Ein royales Salär erhalten inzwischen nur noch das Königspaar, die beiden Töchter und Alt-Königin Sophia (85).
Königreich zusammenhalten
In seiner bisherigen Amtszeit stand Felipe schon mächtig unter Beschuss. In keinem anderen Land der EU gibt es eine so grosse Separatismus-Bewegung wie in Spanien. Regionen wie Andalusien, Katalonien, Baskenland und Galicien streben nach Autonomie - und lehnen die Monarchie offen ab. Das illegal abgehaltene Unabhängigkeitsreferendum Kataloniens im Oktober 2017 quittierte der König mit deutlichen Worten. In einer Fernsehansprache sprach er sich für
Auch als Thronfolgerin Leonor an ihrem 18. Geburtstag im Oktober 2023 vor dem Parlament in Madrid ihren Eid auf die Verfassung gab, wurde deutlich, auf welch wackeligen Beinen die spanische Monarchie weiter steht: Aus den nach Eigenständigkeit strebenden Regionen nahm niemand teil. Fünf der elf im Unterhaus vertretenen Parteien boykottierten die Veranstaltung, da sie die Abschaffung der Monarchie fordern.
Gerüchte um ein Ehekrise
Neben diesen grossen Herausforderungen, die Zukunft der Monarchie zu sichern, gibt es noch eine weitere für das Königspaar. Ausgerechnet in dem Jahr, in dem sie am 22. Mai 2024 ihren 20. Hochzeitstag feiern konnten, mehren sich Spekulationen über den Zustand der Ehe. Angeheizt durch das am 28. Mai erschienene Enthüllungsbuch "Los silencios de Letizia" (zu Deutsch so viel wie: "Letizias Schweigen") des Skandaljournalisten Jaime Peñafiel mutmassten manche spanischen Medien sogar über eine angeblich längst vollzogene heimliche Trennung. Jede Geste, jeder Schritt wird nun genau unter die Lupe genommen. Gibt es noch Sympathien zwischen Letizia und Felipe? Oder zeigen sie sich nur noch offiziell für die Krone als Duo?
Eine Stellungnahme zu derart privaten Angelegenheiten gibt es vom Königshaus traditionell nicht. Die Royals lassen lieber Bilder sprechen. Anlässlich des Ehejubiläums wurden neue Bilder veröffentlicht, die das Königspaar harmonisch mit ihren beiden Töchtern Kronprinzessin Leonor und Prinzessin Sofía (17) zeigten. (ae/spot) © spot on news
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