- Am 17. November startet auf Netflix "1899", die neue Serie der "Dark"-Macher Jantje Friese und Baran bo Odar.
- Nach dem Welterfolg des deutschen Mystery-Dramas sind die Erwartungen an die Nachfolge-Serie riesig.
- Wird "1899" dem Hype gerecht?
Am 17. November startet auf Netflix "1899", die neue Serie der "Dark"-Macher Jantje Friese und Baran bo Odar. Nach dem Welterfolg des deutschen Mystery-Dramas sind die Erwartungen an die Nachfolge-Serie riesig.
Das Jahr 1899 war ein Jahr des Aufbruchs - in ein neues Jahrhundert und in eine neue Welt. Zahlreiche Menschen aus ganz Europa machten sich auf den Weg über den Atlantik in die Vereinigten Staaten, um dort den amerikanischen Traum von sozialem Aufstieg und Reichtum zu leben.
In diesen turbulenten Zeiten haben Jantje Friese und Baran bo Odar ihre neue Serie angesiedelt. Im Mittelpunkt steht das Auswandererschiff "Kerberos", das auf dem Weg von London nach New York den Atlantik überquert. 1.500 Menschen verschiedener Nationalitäten sind an Bord, einige von ihnen schwelgen im Luxus der ersten Klasse, während auf den unteren Decks Armut vorherrscht.
Die Crew um Kapitän Eyk Larsen (der aus "Dark" bekannte
"1899": Was ist mit dem Schwesterschiff "Prometheus" passiert?
Einige der Menschen an Bord stellt die Serie in der ersten Folge näher vor. Sie alle wirken unglücklich, sie hadern mit ihren Schicksalen, die auf irgendeine Art und Weise miteinander verbunden zu sein scheinen. Mit dem Alltag auf hoher See ist es jedoch schnell vorbei, als die "Kerberos" einen Funkspruch ihres seit vier Monaten verschollenen Schwesterschiffs "Prometheus" empfängt.
Kapitän Larsen ändert den Kurs, um das verloren geglaubte Schiff in den Weiten des Ozeans zu suchen. Als die "Prometheus" schliesslich gefunden ist, scheint das Schiff verlassen und um Jahrzehnte gealtert zu sein. Und das ist noch nicht das Unheimlichste, was die an Bord gegangene Gruppe um Kapitän Larsen erwartet.
Drehbuchautorin Jantje Friese: Eine Serie wie "ein Puzzle"
Mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden, jedes weitere Wort zur Handlung der Serie, die am 17. November auf Netflix startet, wäre zu viel. Die Geschichte von "1899" ist ähnlich wie bei "Dark" komplex, überraschend, voller Wendungen und Geheimnisse und sollte spoilerfrei genossen werden.
"Vereinfacht und auf den Punkt gebracht: Es ist eine achtteilige Mystery-Show, die sich vor dem Zuschauer wie ein interessantes Puzzle ausbreitet. Wir spielen wieder mit Ideen und Erwartungen. Und was uns ganz wichtig ist: '1899' erzählt eine durch und durch internationale Geschichte und ist parallel dazu auch im Entstehen eine durch und durch internationale Show", fasst Drehbuch-Autorin Jantje Friese den Ansatz der Serie zusammen.
Der gesamte Cast spricht jeweilige Muttersprache
Tatsächlich ist das Sprachgewirr an Bord der "Kerberos" eine Besonderheit der Serie. Menschen aus unterschiedlichsten Ländern sind auf dem Schiff, die Schauspielerinnen und Schauspieler wurden allesamt ihrer Nationalität entsprechend gecastet und sprechen ihre Muttersprache, was in der Originalfassung für grosse Authentizität sorgt.
Englisch, Deutsch, Spanisch, Französisch, Polnisch, Dänisch, Portugiesisch, Norwegisch und Kantonesisch sind zu hören, dank der Untertitel ist es aber kein Problem, den Dialogen zu folgen.
"1899" soll kein zweites "Dark" sein
Mit der ersten deutschen Netflix-Serie "Dark" gelang Jantje Friese und Baran bo Odar zwischen 2017 und 2020 ein grosser Erfolg. Der in drei Staffeln erzählte Mix aus Science-Fiction und Mystery begeisterte eine weltweite Fangemeinde und machte das Showrunner-Ehepaar zu internationalen Shooting-Stars. Die Erwartungen sind entsprechend hoch, "1899" setzt dennoch nicht auf das bewährte Erfolgsrezept.
"Wir wollen uns nicht wiederholen. Bisher ist uns das gelungen. Deshalb galt für uns bei '1899' von Anfang an: Wir wollen kein zweites 'Dark' machen. 'Dark' war eine fast melancholische Serie. '1899' hat dagegen ein irre hohes Tempo", erklärt Regisseur Baran bo Odar.
Trotz aller Unterschiede ist die Handschrift der Serienmacher klar erkennbar. Es geht um geheimnisvolle Symbole und Maschinen, die Atmosphäre ist durchgehend düster, der Soundtrack stimmungsvoll, die Figuren vielschichtig. Weshalb "1899" die Fans ebenso begeistern wird wie "Dark". In vielen Bereichen setzt die neue Serie sogar noch einen drauf.
"1899" wurde als erste europäische Serie mit einem LED-Volume gedreht
Die erneut auf drei Staffeln angelegte Produktion wirkt noch ambitionierter, grösser und aufwendiger als der Vorgänger. Was auch daran liegt, dass die Mystery-Serie als erste europäische Produktion überhaupt in einem sogenannten LED-Volume auf der Virtual Production Stage im Studio Babelsberg gedreht wurde.
Die Schauspielerinnen und Schauspieler spielten vor riesigen Bildschirmen, auf denen die Kulissen, die Weiten des Ozeans, aber auch das Innere des Schiffs, digital zu sehen waren. Das sorgt für eine besondere Optik, wie sie beispielsweise schon bei der Stars-Wars-Serie "The Mandalorian" zu bewundern war.
Und so brechen in gewisser Weise nicht nur die Auswandererinnen und Auswanderer auf der "Kerberos" in eine neue Welt auf, sondern auch die Serienmacher Jantje Friese und Baran bo Odar. Man darf gespannt sein, wo die Reise noch hingeht.
Verwendete Quellen:
- Vorabsichtung der ersten sechs Folgen von "1899"
- Zitate aus dem Pressematerial von Netflix
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