Am 16. November startet die 15. Staffel von "Die Bergretter". Jeweils donnerstags werden sechs neue Episoden ausgestrahlt. Schauspieler Markus Brandl alias Tobias Herbrechter ist nach seiner Auszeit wieder dabei.
Der "Bergretter"-Star war von 2009 bis 2019 Teil der Crew, nach einer zweijährigen Auszeit kehrte er 2021 zur ZDF-Serie zurück. Im Interview mit unserer Redaktion spricht der 48-Jährige über seine Rückkehr, Gaststar
Worauf dürfen sich die Fans in der kommenden 15. Staffel freuen? Was dürfen Sie schon verraten?
Wie geht es für Tobias und Emilie weiter?
Sie sind füreinander da.
Was halten Sie persönlich von der "wiederbelebten" Beziehung zu Emilie?
Mir gefällt das. Ein Paar, das durch Höhen und Tiefen gegangen ist und jetzt nochmal zueinander findet. Das heisst, sie akzeptieren und lieben sich mit all ihren Fehlern. Der Grund, warum Tobi eine Affäre hatte, bestand auch darin, dass Emilie kein Kind mehr wollte. Das war für Tobi nicht einfach. Ich weiss nicht, was die Autor*innen geplant haben, aber ich habe zu Steffi (Stefanie von Poser spielt die Rolle der Emilie, Anm. d. Red.) gesagt, wann sieht man im TV mal ein reifes Paar, das sich wirklich liebt und sich trotz Hindernissen so füreinander entschieden hat? Sie merken, in mir steckt ein kleiner Romantiker (lacht).
Markus Brandl: Für die Rolle hätte ich am liebsten Michaela May
Was wünschen Sie sich für Ihre Figur in der Serie? Was würden Sie gerne ins Drehbuch schreiben?
Okay, Brainstorming: Dass zum Beispiel Tobis italienischer Sohn aus seiner Affäre auftaucht. Ich drehe wahnsinnig gerne mit Kindern. Und wo ist eigentlich seine Mutter? Die könnte auch gleich noch auftauchen – für die Rolle hätte ich am liebsten
Gibt es Parallelen zwischen Ihnen und Tobias Herbrechter?
Ich bin auch in einem Dorf in der Nähe der Berge aufgewachsen. Mein Stiefvater hat eine Gastronomie, mittlerweile ein Hotel. Und ich denke, dass ich auch loyal und bodenständig bin, gerne helfe, aber auch durchaus anecken und für meine Meinung einstehen kann, wenn es nötig ist. Und wir haben den gleichen Humor.
In der 14. Staffel haben sich mit Ferdinand Seebacher, Maxi Warwel und Gundula Niemeyer gleich drei Teammitglieder verabschiedet. Wie war der Abschied für Sie, wie hat sich die Teamdynamik dadurch verändert?
Der Abschied von Maxi und Ferdinand war sehr emotional. Das berührte mich, weil ich die Situation kenne. Da ich mit Ferdinand und Maxi nicht so viel gedreht habe, kann ich nicht beurteilen, ob sich was verändert hat. Bei Gundula kam das für mich überraschend, das war wirklich schade. Die Kolleg*innen waren alle toll.
Sie haben die zweite Staffel seit Ihrer Rückkehr abgedreht. Ist für Sie wieder alles wie immer?
Ja und noch schöner.
Ihr Kollege Michael Pascher hat im Interview gesagt, dass sich durch Ihre Rückkehr alles "weiterhin vertraut" angefühlt habe. Wie haben Sie das empfunden? Hat sich nach Ihrer Rückkehr irgendetwas verändert?
Das freut mich. Wir verbringen wirklich gerne Zeit miteinander, auch nach dem Drehtag. Ich habe hier bei den "Bergrettern" Freunde fürs Leben gefunden, auf die ich mich verlassen kann. Und sie sich auf mich. Robert Lohr meinte, "es ist schon komisch, es kommt mir so vertraut vor, als wärst du nie weg gewesen". Verändert hat sich wahrscheinlich die grössere Aufmerksamkeit. Es gibt viele Zuschauer*innen während des Drehs, oder man trifft beim Einkaufen oder auf einer Bergtour oft Fans der Serie, die gerne ein Foto machen wollen. So ein Feedback motiviert.
Heidi Klum ist "ein echter 'Bergretter'-Fan"
Mit Heidi Klum hatten Sie einen international bekannten Gaststar am Set. Wie waren die Dreharbeiten, worüber redet man in den Drehpausen mit Heidi Klum?
Heidi ist ein Vollprofi. Voller Energie. Ein echter "Bergretter"-Fan. Am Set haben wir uns nicht so oft gesehen, aber danach zum Essen. Und was lustig war, meine Frau und ich trafen Heidi und Tom durch einen Zufall im Münchner Hofbräuhaus. Es war zünftig mit Bier und Blasmusik. Heidi und Tom erkannten meine Frau aus einer Folge der "Bergretter" wieder, in der sie mitgespielt hat. Sie kennt die Folgen in- und auswendig. Wir sprachen mit den beiden über die "Bergretter" und über den FC Bayern. Sie kamen gerade aus der Allianz Arena. Und Heidi und Tom haben uns auch ein bisschen von ihrem spannenden Leben erzählt. Das war ein lustiger, spontaner Abend.
Wie fit muss man für die Dreharbeiten sein?
Eine gewisse Grundfitness schadet sicher nicht. Gerade weil wir viel im Hochgebirge drehen und es schon ein Unterschied ist, wenn man zum Beispiel auf 2.500 Metern bei minus 20 Grad agiert. Das Physische mit den unterschiedlichen Bedingungen in der Natur machen das Ganze so spannend. Dafür sollte man vorbereitet sein. Für die ganzen sieben Monate Drehzeit.
Wie und wo trainieren Sie?
In der Ramsau gehe ich viel auf Klettersteige. Das liebe ich. Allein. Mit
Was war das Herausforderndste bei den Dreharbeiten?
Wir drehen ein hohes Pensum, deswegen sind oftmals die Zeit und das Wetter die grössten Herausforderungen.
Warum sind die "Bergretter" so erfolgreich?
Es ist einer der letzten Lagerfeuermomente für Jung und Alt. Die Kombination aus Action, Drama, Heimat und Humor passt. Wir haben eine treue, langjährige Fangemeinde. Die Zuschauer*innen lieben die Berge und die Natur. Sie können sich mit den Rettern und den Verunglückten identifizieren. Und sehnen wir uns nicht alle nach einer Gemeinschaft, die zusammenhält und versucht, anderen zu helfen? Wir ruhen uns auch nicht auf unserem Erfolg aus, sondern sind motiviert und ehrgeizig, die Menschen 90 Minuten von ihrem Alltag abzulenken und immer wieder gut zu unterhalten.
Sie haben zwei Söhne, einen im Teenageralter, einer ist kurz davor. Wie finden die beiden Ihre Arbeit? Dürfen Ihre Söhne "Die Bergretter" anschauen?
Die Jungs haben sich gefreut, dass ich wieder dabei bin. Sie kommen auch gerne mit nach Österreich. Für Kinder und Jugendliche ist die Ramsau ein Paradies. Sind Sie schon einmal sieben Kilometer mit einem Go-Kart einen Berg runtergefahren? Sensationell! Die TV-Folgen dürfen sie anschauen, aber das kommt jetzt nicht so häufig vor. Meine Jungs finden es aber ganz cool.
Ihre Frau Nathalie Schott ist ebenfalls Schauspielerin. Wie schaffen Sie es, Ihre Zeitpläne unter einen Hut zu bekommen?
In den letzten Jahren ging sich das super aus. Wir haben beide dazwischen auch dreh- und theaterfreie Zeiten, in denen wir uns eine Auszeit gönnen. Ausserdem verbringen wir gerne Zeit mit unseren Kindern, solange die noch Lust haben. Und wenn Nathalie und ich mal gemeinsam auf der Bühne stehen, wie bei "Adams Äpfel", übernachten die Jungs entweder bei Freunden oder die Omas springen ein.
Wie lange werden Sie noch bei den "Bergrettern" zu sehen sein?
Solange das Publikum und die Produktion mich als Tobi sehen wollen.
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