Seit dem dritten Dezember ist "Burg Schreckenstein 2" in den deutschen Kinos zu sehen. Zur Premiere in München führen wir ein Interview mit Henning Baum, der in der Fortsetzung des Kinderfilms erneut in die Rolle des Schuldirektors Rex schlüpft. Er freut sich schon auf ein Wiedersehen mit den jungen Darstellern.

Ein Interview

Herr Baum, als Rex hatten Sie im letzten Teil eine sehr väterliche Rolle den Jungen gegenüber. Oft waren Sie aber mehr Zuschauer, während die Kinder ihren Schabernack getrieben haben. Mischen Sie dieses Mal noch mehr mit?

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Henning Baum: Ich habe den Schabernack ja meistens erst hinterher mitbekommen. Im ersten Teil gibt es eine Stelle wo Rex sieht, dass die Stimmung aufgeheizt ist und die Jungs dann auch ermutigt sich zur Wehr zu setzen gegen die Rosenfelserinnen.
Dieses Mal sind der Feind aber nicht so sehr die Mädchen sondern eher die Investoren, die Schreckenstein kaufen wollen. Das würde das Ende des Internatslebens bedeuten.

Die Jungs versuchen das natürlich zu verhindern. Sie haben jedoch auch eine Vorbildfunktion. Machen Sie den Jungs dann auch das Leben ein bisschen schwer?

Nein, er macht ihnen das Leben nicht schwer. Er rückt zuerst nicht ganz mit der Wahrheit heraus, aber die Jungen kriegen es doch irgendwann mit. Im Grunde halten sie zusammen und überlegen wie sie Schreckenstein retten können. Die Jungs sind alles andere als träge, die tun etwas. Und er bremst sie nicht aus.

Der Untertitel von Teil zwei lautet „Küssen (nicht) verboten“ und bezieht sich ja eigentlich auf die Kinder. Aber auch Rex setzt um Frau Dr. Horn zu überzeugen des Öfteren seinen Charme ein. Daher: Küssen (nicht) verboten – auch bei den Erwachsenen?

(lacht) Warum sollte es Erwachsenen verboten sein zu küssen?
Wir haben keine Situation im Film, wo wir das explizit sehen. Es deutet auch nichts darauf hin, dass sich eine Romanze zwischen Rex und Frau Dr. Horn abzeichnet. Aber Frau Dr. Horn stellt zumindest fest, dass Rex sehr kluge Hände hat, als er ihren verspannten Nacken etwas massiert.

Burg Schreckenstein 2 Trailer

Burg Schreckenstein 2 Trailer © YouTube

Die Arbeit mit Kindern ist bestimmt eine willkommene Abwechslung. Könnten Sie sich vorstellen auch einen dritten Teil von „Burg Schreckenstein“ zu drehen?

Die Kinder werden ja immer grösser und es wird auch immer leichter mit ihnen zu arbeiten. Ich könnte mir das sehr gut vorstellen. Darauf hätte ich auch Lust. Es hat grossen Spass gemacht mit ihnen zu arbeiten. Es ist eine aufgeweckte Truppe.

Sie sind gut vorbereitet, sie sind höflich, sie sind witzig, sie haben auch alle was drauf. Alle haben eigene Talente. Also es macht Spass und ich freue mich auch, dass ich sie heute hier wiedersehe zur Premiere.

Wie war denn die Zusammenarbeit mit den Kindern? Gab es witzige Ereignisse am Set?

Die Kinder haben so Kartentricks gemacht, da haben sie mich echt verblüfft und mich gut unterhalten. Oder manchmal haben wir über Filme gesprochen. Ich habe ihnen von Filmen von früher erzählt, die ich gesehen habe, was ich so alles empfehlen kann. Da sind schon ganz gute Gespräche zustande gekommen.

Und ausserhalb der Dreharbeiten? Versteht man sich da auch gut?

Absolut, auch währenddessen. Das ist das, was ich sagen will. Das sind jetzt keine kleinen Kinder mehr, sondern Jugendliche. Sie blicken auf das, was sie jetzt tun, auf ihre Arbeit und den Film, schon ganz anders. Da ist Reflektionsvermögen da. Das war wohl einer der grössten Unterschiede zum ersten Teil, wo sie noch mehr in ihrer Kindheit waren.

Inwiefern verändert es sich? Sie sehen die Kinder ja auch mit aufwachsen. Wie war es am Anfang und wie ist es jetzt?

Subjekt- Objekttrennung. Das ist das, was das Kind vom jungen Erwachsenen unterscheidet. Das Kind empfindet sich ja als Teil der Welt und dann kommt der Bruch und es tritt aus der Welt heraus.

Es sieht sich und die Welt nicht mehr vereint und das löst grossen Weltschmerz aus, wie wir von Werter wissen. So weit sind wir jetzt hier noch nicht (lacht).

Aber dieses Reflektionsvermögen hat eben eingesetzt und man merkt, dadurch kann man mit ihnen anders arbeiten. Sie beobachten sich ja jetzt beim Spielen. Sie erleben jetzt schon das Paradoxon, dass der Schauspieler gewissermassen eine Marionette ist und gleichzeitig Marionettenspieler.

Dieser beobachtet sich bei dem, was er tut. Das hat aber hier gut funktioniert. Die Kinder machen das prima, das ist ihnen gut gelungen. Es hatte für mich den Eindruck, dass alles noch sehr viel lebendiger geworden ist dadurch. Ich würde gerne sehen wie die Geschichte weitergeht. Da ist sicher noch Einiges, was den Kindern da wiederfährt.

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