Die letzten beiden Filme der beliebten Familiensaga "Daheim in den Bergen" stehen an. Was der Münchner Schauspieler Thomas Unger von den Dreharbeiten im Allgäu nicht vergessen wird, erzählt er im Interview - beim einen Film war es eine besondere "Bettszene", beim anderen grosses Teamwork.

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Seit 2018 verkörperte Thomas Unger (geb. 1970) den Landwirt Georg Leitner in der beliebten Familiensaga "Daheim in den Bergen" - nun stehen die letzten beiden Filme an. "Vorerst auf jeden Fall. Ein Comeback ist aber natürlich immer denkbar", bestätigt der Münchner Schauspieler das Ende der Filmreihe um die Schicksale der Familien Huber und Leitner in der idyllischen Allgäuer Bergwelt. "Ich hätte auch sehr gerne weitergemacht, weil es ein wunderbares Team und ein ganz besonderer Drehort ist. Und es sind ja auch tolle Filme geworden", schwärmt er weiter.

"Wunsch und Wirklichkeit" und "Schulter an Schulter" werden am 10. und 17. Mai jeweils um 20:15 Uhr im Ersten gezeigt. Was Thomas Unger - der zuletzt auch als Markus-Söder-Darsteller im Singspiel am Nockherberg auf der Bühne stand - von den Dreharbeiten zu den finalen "Daheim in den Bergen"-Episoden nicht vergessen wird, erzählt er im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news.

Die letzten beiden "Daheim in den Bergen"-Filme stehen an. Was machte die Serie denn so einzigartig?

Thomas Unger: Ich mag Krimis und Arztserien, aber dass "Daheim in den Bergen" beides nicht ist, finde ich schon etwas Besonderes und auch eine angenehme Abwechslung im Fernsehprogramm. Hinzukommt, dass ich persönlich mich im ländlichen und alpinen Milieu sehr wohl fühle. Natürlich interessieren mich als Schauspieler auch ungewohnte Terrains, aber es darf auch mal ein Herzensort sein. Bei "Daheim in den Bergen" kam einfach alles zusammen: Ich konnte mich in einer wahnsinnig schönen Gegend und liebenswerten Gesellschaft mit ganz alltäglichen Problemen beschäftigen. Das war einfach schön.

Was ist das Besondere am Drehort im Allgäu?

Unger: Ich glaube, dass diese Gegend von Filmproduktionen noch nicht so hochfrequentiert ist. Deshalb sind die Menschen den Filmcrews gegenüber so freundlich und offen. Im bayerischen Oberland gibt es an vielen Orten schon eine Art Routine im Umgang mit diesen Horden, die bei einer Filmproduktion in einem Ort einfallen. Das ganze Equipment, die vielen Fahrzeuge, Sperrungen und dergleichen können den Alltag in einem kleinen Ort schon etwas durcheinanderbringen. Da ist man auf den Goodwill der Bevölkerung vor Ort - von Bäckerei bis Feuerwehr - angewiesen.

Wie sind Sie mit den Menschen vor Ort klargekommen?

Unger: Mit dem Hubert Rupp und seiner Familie, deren Hof mein Filmbauernhof ist, hat sich im Laufe der Jahre ein freundschaftliches Verhältnis entwickelt. Wir schätzen uns sehr und ich besuche sie auch privat. Gleiches gilt für das Hotel "Die Traube" und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dort war ich während der Produktion immer untergebracht. Ich fahre aber auch gerne privat mit meinen Kindern dorthin. Sie lieben "Die Traube" und die Umgebung in dem kleinen Ort Thalkirchdorf mit Pferden, Katzen und der schönen Natur ebenfalls sehr.

"Daheim in den Bergen" ist eine Familiensaga. Wie familiär ging es hinter den Kulissen zu?

Unger: Das hat schon was von einer Familie. Ich habe mich zumindest sehr wohl gefühlt mit den Kolleginnen und Kollegen vor und hinter der Kamera. Es gehören ja so viele Menschen von allen Gewerken dazu: von Kamera und Licht über Ton bis zu Maske und Kostüm. Einige davon habe ich gerade erst bei einer anderen Produktion wiedergesehen und mich sehr darüber gefreut.

Was werden Sie von den Dreharbeiten zum vorletzten Film "Wunsch und Wirklichkeit" nicht vergessen?

Unger: Es gibt eine Szene im Bett mit Marie (Catherine Bode) und Georg (Thomas Unger), in der sich ein fast schon heiterer Dialog entwickelt. Das war auffällig fröhlich und verspielt - im Gegensatz zu dem oft problembehafteten Umgangston zwischen den beiden. Da habe ich mich richtig für die beiden gefreut - und als Schauspieler war es natürlich ebenfalls angenehm, weil es so locker war. Diese schöne Szene ist auch dem Produzenten aufgefallen, der sich dafür bei uns sogar bedankt hat. Im Gegenzug möchte ich mich an dieser Stelle beim Produzenten Martin Zimmermann bedanken, der Westside-Filmproduktion und der Degeto für die sechs schönen Jahre im Allgäu.

Und was werden Sie vom Dreh zum letzten Film "Schulter an Schulter" nicht vergessen?

Unger: Nicht vergessen werde ich, dass wir erst ewig lang in den Traktoren gewartet haben und dann in einer Kolonne auf das Dorf zugefahren sind. Bei dieser Szene waren auch viele Einheimische als Komparsen beteiligt. Sie haben eine Engelsgeduld bewiesen, weil beim Film ja immer alles so lange dauert und so oft wiederholt werden muss. Das war ein tolles Erlebnis.

Als Sie diese Folge im vergangenen Jahr gedreht haben, waren die Bauernproteste gerade ein grosses Thema. Was halten Sie davon?

Unger: Das hat mich tatsächlich beschäftigt. Auch weil es in der letzten "Daheim in den Bergen"-Folge ja darum geht, einem benachbarten Hof zu helfen. Ich habe schon Verständnis für die Bauern und ihre Kritik, weil ich die Situation auch von meinen Verwandten aus Niederbayern kenne. Manche Vorschriften aus Brüssel und Berlin sind eine grosse bürokratische Herausforderung, die zu der ohnehin schon fordernden Arbeit hinzukommt. Im Rahmen der Proteste konnte man viele interessante Details vom Leben als Landwirt erfahren.

In den "Daheim in den Bergen"-Filmen geht es immer ganz schönes bergauf und bergab. Wie fit muss man für so eine Serie sein?

Unger: Ja, das schaut immer so anstrengend aus (lacht). In Wahrheit werden wir überall hingefahren, auch wenn wir manchmal gerne laufen würden. Die Gefahr, dass wir uns dreckig machen, verletzten oder sonst was den Produktionsablauf unterbricht, ist aber einfach zu gross.

Könnten Sie sich vorstellen, auch privat in den Bergen zu leben?

Unger: Ja, die Natur vor der Nase zu haben, das wäre schon ein Traum. Zwei Team-Mitglieder von "Daheim in den Bergen" sind tatsächlich ins Allgäu gezogen, nachdem sie die Region durch die Produktion kennengelernt haben. Manchmal fehlt es mir schon, abends einfach noch schnell aufs Radl steigen und den Berg rauffahren zu können. Wir wohnen in der Nähe von München, vor allem auch, weil der familiäre Bezug mit kleineren Kindern schon wichtig und natürlich auch sehr schön ist. Das hat momentan Vorrang. Aber wenn ich manchmal beim Drehen am Alpenrand oder in den Bergen untergebracht bin, nehme ich einfach mein Fahrrad mit und bin dann sehr glücklich.

Ist Fahrradfahren also die Sportart Ihrer Wahl, um sich fit zu halten?

Unger: Ja, ja, das liebe Thema Fitness... Neulich habe ich mit meinem 14-jährigen Sohn Armdrücken gemacht - da habe ich mich ganz schön anstrengen müssen, um zu gewinnen. Natürlich habe ich so getan, als wäre es mir leichtgefallen, aber bald hat er mich, auch konditionsmässig oder beim Laufen (lacht). Ich mache aber auch nicht mehr so viel wie früher. Tatsächlich richtig Spass gemacht hat es übrigens in der "Traube": Da gibt es einen kleinen Fitnessraum, in dem meine Söhne und ich vor dem Frühstück immer eine Fitnessrunde mit Radfahren, Laufband und Armtraining an einer Sprossenwand gemacht haben. (ili/spot)  © spot on news

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