• Die Videospielverfilmung "Monster Hunter" die am 3. Dezember unter anderem in China anlief steht in der Kritik
  • Ein Witz im Film wird vor allem in China als rassistisch gesehen. Der Verleih spricht von einem Missverständnis
  • Derweil hagelt es auch auf Steam Negativkritiken für das Spiel für "Monster Hunter: World"

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"Monster Hunter World" erschien bereits 2018 für PC. Daher wirkt es auf den ersten Blick kurios, dass sich binnen 48 Stunden über 2.000 frische Negativ-Kritiken auf Steam angehäuft haben. Der Grund für dieses sogenannte Review-Bombing hat jedoch nichts mit dem Spiel an sich zu tun.

Vielmehr handelt es sich bei den kritischen Stimmen um eine Reaktion auf die aktuelle Kino-Umsetzung der Spielereihe mit Milla Jovovich in der Hauptrolle. Ein als rassistisch empfundener Witz zu Beginn des Films von Regisseur Paul W. Anderson ("Resident Evil", "Mortal Kombat") führte vor allem in China zu grosser Empörung.

Daniel Ahmad von Niko Partners, einem Unternehmen für die Analyse der chinesischen und südost-asiatischen Videospielindustrie, zeigte auf Twitter einen Clip aus dem Film, der am 3. Dezember in China in die Kinos kam.

Darin war der rassistische Scherz zu sehen. Mittlerweile wurde der Tweet entfernt - angeblich aufgrund von Urheberrechtsproblemen. In der lediglich zehn Sekunden langen Filmszene sagt ein Soldat zu einem anderen: "What are my knees? What kind of knees are these? Chi-knees."

Auf Deutsch könnte man das Wortspiel etwas holprig so übersetzen: "Was sind meine Knie? Knie-nesen." Was wie ein harmloser Kalauer wirken mag, hat in China offenbar einen wunden Punkt berührt.

Daniel Ahmad erklärte in einem Folge-Tweet, der noch online steht, dass der Grund dafür die Reminiszenz an einen alten rassistischen Reim sei: "Chinese, Japanese, dirty knees - look at these?"

Deutscher Filmverleih entschuldigt sich

Aufgrund der Kontroverse wurde der Film bereits am 4. Dezember wieder aus den chinesischen Kinos verbannt. Capcom, Publisher der "Monster Hunter"-Spiele, hat ebenfalls bereits reagiert und deutlich gemacht, dass man die Kontroverse wahrnehme, doch für die Filminhalte nicht zuständig sei, sondern die Produktionsfirma.

Capcom versprach, den beteiligten Filmfirmen die Situation zu schildern und diese um Aufklärung zu bitten. Mittlerweile hat sich die deutsche Verleih Constantin Film für den Affront entschuldigt.

Es sei nie beabsichtigt gewesen, irgendjemanden mit chinesischen Wurzeln zu diskriminieren oder anzugreifen. Es habe sich um ein Missverständnis gehandelt und die entsprechende Dialogzeile sei mittlerweile entfernt worden.

Ob es für die geschnittene Version ein Zurück in die chinesischen Kinos gibt, ist aber noch unklar. In Deutschland ist aufgrund der Corona-Massnahme ein Kinostart am 28. Januar 2021 anvisiert.   © 1&1 Mail & Media/teleschau

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