Viele namhafte Hollywoodstars wie etwa Sandra Bullock, Leonardo DiCaprio oder Tom Hanks haben bereits einen Oscar und eine Goldene Himbeere gewinnen können. Eine Geschichte der Doppelpreisträger.

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Am Vorabend der Oscarverleihung werden in Los Angeles traditionell die Goldenen Himbeeren für die vermeintlich schlechtesten schauspielerischen und künstlerischen Leistungen des Jahres verliehen. So findet auch die 44. Verleihung der Razzie-Awards in diesem Jahr am 9. März statt - und damit einen Tag vor der diesjährigen Oscar-Zeremonie.

Normalerweise unterscheiden sich die Preisträger beider Awards-Shows deutlich voneinander. Aber in der mittlerweile über 40-jährigen Historie der Razzie-Awards gab es auch immer wieder Überschneidungen. Namhafte Oscarpreisträgerinnen und Preisträger erhielten den ungeliebten Spottpreis der US-Filmindustrie.

Folgende Stars gewannen sowohl einen Oscar als auch die Goldene Himbeere - auch bekannt als Anti-Oscar.

Tom Hanks

Im Jahr 2023 erwischte es bei den Razzies einen der beliebtesten Schauspieler überhaupt: Tom Hanks (67), der für "Forrest Gump" und "Philadelphia" mit einem Oscar als "Bester Hauptdarsteller" ausgezeichnet worden war, erhielt 2023 gleich zwei Goldene Himbeeren für sein Spiel im Musiker-Biopic "Elvis".

Hanks wurde als "Schlechtester Nebendarsteller" und "Schlechtestes Leinwandpaar" "ausgezeichnet". Besonders pikant daran: Auch in letzterer Kategorie war er alleine nominiert. Hanks erhielt die Himbeere gemeinsam mit seinem "mit Latex überzogenen Gesicht". Ein weiteres Beispiel dafür, warum die Oscars als der umstrittenste Filmpreis überhaupt gelten.

Sandra Bullock

In der langen Geschichte der Razzies hat wohl noch niemand einen so coolen Auftritt hingelegt wie Sandra Bullock (59) im Jahr 2010. Die Schauspielerin erschien persönlich zur Verleihung, und nahm ihre Himbeere für ihr Spiel in der Komödie "Verrückt nach Steve" entgegen. Alleine dieser persönliche Auftritt ist bei den Razzies äusserst selten.

Doch nur einen Tag später gewann Bullock bei der 82. Oscar-Verleihung den Academy Award als "Beste Hauptdarstellerin". Sie wurde für ihre Leistung in dem bewegenden Football-Drama "Blind Side" ausgezeichnet - und hat sich mit ihrem Doppelauftritt und Doppelschlag bei Oscars und Razzies für alle Zeiten einen Platz in den Geschichtsbüchern Hollywoods gesichert.

Leonardo DiCaprio

Auch einer der grössten Filmstars der Welt hat schon einen Razzie "gewonnen": Leonardo DiCaprio (49) erhielt 1999 den Schmähpreis als "Schlechtester Schauspieler". Nominiert war er - ähnlich wie Tom Hanks 2023 - gemeinsam mit sich selbst für "Der Mann in der eisernen Maske". DiCaprio verkörpert in dem Historienfilm bekanntlich sowohl König Ludwig XIV. von Frankreich (1638-1715) als auch seinen inhaftierten Zwillingsbruder Philippe.

2016 erhielt der Mime dann für "The Revenant" den bislang einzigen Oscar seiner langen und erfolgreichen Karriere.

Mel Gibson

Der einstige Mega-Star Mel Gibson (68) hat ebenfalls schon Academy-Awards und Goldene Himbeeren gewinnen können - und blickt dabei auf eine äusserst wechselhafte Razzie-Historie zurück. Nachdem er 1996 für "Braveheart" gleich zwei Oscars erhalten hatte - für die "Beste Regie" und den "Besten Film" - gab es 2017 den "guten Razzie".

Für seine Regie des Kriegsfilms "Hacksaw Ridge" wurde Gibson mit dem sogenannten "Razzie Redeemer Award" ausgezeichnet. Dieser Preis soll eine ausnahmsweise einmal gelungene künstlerische Leistung würdigen, die als Widergutmachung für vorherige Fehltritte angesehen wird. Doch ein Jahr später erhielt Mel Gibson die Goldene Himbeere als "Schlechtester Nebendarsteller" für die Komödie "Daddy's Home 2".

Ben Affleck

Auch Ben Affleck (51) ist zweifacher Oscarpreisträger. Gemeinsam mit seinem Jugendfreund Matt Damon (53) erhielt er 1998 den Drehbuch-Oscar für "Good Will Hunting", und triumphierte im Jahr 2013 erneut als Produzent für "Argo", der als "Bester Film" ausgezeichnet wurde.

Doch bei den Razzies musste Affleck im Lauf seiner Karriere Federn lassen. 2017 erhielt er gemeinsam mit Henry Cavill (40) den Spottpreis. Die beiden Darsteller wurden für ihr Spiel in "Batman v Superman: Dawn of Justice" als "Schlechtestes Leinwandpaar" "ausgezeichnet".

Bei der 24. Verleihung der Goldenen Himbeere im Jahr 2004 erhielt Affleck zudem den Preis als "Schlechtester Hauptdarsteller" - und das für gleich drei Produktionen, in denen er im Vorjahr aufgetreten war: "Daredevil", "Liebe mit Risiko - Gigli" und "Paycheck - Die Abrechnung".

Im Jahr 2014 erhielt Ben Affleck übrigens auch den ersten jemals verliehenen "Razzie Redeemer Award". Die gute Himbeere gab es für die Erfolgsfilme "Argo" und "Gone Girl".

Halle Berry

Oscarpreisträgerin Halle Berry (57), 2002 für ihr Spiel in "Monster's Ball" als "Beste Hauptdarstellerin" ausgezeichnet, erschien im Jahr 2005 - wie Sandra Bullock einige Jahre später - persönlich bei der Verleihung der Goldenen Himbeeren, um ihren Schmähpreis für "Catwoman" entgegenzunehmen. Mit ihrer Oscar-Statue in der Hand (!) "dankte" Berry unter anderem dem Filmstudio Warner Bros. dafür, sie in einen "grässlichen Film" gesteckt zu haben.

Kevin Costner, Jared Leto und Marlon Brando: Auch diese Stars gewannen Oscar und Goldene Himbeere

Auch viele weitere bekannte Oscarpreisträger haben in Vergangenheit schon eine Goldenere Himbeere erhalten. So etwa der für "Dallas Buyers Club" mit einem Academy-Award ausgezeichnete Jared Leto (52). Gleich zwei Razzies gab es 2022 und 2023 für sein Spiel in "House of Gucci" und "Morbius".

Kevin Costner, Marlon Brando, Charlton Heston, Faye Dunaway, Al Pacino und Kim Basinger sind ebenfalls bereits mit einer Himbeere gestraft worden - neben einigen anderen heutzutage nicht mehr so bekannten Oscarpreisträgern der Vergangenheit.

Für die wohl kurioseste Geschichte der kombinierten Historie von Oscars und Razzies sorgte jedoch im Jahr 2021 Leinwand-Legende Glenn Close (76): Für ihr Spiel im Netflix-Film "Hillbilly Elegy" war sie sowohl für einen Oscar als auch für eine Himbeere in der Kategorie "Beste/Schlechteste Nebendarstellerin" nominiert. Gewonnen hat Close keinen der beiden Awards, doch hinterlässt diese simultane Doppelnominierung Fragezeichen. (lau/spot)  © spot on news

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