Im dritten "Familie Anders"-Film machen Liv und Leander Herzog eine Paartherapie. Hervorragend gespielt wird die veritable Ehekrise von dem echten Schauspielerehepaar Ann-Kathrin Kramer und Harald Krassnitzer. Und was halten die beiden privat von solchen Therapien?
Endlich ist es soweit, die nächsten beiden Filme der klugen TV-Serie "Familie Anders" (seit März 2023) stehen auf dem Programm. Ausgestrahlt werden "Die rosarote Brille" am 7. April und "Mann Nummer 1" am 14. April jeweils ab 20:15 Uhr im ZDF. Im Mittelpunkt der witzig-unterhaltsamen und fachlich gut recherchierten Fernsehfilme steht die Familie des Leipziger Paartherapeuten Fabian Anders (
Prominente Paare kommen zur Therapie
Als besonderen Clou haben sich der Serienmacher neben dieser horizontalen Geschichte ausgedacht, dass Fabian Anders in jeder Episode ein Paar therapiert, das von einem echten Schauspielerpaar gespielt wird. In der Auftaktfolge "Willkommen im Nest" (12. März 2023) suchten Tom und Tess Scharper, gespielt von
Die prominenten Gast-Paare in den kommenden beiden Folgen sind
Ann-Kathrin Kramer und Harald Krassnitzer als nächstes Promipaar
Los geht es mit Kramer und Krassnitzer. Die deutsche Schauspielerin und ihr österreichischer Kollege sind im wirklichen Leben seit 25 Jahren ein Paar und seit 2009 auch verheiratet. Sie pendeln zwischen ihren Wohnsitzen in Salzburg und im Bergischen Land. "Familie Anders" ist ihr siebtes gemeinsames Filmprojekt. "Bei uns ist es immer Segen, wenn wir zusammen sind, weil wir auch viel Zeit verbringen müssen, wo wir gerade nicht am selben Ort sind", schwärmt Krassnitzer im Interview mit dem Sender von der Zusammenarbeit.
Bei der gemeinsamen Arbeit gebe es aber "eine sehr klare und sehr strenge Disziplinierung": "Nichts von unserer Beziehung" werde eingebracht, erklärt Krassnitzer, der sich als Wiener "Tatort"-Kommissar Moritz Eisner (seit 1999) längst ein Fernsehdenkmal gesetzt hat. "Wir haben jeder ein eigenes Zimmer, wir konzentrieren uns auf unsere Arbeit und lassen jede Form von Privatismen aussen vor, weil wir das für sehr unprofessionell halten würden", fügt der gebürtige Grödiger hinzu.
Was halten Kramer und Krassnitzer privat von Paartherapie?
Kramer und Krassnitzer spielen in "Familie Anders" sehr sehenswert das Ehepaar Liv und Leander Herzog, das in einer toxischen Beziehung steckt und sich therapeutische Hilfe sucht. Auch privat steht das Schauspielerpaar dem Thema Paartherapie positiv gegenüber. "Ich finde, eigentlich müsste jedes Paar, was vorhat, einen langen Weg miteinander zu gehen, einmal im Jahr, zweimal im Jahr zum Paartherapeuten der Wahl gehen", sagt Kramer dem ZDF und vergleicht es etwa mit der vorbeugenden "Zahnprophylaxe".
Und Krassnitzer fügt über den eigenen Umgang mit Konflikten hinzu: "Wir haben tatsächlich eine so fantastische Technik entwickelt, unsere Konflikte zu lösen, indem wir schlicht und ergreifend das tun, was das Natürlichste ist: nämlich ab und zu zu streiten." Das sei eine "sehr segensreiche Erfindung", weil es viel löse. "Das ist sozusagen unser Geheimrezept", fasst er zusammen.
Kramer und Krassnitzer über Narzissmus in der Schauspielbranche
Therapeut Fabian Anders diagnostiziert in "Die rosarote Brille" vor allem Leanders Narzissmus als Ursache für die Eheprobleme. Dieses Zuviel an Selbstverliebtheit wird gerne auch mal Schauspielerinnen und Schauspielern nachgesagt. "Genau diesen Teil des Berufes" mögen Kramer und Krassnitzer nicht und deshalb versuchen sie, ihm "so weit wie möglich aus dem Weg zu gehen", um "nicht in diese Falle zu tappen", sagt Kramer.
Vielmehr seien die beiden "überhaupt nicht der Meinung", dass ihr Beruf sie irgendwie prädestiniere oder "für eine Ausnahmestellung" befähige, erklärt die Schauspielerin, die unter anderem zusammen mit Elmar Wepper (1944-2023) in dem Familiendrama "Ich trag dich bis ans Ende der Welt" (2009) das Publikum bewegte. Stattdessen hätten sie beide einen "stark ausgeprägten Hang zum Rückzug zu einem Leben jenseits des Fokus". Sie hätten "ganz andere Prioritäten" und Lebensziele.
Und Krassnitzer fügt hinzu: "Wir haben ein sehr hohes Bewusstsein und eine hohe Dankbarkeit für das, was wir machen dürfen, weil wir auch wahrnehmen [...], welches Glück wir haben, dass wir einen Beruf ausüben dürfen, wo wir mit einer hohen Leidenschaft arbeiten dürfen und auch gleichzeitig immer eine hohe Resonanz bekommen". (ili/spot) © spot on news
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