Florian Lukas spielt im "Tatort: Schweigen" ein Missbrauchsopfer, das in sein ehemaliges Kloster zurückkehrt. Für die intensive Rolle verzichtete der kurzsichtige Schauspieler auf Kontaktlinsen und orientierte sich an Betroffenen-Berichten.
Es ist ein unglaublich intensiver Krimi, der nachhallen wird. In "Schweigen" beschäftigt sich zum ersten Mal in der "Tatort"-Geschichte ein Drehbuch mit Kindesmissbrauchsfällen in der katholischen Kirche. Neben Hauptdarsteller
Die Frage nach dem "Warum ich?" lässt die Figur von
Diesen Trick wandte Florian Lukas beim "Tatort" an
Ausserdem bediente er sich eines ganz besonderen Tricks. Der stark kurzsichtige Schauspieler trägt eigentlich beim Drehen Kontaktlinsen, diese liess Lukas jedoch für den "Tatort" weg, um seinen Wahrnehmungsradius zu verringern: "Es sollte mir dabei helfen, einen Menschen zu spielen, der nicht mehr in der Lage ist, viel weiter zu denken und zu fühlen, als sein Arm reicht."
Für die Vorbereitung auf den Film habe er sich zudem Reportagen angesehen und Opfer, die darüber offen sprechen. Er habe sich angeschaut, wie sie über die Taten berichten, die ihr ganzes Leben beeinflusst haben. Für ihn seien solche Übergriffe "wie Mord": "Die Tötung einer Kinderseele, die sich davon wahrscheinlich nicht mehr erholen wird." Deswegen habe er eine grosse Verantwortung gefühlt, diesen Männern seine Stimme und sein Gesicht zu geben.
Er selbst sei in der Vorbereitung auf eine Rolle grundsätzlich sehr pedantisch, egal, welches Thema er anfasse, so Lukas weiter. So fühle er zudem eine gewisse Verpflichtung, das Thema ernst zu nehmen. Deswegen gehe er immer mit grossem Ehrgeiz daran, eine Figur in ihren psychologisch-emotionalen Zusammenhängen so wahrhaftig wie möglich zu erzählen. Der Schauspieler fühle eine gewisse Verpflichtung, das Thema ernst zu nehmen. (dr/spot) © spot on news
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