Das Warten auf eine neue Staffel hat sich - auch diesmal wieder - wie eine Ewigkeit angefühlt, doch am Montagmorgen wurden Fans erlöst. Die erste Folge der achten und finalen Staffel von "Game of Thrones", die schlicht "Winterfell" betitelt ist, lässt wenig zu wünschen übrig. Bemerkenswert sind vor allem zwei Dinge: die Parallelen zur allerersten Folge "Der Winter naht", und dass der Moment, in dem Jon die Wahrheit über seine Abstammung erfährt, bei weitem nicht der spannendste dieser so heiss ersehnten 51 Minuten ist.
Obacht: Es geht nicht ganz ohne Spoiler. Wenn Sie die erste Folge der finalen Staffel von "Game of Thrones" noch nicht gesehen haben, lesen Sie ab hier lieber nicht weiter.
Auch wenn wir nicht mit so einem massiven Cliffhanger wie am Ende von Staffel 5 - Sie erinnern sich an die feige Ermordung Jon Snows und das schier endlose Warten auf seine Auferstehung - zurückgelassen wurden, so gab es nach dem Ende von Staffel sieben doch einige offene Erzählstränge.
Jon (Kit Harrington) und Daenerys (
"Game of Thrones" Staffel 8: Die dunkle Seite von Daenerys
Bis zu diesem Zeitpunkt wussten lediglich Sam (John Bradley-West) und Brandon Stark (Isaac Hempstead-Wright) Bescheid über das verwandtschaftliche Verhältnis. Wer sagt es also Jon? Am Ende wird es Sam sein, der Jon die Wahrheit über dessen Eltern verrät.
Doch überschattet wird dieser grosse Moment von einer anderen Nachricht. Sam berichtet nämlich auch davon, wie Daenerys seinen Vater und seinen Bruder getötet hat.
Ist Daenerys vielleicht ohnehin nicht die strahlende Zukunft für die Königslande? Ist sie vielmehr eine rachsüchtige Herrscherin, die zu viel von ihrem verrückten Vater in sich hat? Immer mehr Zeichen deuten darauf hin.
Schon länger schauen ihre engsten Vertrauten Tyrion (Peter Dinklage) und Varys (Conleth Hill) ihren Taten mit wachsender Besorgnis zu. Die Hinrichtung der Tarlys war nur das letzte Glied einer Kette drastischer Ausfälle der Königin, für die ihre Gefolgschaft wenig Verständnis hat.
Sansa und Arya gegen Jon?
Und auch die Stimmung auf Winterfell ist eisig, wo immer die Drachenkönigin auftaucht. So ist es nicht nur Sansa (Sophie Turner), die ihre Abneigung wie ein Schild vor sich herträgt. Der ganze Norden ist erbost darüber, dass der "König des Nordens" so einfach das Knie vor der Herrscherin aus fremden Landen gebeugt hat.
Auch das Wiedersehen von Jon und Arya (Maisie Williams) ist getrübt - und ein kleiner Ausblick darauf, wie Jon wohl noch zwischen seiner Loyalität zur Familie und der Liebe zu Daenerys aufgerieben werden wird.
Im Süden hatte Cersei (Lena Headey) am Ende von Staffel 7 auf typische Cersei-Art nicht nur den gesamten Rest von Westeros belogen und betrogen, sondern sich auch endgültig mit ihrem Bruder und Lover Jaime (Nikolaj Coster-Waldau) überworfen.
Euron Greyjoy (Pilou Asbaek), dem sie nun die - wenn auch deutlich abgespeckte - Goldene Kompanie verdankt, darf das Bett mit ihr teilen - und es scheint, dass Cersei zumindest dabei einigen Spass hat.
Erinnerungen an "Der Winter naht"
Jaime ist es dann auch, der an einem der besten Momente der ganzen Folge beteiligt ist. In der Schlussszene der Folge kommt er in Winterfell an und wird dort schon von dem Dreiäugigen Raben alias Bran Stark erwartet, den er einst aus dem Fenster stiess. Noch kurz zuvor hatte Bran Sam gegenüber bekundet, dass er "auf einen Freund" warte. Jaimes Blick jedenfalls spricht Bände.
Doch dieses spezielle Aufeinandertreffen ist nicht der einzige Moment, der an die erste GoT-Folge erinnert. Der Einzug von Daenerys und ihrer Gefolgschaft in Winterfell erinnert natürlich an König Robert und dessen Besuch im Norden; auch diesmal ist Arya nicht auf ihrem Platz im Empfangskommitee, sondern mischt sich unters Volk. Und wieder gibt es ein totes Kind, das, mit blauen Augen zum Leben erweckt, eine Botschaft der Weissen Wanderer ist.
Die Vorschau auf die nächste Folge zeigt, dass mit Jaimes Eintreffen die Spannungen unter den Verbündeten auf Winterfell weiter zunehmen - und wir uns wohl auf erste offene Konflikte freuen dürfen:
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