Die sechste Staffel von "Game of Thrones" rast weiter von Höhepunkt zu Höhepunkt und nimmt wie gewohnt keine Rücksicht auf die Gefühle der Zuschauer. Während sich die Armeen für die kommende Schlacht formieren, geht das grosse Favoritensterben weiter.

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Achtung, Spoiler! Wie immer gilt: Lesen Sie diesen Artikel nur, wenn Sie wirklich wissen wollen, wie es bei "Game of Thrones" weitergeht.

Warum nur tut man sich das alles jede Woche aufs Neue an? Draussen taucht die aufgehende Sonne die Stadt in goldenes Licht, doch drinnen herrschen Krieg, Elend, Verrat und Tod!

Die Frühaufsteher unter den GoT-Fans hatten diesmal einen tränenreichen Start in die Woche. In der fünften Episode "Das Tor" sind die Macher der Serie ganz besonders grausam zu den Protagonisten - und den Gefühlen der Zuschauer - und lassen gleich drei beliebte Charaktere das Zeitliche segnen.

Drei beliebte Charaktere segnen das Zeitliche

Zunächst muss der dreiäugige Rabe (Max von Sydow) dran glauben. Da er aber ohnehin nicht mehr das blühende Leben war und Bran bereits als seinen Nachfolger erkoren hatte, lässt sich dieser Tod wohl am ehesten verschmerzen. Die Storyline eines jungen Mannes, der noch vor Ende seiner Ausbildung zu grossen Taten berufen wird, ergibt bekanntermassen aufregende Möglichkeiten. Luke Skywalker lässt grüssen!

Mit dem Dahinscheiden von Brans Schattenwolf Sommer verhält es sich schon anders. Nicht nur, dass mit seinem Tod im Wortsinn der Sommer endgültig vorbei ist - auch die Hoffnung, dass die Haustiere der Stark-Kinder noch eine grössere Rolle spielen würden, hat sich damit wohl zerschlagen.

Und dann: Hodor! Der Moment, in dem endlich erklärt wird, wie aus dem netten Stallburschen der sprachlose Riese wurde, zeigt auch gleichzeitig das Ende einer der beliebtesten Figuren der Serie. Schlimmer wird die Sache nur noch durch die Tatsache, dass Bran für beide Ereignisse direkt verantwortlich ist.

Während einer Vision wird er vom Nachtkönig berührt, wodurch die Weissen Wanderer nun in der Lage sind, einen erfolgreichen Angriff auf die Kinder des Waldes zu führen, in dessen Verlauf Hodor und Sommer umkommen.

Gleichzeitig bricht in einer anderen Zeitebene der junge Hodor plötzlich zusammen und wiederholt nur noch Meeras "Halte das Tor!"-Schreie aus der Gegenwart. Bis er nur noch stammelt. Sie ahnen sicher, was.

Auch die Rolle der Kinder des Waldes zeigt einen sensationellen Twist! Sie sind mitnichten nur kleine, lustige Waldelfen, sondern im Grunde Schuld an der ganzen Misere. Auch wenn sie wohl keine bösen Absichten hegten und nur sich und ihre Art zu leben gegen die Menschen verteidigen wollten.

Es ist grausam, es ist kompliziert, es ist unerhört!

"Game of Thrones" beweist einmal mehr seine Ausnahmestellung unter den TV-Serien. Wer bei dieser Folge nicht weint, der hat kein Herz! Doch die Stärke der Serie sind nach wie vor nicht nur die grossen, bildgewaltigen Szenen, auch die ruhigen Momente sorgen für Gänsehaut.

Bestes Beispiel dafür ist Sansa. Als sie nach langer Zeit wieder auf Kleinfinger trifft, der sie an den brutalen Ramsay Bolton verschachert hat, schafft sie es, dem Zuschauer in wenigen Sätzen noch einmal die Brutalität, der sie während ihrer Ehe mit dem Sadisten ausgesetzt war, in Erinnerung zu rufen. Eindringlicher könnte auch die detaillierte Darstellung der Gewalt nicht sein.

Kleinfinger zeigt im Gegenzug, warum er nach wie vor der schmierigste und erfolgreichste Ränkeschmied in Westeros ist. Mit nur einem Wort schafft er es, in Sansa - die wild entschlossen ist, zusammen mit Jon Winterfell und den Norden zurückzuerobern - Zweifel zu sähen: "Halbbruder".

Die Wirkung zeigt sich schon in der nächsten Szene. Bei der grossen Lagebesprechung in der schwarzen Festung verkündet Sansa die frohe Botschaft, dass ihr Onkel Brynden Tully, der Schwarzfisch, Riverrun zurückerobert habe - lügt jedoch ob der Quelle dieser Information.

Es wird wohl darauf hinauslaufen, dass bei den gerade erst wiedervereinigten Stark(-Halb)-Geschwistern über kurz oder lang nicht mehr nur Friede herrscht.

Und sonst so?

Auf den Eiseninseln ist Euron - der immer ein bisschen aussieht, als würde er sich gleich ein Trucker-Cap aufsetzen und die Südstaaten-Flagge schwenken - neuer König und verspricht als erste Amtshandlung, Asha und Theon zu töten.

Arya darf sich erneut beweisen und demnächst im Namen des Vielgesichtigen Gottes töten. Allerdings wird sie vorher noch einmal an die grausame Ermordung ihres Vaters erinnert und man kann darauf wetten, dass sie niemals ihre Herkunft und ihre persönlichen Rachegelüste ablegen wird. Da kann Jaqen H'ghar noch so hübsch gucken!

In Meeren wird mit der jungen roten Priesterin Kinvara eine neue Figur eingeführt, die ihre Anziehungs- und Überzeugungskraft gleich am religionskritischen Varys beweist. Der bleibt jedoch leider unter seinen gewohnten rhetorischen Fähigkeiten.

Aber was genau in dieser Szene besprochen wird, ist ohnehin nebensächlich, weil wohl jeder Zuschauer in Gedanken bei der Vorstellung ist, wie die Priesterin wohl ohne ihre Kette aussieht...

Mehr dazu ja vielleicht schon in einer Woche.

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