Fans der Fantasy-Welt von "Game of Thrones"-Schöpfer George R. R. Martin müssen sich stets in Geduld üben - am aktuellen Roman schreibt der Autor seit Jahren. Gerade erst gab es zwar gute Nachrichten in Bezug auf die Serie "House of the Dragon" - doch ein anderes Projekt liegt dafür wieder auf Eis. Der Autor selbst gibt nun ein Update.
In Hollywood streiken derzeit Drehbuchautorinnen und -autoren. Sie fordern bessere Arbeitsbedingungen und wollen in Zeiten immer weiter verbreiteter Streaming-Angebote für ihre Arbeit den hohen Gewinnen entsprechend beteiligt werden. Zahlreiche Promis zeigten sich bereits solidarisch mit den Streikenden.
Voll erwischt hat es bisher vor allem die live gesendeten Talkshows in den USA. Doch auch einige Serien wie etwa "Cobra Kai" oder "Yellowjackets" liegen auf Eis. An heissersehnten neuen Folgen wird vorerst nicht weitergearbeitet.
Fans von George R. R. Martins Fantasy-Geschichten konnten bisher durchatmen. Der "Game of Thrones"-Ableger "House of the Dragon" ist von dem Streik nicht betroffen. Die Drehbücher sind fertig, die Dreharbeiten haben bereits begonnen. Alles entspannt also in Westeros? Leider nicht wirklich.
George R. R. Martin unterstützt die Streikenden
Erst vor Kurzem war bekannt gegeben worden, dass es eine weitere Serie aus dem "Lied von Eis und Feuer"-Kosmos geben wird. "A Knight of the Seven Kingdoms: The Hedge Knight" wird eine GoT-Vorgeschichte rund um die Abenteuer des Ritters Ser Duncan und seines Knappen Egg (der in Wahrheit aus dem Herrscherhaus der Targaryens stammt).
HBO Max soll bereits nicht nur die Pilotfolge, sondern gleich eine ganze Staffel bestellt haben. Doch vorerst tut sich hier nichts – im sogenannten Writers Room wird bis auf Weiteres nicht gearbeitet. George R. R. Martin selbst, der die Serie auch produziert, zeigt sich jedoch nicht nur gelassen, sondern drückt auf seinem persönlichen Blog seine "vollständige und unmissverständliche Unterstützung" mit der Gewerkschaft Writers Guild of America (WGA) aus.
Er selbst sei, seit er 1986 als Autor für Fernsehen und Film anfing zu arbeiten, an mehreren Streiks beteiligt gewesen. "Der Streik von 1988, der erste, an dem ich beteiligt war, dauerte 22 Wochen, der längste in der Geschichte Hollywoods. Der Streik von 2007 bis 2008, der jüngste, dauerte 100 Tage." Wie lange die Pause diesmal anhält? Darüber macht sich Martin keine Illusionen: "Dieser kann länger dauern. Die Themen sind wichtiger."
Bei "The Hedge Knight" steht alles still
Was genau das für "seine" Serien bedeutet, fasst er kurz zusammen: Der Writers Room von "The Hedge Knight" sei "für die Dauer [des Streiks] geschlossen. Ira Parker [Autor] und sein unglaubliches Team junger Talente stehen an den Streikposten."
Für "House of the Dragon" gibt er noch einmal eine deutliche Entwarnung: "Die Drehbücher für die acht Episoden wurden alle vor Monaten fertiggestellt, lange bevor der Streik begann. Jede Episode hat vier oder fünf Entwürfe und zahlreiche Überarbeitungsrunden durchlaufen, um HBO-Notizen, meine Notizen, Budgetbedenken usw. anzusprechen. Es wird keine weiteren Überarbeitungen geben. Die Autoren haben ihre Arbeit getan, der Rest liegt in den Händen der Regisseure, Besetzung und Crew … und natürlich der Drachen."
Und weil George R. R. Martin gerne in Wunden bohrt, gibt es auch noch ein "Winde des Winters"-Update – so heisst das kommende Buch der Reihe, auf das Fans seit mehr als einem Jahrzehnt warten. Man brauche, versichert er, keine "Panikattacken" zu haben.
"Die WGA ist eine Vereinigung von Film- und Fernsehautoren. Sie hat nichts mit Romanen, Kurzgeschichten oder jeder anderen Form von Prosaliteratur, Comics oder Graphic Novels, Bühnenstücken, oder der Herausgabe von Sammlungen und Anthologien zu tun". In allen Bereichen habe er laufende Projekte – doch die Arbeit an "Winde des Winters" hätte nach wie vor höchste Priorität.
Ach George, wie gerne wir dir das glauben würden …
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