Netflix, Amazon, Apple TV+, Disney+ und Co.: Das sind die Streaming-Highlights der kommenden Woche - mit der neuen Serie von Gruselexperte Mike Flanagan bei Netflix und einer brillanten Brie Larson.

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Für viele Film- und Serienfans sind Netflix, Amazon Prime Video, Apple TV+, WOW und Co. längst das bessere Kino. Mit hochkarätig besetzten Film-Highlights und spannenden Serien machen die Streamingdienste ihrem Ruf regelmässig alle Ehre. Welche Produktionen in der kommenden Woche eine Sichtung im Heimkino wert sind, verrät die Übersicht.

Nach "Spuk in Hill House" und "Midnight Mass" lehrt Mike Flanagan Grusel-Fans bei Netflix erneut das Fürchten. Derweil zeigt Brie Larson in der gelungenen Apple-Serie "Eine Frage der Chemie", dass Frauen in den 50er-Jahren weit mehr drauf haben, als nur den Kochlöffel zu schwingen.

"Der Untergang des Hauses Usher", Netflix

Im modernen Horrorkino mag Stephen King omnipräsent sein, doch schon lange vor dem US-Amerikaner prägte ein anderer Autor die Gruselliteratur entscheidend mit: Edgar Allan Poe. Obwohl der Schriftsteller, der in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts lebte, nur 40 Jahre alt wurde, ging er als stilbildender Autor in die Geschichte ein. Auch die neueste Netflix-Horrorserie mit dem Titel "Der Untergang des Hauses Usher" geht auf eine Kurzgeschichte Poes zurück.

Sie erzählt vom Geschwisterpaar Roderick (Bruce Greenwood) und Madeline Usher (Mary McDonnell), das sich mittels rücksichtsloser Geschäftspraktiken ein Pharma-Imperium aufgebaut hat. Doch während ihres rasanten Aufstieges haben die beiden einige Leichen im Keller angehäuft, die die undurchsichtige Verna (Carla Gugino) ans Licht zu bringen droht.

Für die Ushers bedeutet das neben unangenehmen Wahrheiten auch einen ziemlich blutigen Ritt auf der Rasierklinge. Ins Bild setzt das scharfzüngige und schwarzhumorige Schauermärchen ein alter Netflix-Bekannter. Mike Flanagan verdiente sich im Horrorgenre bereits dank Serien wie "Spuk in Hill House" und "Midnight Mass" seine Meriten. Sein neuester Gruselstreich "Der Untergang des Hauses Usher" ist ab 12. Oktober bei Netflix verfügbar.

"Eine Frage der Chemie", Apple TV+

Horror ruft in der Apple-Serie "Eine Frage der Chemie" höchstens das Frauenbild hervor. Chemikerin Elizabeth Zott (Brie Larson) steckt ihre männlichen Kollegen in Sachen Brillanz locker in die Tasche. Doch in den 50er-Jahren gehören Frauen dem allgemeinen Dafürhalten nach viel eher in die Küche als in ein Forschungslabor.

Entsprechend erntet Elizabeth für ihre Begabung eher Spott denn Würdigung. Doch die junge Frau hat noch ein anderes grosses Talent: das Kochen. Als TV-Host einer Kochshow startet sie durch - und vermittelt neben Rezepten auch geschickt emanzipatorische Kniffe.

Von den Hochglanzbildern über die stimmige Erzählung bis zum klangvollen Jazz-Soundtrack: In der Verfilmung von Bonnie Garmus' erfolgreichem Erstlingswerk "Eine Frage der Chemie" greift Apple in die Vollen. Am meisten sticht in dem intelligenten Hollywood-Drama im Serienformat aber Hauptdarstellerin Brie Larson hervor. Dank ihres facettenreichen Spiels dürfte an der Oscar-Preisträgerin ("Raum") bei den TV-Auszeichnungen der kommenden Saison kaum ein Weg vorbeiführen. "Eine Frage der Chemie" startet am 13. Oktober bei Apple TV+.

"Friedhof der Kuscheltiere: Bloodlines", Paramount+

Beim Stichwort "Pet Sematary" dürfte es weniger bei Rechtschreibprofis, denn bei Freunden der Horrorunterhaltung klingeln: Der bewusst falsch geschriebene Tierfriedhof ist der Hauptschauplatz des Gruselklassikers "Friedhof der Kuscheltiere" aus der Feder von Horrormeister Stephen King. Was vor den Geschehnissen des Buches und der Filmversion von 1989 passiert, löst nun ein Film-Prequel mit dem Untertitel "Bloodlines" auf.

Kenner des Originalfilms erwartet ein Wiedersehen mit dem Jugendlichen Jud Crandall (Jackson White), der im Kinoschocker von 1989 einen Nachbarn der Familie Creed spielt. Im Prequel ist er die Hauptfigur und zieht mit seiner Freundin zurück in seinen Heimatort Ludlow in Maine. Die Rückkehr steht aber direkt unter einem schlechten Omen: Erst kollidiert Juds Auto mit einer Krähe, dann macht er die Bekannschaft mit einem räudigen Hund. Es sind nicht die letzten Schreckgestalten, die Jud einholen ...

"Das Drehbuch erlaubt sich ein paar Freiheiten, es ist aber eine tolle Story", lobte Stephen King das Prequel im Vorfeld. Ob es "Friedhof der Kuscheltiere: Bloodlines" mit dem stilbildenden Originalfilm von 1989 aufnehmen kann, bleibt zwar abzuwarten. Die Halloween-Gruselsaison dürfte der Film, der ab sofort bei Paramount+ zur Verfügung steht, aber definitiv einläuten - und zwar mit viel Atmosphäre, einer gehörigen Portion Blut und einer ganzen Armada an mörderischen Tieren.

"The Boogeyman", Disney+

Auch bei Disney+ wirft das Gruselhohefest von Halloween schon merklich seine Schatten voraus. Der Streamer des Mäuschenkonzerns verschafft dem Kinohorror "The Boogeyman" nun seine Streaming-Premiere. Das titelgebende Schreckgespenst ist das angelsächsische Äquivalent zum hierzulande bekannteren "schwarzen Mann". Egal ob unter dem Bett oder im Schrank versteckt, eines ist beim Boogeyman klar: Er verbreitet nicht nur bei Kindern Angst und Schrecken.

Im US-Horrorstreifen macht das kleine Mädchen Sawyer (Vivien Lyra Blair) unfreiwillig Begegnung mit dem düsteren Wesen. Ernst nimmt die Angst der Kleinen zunächst aber keiner. Ihre grosse Schwester Sadie (Sophie Thatcher) will von den Sorgen Sawyers nichts wissen: "Es gibt so etwas wie Monster nicht. Du musst erwachsen werden!" Ebenso wenig Verständnis bringt der konsultierte Psychologe auf. Derweil sorgt sich der alleinerziehende Vater Will (Chris Messina), ob Sawyer mit ihren mutmasslich ausgedachten Geschichten Erziehungsversäumnisse seinerseits kompensiert.

Doch so klar definiert sind die Grenzen zwischen Realität und Fantasie in "The Boogeyman" nicht. Dieses Spiel mit der unterschwelligen Gefahr treibt Regisseur Rob Savage in dem Gänsehautfilm unaufhörlich voran. Die furchteinflössende Kinderdarstellerin Vivien Lyra Blair tut ihr Übriges zur spannungsgeladenen Atmosphäre. Überraschend ist das alles nicht mehr, wenn der Name des Autors fällt, der die Kurzgeschichtenvorlage zu "The Boogeyman" (ab 11. Oktober, Disney+) lieferte: Stephen King.

"Frasier", Paramount+

Bei so viel Horrorunterhaltung sorgt Paramount+ für einen wohltuenden Kontrast - und belebt eine Kultsitcom wieder. Beeindruckende 37 Emmys bei 107 Nominierungen erzielte die Serie "Frasier" und stellte damit einen Rekord auf, den erst "Game of Thrones" toppte. Am Kultstatus des exzentrischen Titelhelden und Psychologen Frasier Crane (Kelsey Grammer) ändert das jedoch nichts. In elf Staffeln amüsierte sich das TV-Publikum zwischen 1993 und 2004 köstlich, wenn "Frasier" über den Bildschirm flimmerte.

Danach wurde es aber still um den TV-Liebling - bis jetzt. Knapp zwei Dekaden nach dem Aus der Ursprungsserie verschafft Paramount+ dem Radio-Host eine Frischzellenkur. Kelsey Grammer schlüpft erneut in die Hauptrolle, die es von Seattle nach Boston verschlägt. Dort startet Frasier unter anderem eine Wiedergutmachungsmission mit seinem von ihm entfremdeten Sohn Freddy (Jack Cutmore-Scott).

Mit Anfang 30 hat der sich gegen ein Studium und für einen Job als Feuerwehrmann entschieden - und kommt eigentlich ganz gut ohne seinen Vater aus. Entsprechend ist er wenig begeistert, als Frasier unangekündigt vor der Tür steht. Das Serien-Reboot von "Frasier" gibt es ab 13. Oktober bei Paramount+ zu sehen.   © 1&1 Mail & Media/teleschau

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