Zwischen Tourette und Talent: "Der Bergdoktor" hilft einer Pianistin mit zwei Gesichtern

In der zweiten Folge der 18. "Der Bergdoktor"-Staffel mit dem Titel "Zwei Gesichter" geht es um eine junge Frau mit einem ausserordentlichen Talent, das sie wegen einer Krankheit verstecken muss. Die Folge ist am 9. Januar um 20:15 Uhr im ZDF zu sehen und steht seit dem 2. Januar in der ZDF-Mediathek als Stream zum Abruf bereit.

Aus Zufall treffen Emily Scheffler (Lilly Charlotte Dressen, M.) und ihre alte Schulfreundin Sarah Meister (Joy Grant, l.) wieder aufeinander. Emily ist angespannt und ihr Freund Oskar Lenz (Max Schimmelpfennig, r.) merkt sofort, dass zwischen den beiden keine Harmonie herrscht.

Weitere Gedanken kann sich Oskar dazu aber erst einmal nicht machen, denn Emily bricht vor ihren Augen zusammen. Da kommt Dr. Martin Gruber (Hans Sigl, l.) ins Spiel. Nachdem Emily wieder stabil ist, bittet der Bergdoktor seine Patientin um ein Blutbild. Dabei ahnt er noch nicht, was die junge Frau ihm vorenthält.

Emily leidet seit ihrem sechsten Lebensjahr am Tourette-Syndrom – eine neuro-psychiatrische Erkrankung, die durch das Auftreten von motorischen und vokalen Tics gekennzeichnet ist. Weil sie in der Schulzeit von ihrer besten Freundin blossgestellt wurde, nimmt sie ein Psychopharmakon, das die Tics unterbindet. Aus Angst, ihr Freund Oskar würde sie verlassen, wenn er von der Krankheit erfahren würde, verschweigt sie das Tourette.

In der vergangenen Episode hat Karin Martin vor die Tür gesetzt, nachdem dieser die Beziehung auf eine neue Ebene heben wollte, indem er bei Karin einzieht – die war von der Idee keineswegs begeistert. Daher nutzt Karins Tochter Josie (Liselotte Voss, l.) ihre Mittelohrentzündung, um zwischen Martin und Karin zu vermitteln.

Bei ihrer Mutter Karin (Hilde Dalik, l.) legt Josie ebenfalls ein gutes Wort für Martin ein. Das scheint Wirkung gezeigt zu haben, denn am nächsten Morgen erhält Martin eine Nachricht von Karin. Sie verabreden sich für den Abend. Für einige Momente wird der Bergdoktor zum pubertierenden Jungen, der das Date kaum abwarten kann. Doch am Abend folgt die Ernüchterung: Es kommt wieder zu einem Disput.

Für die Behandlung seiner Patientin braucht Martin die Unterstützung von Dr. Vera Fendrich (Rebecca Immanuel, M.) und von Dr. Alexander Kahnweiler (Mark Keller, r.). Sie bitten Emily darum, das Psychopharmakon eine Zeit lang abzusetzen – nach anfänglichem Widerstand stimmt diese dann zu.

Der Bergdoktor ermutigt Emily, sich ihrem Freund Oskar anzuvertrauen. Bevor sie die Medikamente einnahm, war Emily eine begnadete Pianistin, doch die Nebenwirkungen des Psychopharmakons verhindern das Klavierspielen. Als Oskar davon erfährt, zeigt er kaum Verständnis – er selbst ist auch Pianist mit Leib und Seele. Er wünscht sich eine Beziehungspause.

Nur auf die medizinische Versorgung kann sich der Bergdoktor bei diesem Fall nicht verlassen. Er überrascht seine musikbegeisterte Patientin mit einer besonderen Therapie: einem Klavier. Dabei entdeckt Emily, wie sehr es ihr gefehlt hat. Nun steht sie vor der Entscheidung, ob sie das Medikament dauerhaft absetzen und mit den Tics leben soll.

Dr. Kahnweiler sucht nach einer neuen Herausforderung und teilt seine Idee mit Dr. Rüdiger (Annika Ernst, l.) und Martin. Er will in den Betriebsrat der Klinik. Seine Frau und Klinikleitung Dr. Fendrich ist von der Idee keineswegs begeistert und droht ihm, teils im Spass, teils ernst, mit der Scheidung.

Als Emily versehentlich ihr Getränk über zwei junge Männer verschüttet, sich dafür entschuldigt und ihnen erklärt, dass sie Tourette hat, machen sich die beiden über sie lustig in dem Irrglauben, dass man mit dem Tourette-Syndrom doch ständig fluchen würde. Um seine Freundin zu schützen, legt sich Oskar mit den beiden an. Dabei stürzt er zu Boden.

Der Bergdoktor hat leider keine guten Nachrichten für Oskar: Er hat eine Gehirnerschütterung und einen gebrochenen Finger. "Das bedeutet für Sie, dass das Konzert morgen ins Wasser fällt", mahnt er den Patienten. Als Dank für seine Hilfe schenkt Emily Martin zwei Karten für ein Klavierkonzert.

Mit den zwei Karten macht Martin sich auf zu Karin: "Lust auf ein kleines Vorspiel?", fragt er, als sie ihm die Tür öffnet. "Musik, Klavier...", fügt er mit einem Lächeln auf den Lippen hinzu. Die Versöhnung scheint geglückt!