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Vor Start der Filmfestspiele
Glamour, Glanz und grosse Stars - die Berlinale zieht seit 75 Jahren die Branche und tausende Filmfans in ihren Bann. Doch natürlich gibt es bei so viel Kreativität und Egos auch Streit, Reibereien und handfeste Skandale. Oft genug war zu viel nackte Haut involviert. (mit Material der dpa)
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Teaserbild: © imago images/Ronald Grant Archive
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1952: Orson Welles zeigt Othello nicht
Schon zur zweiten Ausgabe der Berlinale gibt es einen grossen Skandal - um einen grossen Künstler. Orson Welles' Adaption von Shakespeares "Othello" hat in Cannes Premiere gefeiert und soll auch in Berlin gezeigt werden. Welles hatte zuvor allerdings das Nachkriegsdeutschland kritisiert - das hatten viele als "antideutsch" empfunden. Berlin will ihn daraufhin nicht, später dann doch - Welles allerdings lässt das nicht mit sich machen und sagte dem Filmfest ab.
© /Dmitri Kessel
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1961: Die "Busen-Berlinale"
Die elfte Ausgabe des Filmfests 1961 geht unter dem Label "Busen-Berlinale" in die Geschichte ein. Hollywoodstar Jayne Mansfield zeigt schon auf dem roten Teppich ihr tiefes Dekolleté. Auf einer wilden Party dann platzt der Schauspielerin vor versammelter Fotografenschar das Kleid.
© dpa / Günter Bratke/dpa
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1964: Vergewaltigungsdrama darf nicht laufen
Der schwedische Film "491" über Jugendliche aus einem sozialen Brennpunkt, der mit Laiendarstellern und expliziten Sex-Szenen gedreht wurde, sorgt vorab für Furore. In Schweden wird er vor dem Umschnitt sogar komplett verboten. Festivaldirektor Alfred Bauer fürchtet Kritik und zieht den Film zurück.
© IMAGO/TT/IMAGO/PRESSENS BILD
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1970: Der Abbruch-Skandal
Erstmals wird der Wettbewerb abgebrochen. Sogar die Zukunft der Berlinale steht infrage. Auslöser ist der Film "o.k." des deutschen Regisseurs Michael Verhoeven über die Vergewaltigung eines Mädchens durch US-Soldaten. Das erhitzt zu Zeiten des Vietnamkriegs nicht nur in der Jury die Gemüter.
© dpa / Chris Hoffmann/dpa
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1976: Die Zensur-Debatte
Wegen Pornografie-Verdachts beschlagnahmt die Polizei den Film "Ai No Corrida" (deutsch: "Im Reich der Sinne") des Japaners Nagisa Oshima über die Geschichte eines einander sexuell verfallenen Paares. Die Aufführung wird verboten. Unter einem Tarn-Titel wird der Film heimlich dennoch gezeigt.
© imago images/Ronald Grant Archive
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1979: Rückzug der sozialistischen Länder
Die sozialistischen Staaten verlassen protestierend das Festival. Grund ist der amerikanische Vietnam-Kriegsfilm "The Deer Hunter - Die durch die Hölle gehen" mit Robert De Niro. Die Ostblock-Delegationen sehen in dem mehrfach oscarprämierten Film von Michael Cimino das vietnamesische Volk beleidigt. Das Festival wird mit den restlichen Teilnehmerländern fortgesetzt.
© imago images/Prod.DB/EMI Films / Universal Pictures
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1986: Die Jury-Präsidentin ächzt
Jury-Präsidentin Gina Lollobrigida versucht vergeblich, die Auszeichnung des RAF-Films "Stammheim" von Reinhard Hauff mit dem Goldenen Bären zu verhindern, den sie öffentlich als "lousy film" - miesen Film - bezeichnet. "Ich war gegen diesen Film", sagt sie bei der Verleihung. Eigentlich dürfen Jury-Mitglieder keine Informationen über interne Diskussionen nach aussen tragen.
© dpa / Chris Hoffmann/dpa
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2001: Explizite Intimität
Mit der Verleihung des Goldenen Bären an das provozierende Erotik-Drama "Intimacy" (Szenenbild mit Kerry Fox und Mark Rylance) des Franzosen Patrice Chéreau beweist die Jury Mut. Wegen seiner teils drastischen Sex-Szenen ist der Film umstritten. Festivalchef Moritz de Hadeln kontert: "Pornografie? Wo leben wir denn? Die Berlinale ist nicht der Vatikan."
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2005: Alle Augen auf Bai Ling
Die chinesische Schauspielerin Bai Ling wird 2005 in die Jury berufen - und die Boulevard-Presse dreht frei. Da sie für freizügige Auftritte bekannt ist, hat sie schnell einen Spitznamen weg: Statt Filmen, Wettbewerb und Stars steht fortan die "Berlin-nackte" im Fokus.
© IMAGO / Seeliger
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2020: NS-Verstrickungen aufgedeckt
Das Festival wird mit NS-Vorwürfen gegen seinen ersten Leiter Alfred Bauer (1951 bis 1976, hier neben Shirley MacLaine) konfrontiert. Eine historische Untersuchung findet später heraus, dass das NSDAP-Mitglied durch seine Tätigkeit bei der Reichsfilmintendanz einen nicht unwesentlichen Beitrag zum Funktionieren des deutschen Filmwesens während der NS-Diktatur geleistet hat. Der nach ihm benannte Preis wird ausgesetzt. In nachfolgenden Festivals wird stattdessen der mit dem Silbernen Bären prämierte Preis der Jury verliehen.
© dpa / Konrad Giehr/dpa
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2024: Antisemitismus-Vorwürfe
Vor dem Hintergrund des Gaza-Kriegs spricht der israelische Filmemacher Yuval Abraham (l.), der zusammen mit dem Palästinenser Basel Adra für den Dokumentarfilm "No Other Land" über die Siedlungspolitik in der West-Bank ausgezeichnet wird, auf der Berlinale-Gala von einer "Situation der Apartheid", im Saal gibt es Applaus.
© dpa / Monika Skolimowska/dpa
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Den Filmemachern wird nachträglich eine einseitige Positionierung im Nahost-Konflikt und teils auch Antisemitismus vorgeworfen, weil sie das terroristische Massaker der Hamas an Israelis vom 7. Oktober 2023 unerwähnt lassen. Die Berlinale-Leitung distanziert sich in der Folge von den Preisträgern.
© IMAGO/Funke Foto Services/MaurizioxGambarini
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