Sie sind eines der Highlights der jährlichen Award-Saison in Hollywood und gelten als wichtigster Vorbote auf die Oscar-Verleihung: Die Golden Globe Awards. In diesem Jahr wurden sie zum 82. Mal verliehen.
Alle Awards sind unters Volk gebracht, Hollywoods Grössen können sich auf die After-Show-Partys verteilen und wir endlich ins Bett. Mit "The Brutalist" und "Emilia Pérez" setzten sich zwei Favoriten in ihren Kategorien durch; bei den TV-Produktionen triumphierte wie erwartet "Shōgun". Aus deutscher Sicht ist es sicher schade, dass "Die Saat des heiligen Feigenbaums" leer ausgegangen ist. Doch ab jetzt jagt ohnehin eine Award-Verleihung die nächste - und der Film wurde schon für die 97. Oscar-Verleihung im März eingereicht.
- 5:35 Uhr - Noch ein Award für "Emilia Pérez"
Auch in der Sparte "Komödie/Musical" konnte der Musik-Film mit der Spanierin
- "Anora"
- "Challengers"
- "A Real Pain"
- The Substance"
- "Wicked"
- 5:19 Uhr - Der vielleicht wichtigste Award des Abends geht an "The Brutalist"
"The Brutalist" von Brady Corbet hat den Golden Globe als Bestes Filmdrama gewonnen. Die Geschichte eines jüdischen Architekten, der nach dem Zweiten Weltkrieg in den USA ein neues Leben beginnen will, setzte sich durch gegen
- "A Complete Unknown"
- "Dune: Part Two"
- "Nickel Boys"
- "Konklave"
- "September 5" des Schweizer Regisseurs Tim Fehlbaum
Zuvor hatte
Colman Domingo für "Sing Sing"Daniel Craig für "Queer"Ralph Fiennes für "Konklave"- Sebastian Stan für "The Apprentice"
Timothée Chalamet für "A Complete Unknown"
- 5:06 Uhr - Die Überraschung des Abends: Fernanda Torres haut Hollywood-Stars aus dem Rennen
Die Brasilianerin Fernanda Torres hat den Golden Globe als Hauptdarstellerin in einem Drama gewonnen. Die 59-Jährige gewann für ihre Rolle in "I'm Still Here" des brasilianischen Filmemachers Walter Salles.
Der Film erzählt von einer Familie, die die grausamen Auswirkungen der brasilianischen Militärdiktatur in den 1970er Jahren miterlebte. Damit setzte sie sich durch gegen
Pamela Anderson ("The Last Showgirl")Angelina Jolie ("Maria")Tilda Swinton ("The Room Next Door")Nicole Kidman ("Babygirl")Kate Winslet ("Die Fotografin")
- 4:34 Uhr - Golden Globe für Sebastian Stan
Sebastian Stan gewinnt den Golden Globe als Bester Hauptdarsteller in einer Komödie/Musical. Der 42-Jährige überzeugte mit seiner Rolle in der schwarzen Komödie "A Different Man". Der Film erzählt von einem Mann mit einem deformierten Gesicht, der sich nach einem Experiment in einen äusserlich attraktiven Mann verwandelt. Anders als erwartet, bringt ihm das kein Glück.
- 4:30 Uhr - Filmmusik von "Challengers" triumphiert
Trent Reznor und Atticus Ross haben mit dem Soundtrack des Films "Challengers" den Golden Globe gewonnen. Die deutschen Komponisten
Der gebürtige Frankfurter Zimmer (67) hatte mit der Filmmusik für das Science-Fiction-Drama "Dune: Part Two" seine 16. Globe-Nominierung geholt. Sein Düsseldorfer Kollege Volker Bertelmann war für den Soundtrack von
- Daniel Blumberg ("The Brutalist")
- Kris Bowers ("The Wild Robot")
- Clément Ducol und die Sängerin Camille ("Emilia Pérez")
- 4:15 Uhr - Kein Regie-Globe für Edward Berger
Edward Berger war mit seinem Vatikan-Thriller "Konklave" für einen Regie-Globe nominiert, doch bei der Preisverleihung ging der in Wolfsburg geborene Filmemacher leer aus. Den Preis holte US-Regisseur Brady Corbet für das Historiendrama "The Brutalist". Für den Regie-Globe nominiert waren auch
- Jacques Audiard für "Emilia Pérez"
- Sean Baker für "Anora
- Coralie Fargeat für "The Substance"
- Payal Kapadia für "All We Imagine as Light"
- 4:04 Uhr -
Demi Moore gewinnt ihren ersten Golden Globe
Demi Moore hat den Golden Globe als Beste Hauptdarstellerin in einer Komödie/Musical gewonnen. Die 62-Jährige überzeugte mit ihrer Rolle in dem Horrorfilm "The Substance" der Französin Coralie Fargeat. Sie spielt darin eine ältere Schauspielerin, deren Ruhm etwas verblasst ist, und die deswegen ihr jugendliches Aussehen optimieren will.
Moore setzte sich gegen
- Karla Sofía Gascón ("Emilia Pérez")
- Amy Adams ("Nightbitch")
- Cynthia Erivo ("Wicked")
- Mikey Madison ("Anora")
Zendaya ("Challengers") durch.
Sichtlich gerührt nahm Moore den Preis entgegen. Seit 45 Jahren arbeite sie als Schauspielerin, aber nun habe sie zum ersten Mal etwas gewonnen, sagte Moore, die zuvor nur mit weniger bekannten Nischen-Auszeichnungen bedacht worden war.
- 3:59 Uhr - "Emilia Pérez" ist Bester nicht-englischsprachiger Film
Insgesamt ging der Musical-Thriller des französischen Regisseurs Jacques Audiard mit Nominierungen in zehn Kategorien ins Rennen.
Der fast vollständig auf Spanisch gedrehte Film erzählt die Geschichte eines mexikanischen Drogenbarons, der ein neues Leben als Frau beginnen will. Beim Festival in Cannes erhielt der Streifen bereits den Jury-Preis.
- 3:38 Uhr - Golden Globe für "Konklave"-Drehbuch
- 2:34 Uhr - Der erste Golden Globe geht an Zoë Saldaña
Zoë Saldaña wird mit dem ersten Award Abends als Beste Nebendarstellerin geehrt.
Die 46-Jährige überzeugte mit ihrer Rolle als Anwältin in dem Musical-Krimi "Emilia Pérez" von Regisseur Jacques Audiard. Mit ihr waren
Selena Gomez ("Emilia Pérez")- Ariana Grande ("Wicked")
Felicity Jones ("The Brutalist")- Margaret Qualley ("The Substance")
- Isabella Rossellini für Edward Bergers "Konklave"
nominiert.
Saldaña setzte damit ihre erste Globe-Nominierung überhaupt prompt in einen Gewinn um. Unter Tränen dankte sie Kollegen und Kolleginnen, die an "Emilia Pérez" mitgewirkt hatten.
- 2:15 Uhr - Moderatorin Nikki Glaser hat alles im Griff
"Ozempics grösste Nacht!" - Nikki Glaser macht in ihrem 10-minütigen Eröffnungsmonolog gleich zu Beginn klar, dass sie bei ihrer ersten Golden-Globe-Moderation kein Blatt vor den Mund nimmt. Ihre Witze auf Kosten der (nicht-)anwesenden Stars und der Filmindustrie sitzen: "Wicked! Queer! Nightbitch! Das sind nicht nur Worte, die Ben Affleck beim Orgasmus ruft, sondern ein paar der grossartigen Filme, die heute Abend nominiert sind."
"Und "Challengers"?" freut sich Glaser in Richtung Zendaya: "Sexuell aufgeladener als Diddys Kreditkarte".
Über den Wahlsieg des designierten US-Präsidenten Donald Trump sagt Glaser: "Ich bin nicht hier, um mich über euch lustig zu machen und wie könnte ich auch? Ihr seid alle so berühmt, so talentiert, so mächtig. Ihr könntet wirklich alles tun – ausser dem Land zu sagen, wen sie wählen sollen."
- 0:30 Uhr - Die ersten A-Lister Hollywoods sind eingetroffen
Angelina Jolie im eleganten Metallic-Dress und Tochter Zahara an ihrer Seite, Nicole Kidman in einer silbernen Robe mit tiefem Rückenausschnitt, Heidi Klum im grünen Abendkleid in Begleitung von Ehemann Tom Kaulitz, unsere Frau in Hollywood
Stars, Sternchen und alle, die noch Grosses vorhaben, rauschen nacheinander über den roten Teppich vor dem Berverly Hilton. Noch etwas aufgeregter als die Nominierten dürfte Moderatorin Nikki Glaser sein. Sie wird gleich nicht nur zum ersten Mal bei der Awardshow auf der Bühne stehen - mit ihr hat auch zum ersten Mal überhaupt eine Frau die alleinige Moderation übernommen.
News zur Golden-Globe-Verleihung vom 5. Januar:
- Die imposante Liste der Presenter
Einen Golden Globe zu gewinnen ist natürlich ein Highlight in der Karriere aller Filmschaffenden – und ja: wer hier ausgezeichnet wird, sieht den Oscar schon um die nächste Ecke linsen. Doch nicht nur die Siegerinnen und Sieger des Abends stehen im Rampenlicht – auch wer "nur" einen Award verleihen darf, hat es geschafft. Daher liest sich die Liste der Presenter auch wie das Who’s Who in Hollywood.
Mit dabei sind in diesem Jahr unter anderem Anya Taylor-Joy, Andrew Garfield, Anthony Mackie,
Viele der Presenter sind auch selbst nominiert – so etwa Demi Moore und Margaret Qualley. Für ihre Rollen im Horror-Film "The Substance", der die Chance hat, als Bester Film ausgezeichnet zu werden, können sie sich Hoffnungen auf einen Globe als Beste Hauptdarstellerin (Moore) bzw Beste Nebendarstellerin (Qualley) machen. (dh)
- Das Power-Couple macht blau
News vom 4. Januar:
- Golden-Globe-Ehrenpreise für
Viola Davis und Ted Danson
Im Vorfeld der Golden-Globe-Verleihung sind zwei Schauspielgrössen in Beverly Hills mit Ehren-Trophäen gefeiert worden. Hollywoodstar Viola Davis (59) wurde mit dem Cecil B. DeMille Award für besondere Leistungen im Film ausgezeichnet. TV-Star Ted Danson (77) nahm in der Nacht zum Samstag den Carol Burnett Award entgegen. Die Ehrenpreise wurden zum ersten Mal und im Rahmen einer eigenen "Golden Gala" vergeben. (dpa / bearbeitet von dh)
News vom 3. Januar:
- Der rote Teppich ist ausgerollt
In einer kleinen Zeremonie wurde vor dem Hilton Hotel in Beverly Hills der rote Teppich für die grosse Gala am Sonntagabend ausgerollt. Moderatorin Nikki Glaser war natürlich dabei – mit einem Vorgeschmack auf die Spitzen, die wir von ihr erwarten dürfen: "Die Golden Globes vereinen wirklich die Besten aus Film und Fernsehen - alle mit einem gemeinsamen Ziel: endlich die Liebe und Anerkennung zu bekommen, die sie als Kinder nicht von ihren Eltern erhielten." (dh)
- Deutsche Oscar-Hoffnung auch bei den Golden Globes
In der Sparte "Bester nicht-englischsprachiger Film" ist das packende Drama "Die Saat des heiligen Feigenbaums" im Rennen. Regisseur ist der nach Deutschland geflohene Iraner Mohammad Rasoulof, der den Film in seiner Heimat heimlich gedreht hatte. Er erzählt von den Auswirkungen der politischen Proteste im Iran auf eine Familie mit zwei Töchtern.
Deutschland reichte den Film auch für die 97. Oscar-Verleihung im März ein. Er wurde hauptsächlich in Deutschland produziert und kann daher für das Land ins Rennen gehen. Unter den weiteren Globen-Nominierten in der Sparte nicht-englischsprachiger Film sind unter anderem "Emilia Pérez" (Frankreich), das italienische Historiendrama "Vermiglio" und das indische Drama "All We Imagine as Light". (dpa / bearbeitet von dh)
- Ein weiterer Golden Globe für Hans Zimmer?
Der deutsche Film-Komponist Hans Zimmer (67) ist mit seiner 16. Globe-Nominierung dabei - diesmal mit der Filmmusik für das Science-Fiction-Hit "Dune: Part Two". Für den ersten Teil hatte der gebürtige Frankfurter 2022 seine dritte Trophäe gewonnen, nach "Gladiator" im Jahr 2001 und "König der Löwen" 1995. (dpa / bearbeitet von dh)
News vom 2. Januar:
Wer moderiert in diesem Jahr das Event?
Moderieren wird in diesem Jahr die Comedienne Nikki Glaser. Sie hat sich vor allem in der Stand-up-Szene einen Namen gemacht, moderierte Shows auf MTV und Comedy Central und war unter anderem bei "Dating Queen" mit Amy Schumer zu sehen. Glaser ist nicht die erste Frau mit diesem wichtigen Job, aber die erste, die es allein macht. Tina Fey und Amy Poehler etwa moderierten die "Covid-Awards" 2019 gemeinsam. Auf der offiziellen Golden-Globes-Website wird sie mit "Die Golden Globes auszurichten ist beängstigend!", zitiert. Und weiter: "Es ist live, daher ist keine Wiederholung möglich. Der Schwierigkeitsgrad geht durch die Decke."
Die Aufregung ist nachvollziehbar – vor Vergleichen mit ihrem Vorgänger muss sie sich aber nicht fürchten. Stand-up-Kollege Jon Koy hatte 2024 mit seinen teils sexistischen und deplatzierten "Witzen" für zahlreiche Fremdschammomente gesorgt. Zum Vorbild sollte sich Glaser also eher den Briten Ricky Gervais nehmen, der es schaffte, bei seinen insgesamt fünf Globes-Moderationen (2010, 2011, 2012, 2016 und 2020) der Hollywood-Elite den Spiegel vorzuhalten und Sprüche weit unter der Gürtellinie reinzudrücken – und der trotzdem das Publikum und auch die Stars zu Lachtränen rührte. (dh)
Wo kann man die Golden Globes 2025 sehen?
Die Golden Globes 2025 werden ab 17:00 Uhr Ortszeit auf CBS gezeigt, Abonnenten können die Show auf Paramount+ sehen. Aufgrund der Zeitverschiebung muss man sich hierzulande den Wecker noch vor dem Morgengrauen stellen: Ab 2 Uhr am Montagmorgen geht’s los. Ehrensache, dass wir uns die Nacht um die Ohren hauen und ab Mitternacht live berichten – später dann auch zum gemütlichen Nachlesen. (dh)
Die Nominierungen 2025
Die Musikkomödie "Emilia Pérez" von Regisseur Jacques Audiard geht mit zehn Nominierungen als Favorit in das Rennen um die Golden Globes. Das Drama "Der Brutalist" hat sieben Gewinnchancen, gefolgt von "Konklave" mit sechs Nominierungen.
Der Vatikan-Thriller des in Wolfsburg geborenen Regisseurs Edward Berger ist einer von sechs Kandidaten in der Top-Sparte "Bestes Drama". Zudem ist der Film in den Kategorien Regie (Berger), Hauptdarsteller (Ralph Fiennes), Nebendarstellerin (Isabella Rossellini), Filmmusik (Volker Bertelmann) und für das Drehbuch (Peter Straughan) im Rennen.
In die Sparte "Bestes Drama" schaffte es auch der Film "September 5" des Schweizer Regisseurs Tim Fehlbaum über das Olympia-Attentat 1972 in München. Leonie Benesch ("Das Lehrerzimmer") hat darin eine starke Rolle als Dolmetscherin.
Bei den Serien geht "The Bear: King of the Kitchen" mit fünf und damit den meisten Nominierungen ins Rennen. Die Krimi-Comedy-Serie "Only Murders in the Building" und die Serien-Literaturverfilmung "Shogun" bekamen jeweils vier Nominierungen.
Zudem wurden unter anderem Stars wie Kathy Bates, Keri Russell, Donald Glover, Jake Gyllenhaal, Gary Oldman, Eddie Redmayne, Billy Bob Thornton, Selena Gomez, Adam Brody, Steve Martin, Colin Farrell, Cate Blanchett, Jodie Foster, Naomi Watts, Kate Winslet, Harrison Ford, Javier Bardem und Jamie Foxx für TV-Rollen nominiert. (dpa/bearbeitet von dh)
Die Abräumer 2024
Im vergangenen Jahr wurden Awards in 27 Film- und Fernsehkategorien vergeben. Der grosse Abräumer war Christopher Nolans Atombomben-Epos "Oppenheimer" mit fünf Trophäen, darunter als bestes Drama, für Regie, Haupt- und Nebenrolle.
Filmfans wissen es: Auch bei den späteren Oscars kam an dem Film mit Cillian Murphy in der Titelrolle niemand vorbei – auch nicht "Barbie" mit Margot Robbie und Ryan Gosling. "Barbenheimer" hatte zuvor den Kino-Sommer dominiert – genau wie dann die diversen Award-Verleihungen. (dh)
Die Highlights des Abends finden Sie hier zum Nachlesen:
- Bestes Filmdrama - "Oppenheimer"
- Beste Komödie/Musical - "Poor Things"
- Bester nicht-englischsprachiger Film - "Anatomie eines Falls"
- Cinematic and Box Office Achievement - "Barbie"
- Beste Regie - Christopher Nolan "Oppenheimer"
- Beste Schauspielerin Filmdrama - Lily Gladstone ("Killers of the Flower Moon")
- Bester Schauspieler Filmdrama - Cillian Murphy ( "Oppenheimer")
- Beste Schauspielerin Komödie/Musical - Emma Stone ("Poor Things")
- Bester Schauspieler Komödie/Musical - Paul Giamatti "The Holdovers"
- Beste Nebendarstellerin - Da’Vine Joy Randolph ("The Holdovers")
- Bester Nebendarsteller - Robert Downey Jr. ("Oppenheimer")
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