Im Rahmen eines Gesprächs zur Oscarverleihung hat "Memento"-Star Guy Pearce über den in Ungnade gefallenen Kevin Spacey gesprochen. Dieser habe ihn an einem Filmset über Monate sexuell belästigt.
Der kontroverse Oscarpreisträger
Guy Pearce "war bis zu einem gewissen Grad ein Opfer"
Der damals knapp 30-jährige Schauspieler sei am Filmset zum Objekt von Kevin Spaceys übergriffigen Annäherungsversuchen geworden. "Ich hatte irgendwie Angst vor Kevin, weil er ein ziemlich aggressiver Mann ist. Er ist äusserst charmant und brillant in dem, was er tut - wirklich beeindruckend. Er hat einen bemerkenswerten Einfluss auf einen Raum. Aber ich war jung und anfällig, und er hat mich ins Visier genommen, keine Frage", verrät der Mime im Rückblick.
Damals habe er sich immer gesagt: "Ach, das ist nichts. Ah, nein, das ist nichts." Das habe er "fünf Monate lang gemacht". Die einzigen Tage, an denen er sich während der Dreharbeiten sicher gefühlt habe, seien die gewesen, an denen der spätere "The Mentalist"-Star Simon Baker (55) am Set war. Dann habe ihn Spacey "wie eine heisse Kartoffel abserviert" und sich auf Baker "konzentriert, weil er zehnmal hübscher war als ich", so Pearce.
Tränenausbruch nach Bekanntwerden der MeToo-Anschuldigungen gegen Kevin Spacey
Im Rückblick bemerkt der Schauspieler weiter, dass er das Wort "Opfer" nur ungern benutzen würde, "obwohl ich wahrscheinlich bis zu einem gewissen Grad ein Opfer war". Dennoch sei er "keineswegs ein Opfer in dem Ausmass, wie andere Menschen Opfer von Sexualstraftätern wurden".
Erst das öffentliche Bekanntwerden der schwerwiegenden Anschuldigungen gegen Spacey im Herbst 2017 habe ihn das ganze Ausmass der damaligen Ereignisse erkennen lassen. "Ich war in London und arbeitete an etwas, und als ich die Berichte hörte, brach ich in Tränen aus und konnte nicht mehr aufhören. Ich glaube, mir wurde wirklich klar, welche Auswirkungen das hatte und wie ich es irgendwie verdrängt oder geblockt hatte oder was auch immer." (lau/spot)
Hilfsangebote
- Wenn Sie selbst von häuslicher oder sexualisierter Gewalt betroffen sind, wenden Sie sich bitte an das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" (116 016 oder online), das Hilfetelefon "Gewalt an Männern" (0800/1239900 oder online), das Hilfetelefon "Sexueller Missbrauch" (0800/225 5530), in Österreich an die Beratungsstelle für misshandelte und sexuell missbrauchte Frauen, Mädchen und Kinder (Tamar, 01/3340 437) und in der Schweiz an die Opferhilfe bei sexueller Gewalt (Lantana, 031/3131 400)
- Wenn Sie einen Verdacht oder gar Kenntnis von sexueller Gewalt gegen Dritte haben, wenden Sie sich bitte direkt an jede Polizeidienststelle.
- Falls Sie bei sich oder anderen pädophile Neigungen festgestellt haben, wenden Sie sich bitte an das Präventionsnetzwerk "Kein Täter werden".
- Anlaufstellen für verschiedene Krisensituationen im Überblick finden Sie hier.
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