Die (Fan-)Theorien: Wer wird der neue James Bond?

Wer wird der Nachfolger von Daniel Craig und damit der siebte James Bond der Filmgeschichte? Nachdem Amazon die komplette Kontrolle über das Franchise übernommen hat, könnte sich die seit 2021 andauernde Spekulation um den neuen 007 noch einmal ändern. Auf jeden Fall wird der neue Bond nicht mehr von Debbie McWilliams gecastet. Die langjährige Casting-Direktorin der Bond-Filme, die für die Besetzungen von Daniel Craig, Timothy Dalton und Pierce Brosnan mitverantwortlich war, hört nach über 40 Jahren auf.

Er galt lange als der ganze grosse Favorit auf die Rolle: Aaron Taylor-Johnson. Angeblich soll die Produktionsfirma Eon um Barbara Broccoli dem 35-jährigen Briten auch bereits einen Vertrag für die Rolle vorgelegt haben. Doch Eon und Broccoli sind nach der Übernahme durch Amazon nicht mehr am kreativen Prozess beteiligt.

Seine britische Herkunft und sein gutes Aussehen machen ihn eigentlich zum perfekten Kandidaten. Auch sein Alter mit 34 Jahren würde für mehrere Bond-Filme passen. Doch Amazon soll nach Taylor-Johnsons Marvel-Film "Kraven The Hunter" skeptisch sein, denn der schnitt finanziell schwach ab. Nachdem die Marke teuer gekauft worden ist, sollen die Filme an den Kinokassen natürlich ordentlich Geld für Amazon einspielen.

Kurz nach der Nachricht, dass Daniel Craig als James Bond aufhört, galt Idris Elba als Top-Kandidat und Fan-Favorit für die Rolle. Allerdings ist das schon über vier Jahre her. Mittlerweile ist der Schauspieler 52 Jahre alt - und damit mutmasslich zu alt für den britischen Geheimagenten. Zudem zeigte er sich aufgrund der rassistischen Kommentare, die im Rahmen der Gerüchte aufkamen, abgeschreckt von der Rolle.

Rege-Jean Page, bekannt vor allem durch die Netflix-Serie "Bridgerton", wird immer wieder als möglicher Bond-Nachfolger gehandelt. Seine bisherigen grösseren Filmauftritte in "Dungeons & Dragons - Ehre unter Dieben" und "The Gray Man" waren allerdings nicht sehr erfolgreich. Es ist fraglich, ob Amazon ihn deshalb casten würde, wenn sie schon bei Aaron Taylor-Johnson aus diesem Grund skeptisch geworden sein sollen.

Wird es doch noch Henry Cavill? Eigentlich schon abgeschrieben, bringt ihn die Übernahme von Bond durch Amazon wieder ins Gespräch. Als Amazon-Chef Jeff Bezos seine Follower auf Instagram nach ihrem Lieblingsschauspieler für den nächsten "James Bond" fragte, gab es fast nur eine Antwort: Henry Cavill.

Der ehemalige Superman- und Witcher-Darsteller sprach bereits 2005 für "James Bond" vor, verlor aber gegen Daniel Craig. Erst kürzlich tauchte sein Vorsprechvideo wieder auf. Ob es der 41-Jährige im zweiten Anlauf in den schwarzen Smoking schafft? Agentenerfahrung hat Cavill durch "Codename U.N.C.L.E.", "Argylle" und "Mission Impossible" bereits genug.

Mit Aidan Turner bringt der Dozent für Filmgeschichte und Bond-Experte, Max Alvarez, einen im Vergleich zu vielen anderen Kandidaten eher weniger bekannten Namen ins Spiel. Turner, der vor allem durch die britische Serie "Poldark" von sich reden machte, könnte nach Pierce Brosnan der zweite Ire werden, der Bond spielt. Laut Alvarez würde der 41-Jährige dem Bond-Profil entsprechen.

Deutlich bekannter ist dagegen Richard Madden. Den 38-jährigen Schotten kennt man aus der HBO-Serie "Game of Thrones", in der er die Rolle des Robb Stark spielte. Dass er im Anzug gut aussehen kann, hat er in den Serien "Citadel" und "Bodyguard" mehrfach bewiesen. Auf die Gerüchte angesprochen sagte Madden, er fühle sich geschmeichelt und dankbar, äusserte sich aber nicht konkreter.

Damson Idris wurde zuletzt von "James Bond: The Man and His World”-Autor Henry Chancellor wieder ins Gespräch gebracht. Der Brite, mit 32 Jahren einer der jüngsten Kandidaten, galt 2023 bereits bei einigen Buchmachern als Favorit für die Rolle. Für Chancellor ist die Bond-Rolle ein Symbol für Grossbritannien, in das Idris in einem modernen Königreich perfekt passen würde.

Aus ähnlichen Gründen nannte Chancellor auch Aaron Pierre. Zuletzt zeigte er sein Können in dem Actionfilm "Rebel Ridge" auf Netflix. Bald ist er auch in der neuen DC-Serie "Lanterns" zu sehen. Bisher war Pierre kein häufig genannter Name, wenn es um James Bond ging. Vielleicht ändert sich das jetzt.

Der dritte Name auf der Liste von Henry Chancellor: Lucien Laviscount. Der Star aus "Emily in Paris" ist mit 31 Jahren noch jünger als Damsen Idris. Doch seine Karriere ist noch am Anfang, grosse Titel fehlen bisher in seiner Filmographie. Das hat die Bond-Casting-Direktoren zwar bislang nicht abgeschreckt. Amazon scheint aber nach einem grösseren Namen zu suchen.

Ein grosser Name könnte Tom Hardy sein. Der 47-Jährige verfügt über ausreichend Blockbuster-Erfahrung und eine grosse Fanbase, was Amazon sicherlich gefallen würde. Zumal der Brite seit Jahren mit der ikonischen Rolle in Verbindung gebracht wird, wenn auch oft nur von den Fans. Zuletzt schien er im Rennen nicht mehr ganz vorne mit dabei zu sein.

Ein weiterer Wunsch der Fans ist Sam Heughan. Auch er bewarb sich, wie Henry Cavill, bereits 2005 erfolglos für die Rolle des Bond in "Casino Royal". Auch er wurde, wie Henry Cavill, von einigen Fans unter dem Instagram-Post von Jeff Bezos als neuer Bond genannt. Allerdings bei weitem nicht so häufig wie Cavill. Ob der "Outlander"-Star also dieses Mal eine Chance hat? Sie sollen nicht schlecht stehen.

Relativ neu und ebenso unerwartet ist Stuart Martin im Rennen um die Rolle des Geheimagenten ihrer Majestät. Der 39-Jährige soll der heimliche Favorit für die Rolle sein und wäre der erste Schotte seit Sir Sean Connery, der diese Rolle spielen würde. Auch mit Eon Productions soll er bereits Gespräche geführt haben, doch nach der Übernahme von Amazon ist unklar, ob ihm diese Gespräche weiterhelfen werden. Mit seinem markanten Aussehen würde er aber gut in die Rolle passen.

Paul Mescal ist vor allem nach seinem Auftritt in "Gladiator 2" wieder im Gespräch um die Rolle des berühmten Agenten. Bereits 2023 wurde sein Name genannt, seine Chancen schwanden danach. Mit 29 Jahren scheint er auch fast zu jung. "Denken Sie daran, dass Bond bereits ein Veteran ist. Er hat einige Erfahrungen gesammelt", sagte "Casino Royal"-Regisseur Martin Campbell jüngst. Bond sei kein Junge, den man von der Highschool hole.

Tom Hiddleston ist einer der beliebtesten Schauspieler unter den möglichen Bond-Nachfolgern. Als "Loki" im Marvel Cinematic Universe hat er eine grosse Fangemeinde. Mit seiner Rolle in "The Night Manager" hat er zudem bereits bewiesen, wie gut er einen Agenten im Anzug spielen kann. Doch Gerüchten zufolge steht er nicht hoch im Kurs bei den Verantwortlichen.

Einmal Bond, immer Bond? Laut Jason Squire, Moderator des "Movie Business Podcast" und emeritierter Professor der USC School of Cinematic Arts, besteht die Gefahr, dass sich Schauspieler in der Rolle des Bond gefangen fühlten, weil sie irgendwann nur noch mit dieser Rolle in Verbindung gebracht würden. Ein Kandidat wäre für Squire daher Andrew Scott, der seiner Meinung nach das Zeug dazu hat, 007 zu spielen und gleichzeitig anderen kreativen Tätigkeiten nachzugehen.

Gleiches gilt für Barry Keoghan. Der 32-jährige Ire ist für seine vielfältigen Rollen bekannt. So überzeugte er sowohl in der historischen Tragikomödie "The Banshees of Inisherin" als auch im Thriller "Saltburn". Für beide Rollen wurde er für den Golden Globe und den Oscar nominiert. Auch im Superhelden-Genre war er mit "Eternals" und "The Batman" aktiv. Ob das auch für Bond reicht? Jason Squire ist sich jedenfalls sicher.

James Norton gilt bei den britischen Buchmachern als einer der Favoriten für die Bond-Rolle. Grund dafür ist unter anderem eine Fan-Theorie: So ist der Schauspieler in seiner Rolle in der Miniserie "Playing Nice" der einzige, der in einer Szene mit vielen anderen keinen Smoking trägt. Der ehemalige 007-Darsteller Pierce Brosnan hatte einmal bestätigt, dass er eine Klausel in seinem Vertrag hatte, die ihm verbot, in anderen Produktionen einen Smoking zu tragen. Norton, so die Theorie, habe also bereits für die Rolle unterschrieben und dürfe deshalb keinen Smoking tragen. Der Schauspieler verneinte das jedoch und behauptete, dass dies nichts mit einer möglichen Klausel zu tun habe.