Der oscarprämierte Regisseur James Cameron ist bekannt für Filme wie "Titanic" oder "Avatar". Aber auch der "Terminator" aus dem Jahr 1984 entstand unter seiner Federführung. Darin macht Arnold Schwarzenegger als Cyborg aus der Zukunft Jagd auf Menschen.

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Im Rahmen einer Ausstellung des "Canadian Geographic" zur Tiefseeforschung – Cameron hat auf diesem Gebiet nicht zuletzt durch seine Arbeit und Recherche für "Titanic" grosse Erfahrungen gesammelt – äusserte sich der Regisseur im kanadischen Sender CTV News unter anderem zur Zukunft der KI.

Vor den Gefahren durch die rasant fortschreitende Technologie wird häufig gewarnt. "Ich teile die Besorgnis absolut", so Cameron. Und weiter: "Ich habe euch 1984 gewarnt, und ihr habt nicht zugehört."

In den Augen Camerons ist es vor allem entscheidend, wer aus welchen Gründen an der neuartigen Technologie arbeite. "Ich denke, dass wir mit KI in das Äquivalent eines nuklearen Wettrüstens geraten werden, und wenn wir es nicht bauen, werden die anderen es mit Sicherheit tun, und dann wird es eskalieren."

Cameron: "Keine Möglichkeit zur Deeskalation"

Seine Vorstellung für dann kommende Auseinandersetzungen ist ziemlich konkret: "Man könnte sich eine KI auf einem Kampfschauplatz vorstellen, das Ganze wird nur noch von den Computern in einer Geschwindigkeit bekämpft, in der Menschen nicht mehr eingreifen können, und man hat keine Möglichkeit zur Deeskalation."

Doch man muss gar nicht an bewaffnete Cyborgs denken, wenn es um Gefahren durch die neue Technologie geht. Auch heute schon sorgt KI für Ärger. Seit Anfang Mai streiken Autorinnen und Autoren in Hollywood, mittlerweile haben sich ihnen bis zu 160.000 Schauspielerinnen und Schauspieler und weitere Medienschaffende angeschlossen.

Kann KI ein oscarwürdiges Drehbuch schreiben?

Einer der Hauptstreitpunkte ist die Frage, wie die Arbeit von Autorinnen und Autoren davor geschützt werden kann, von KI-Technologie kopiert oder vervielfältigt zu werden. "Wir alle laufen Gefahr, durch Maschinen ersetzt zu werden", sagte etwa Fran Drescher ("Die Nanny"), Vorsitzende der Schauspielgewerkschaft SAG-AFTRA.

Cameron selbst glaubt zwar nicht, dass die Technologie bereits ein Niveau erreicht habe, um Menschen als Schöpfer von Texten zu ersetzen – schliesslich sei es "nie eine Frage, wer es geschrieben hat, es ist eine Frage, ob es eine gute Geschichte ist."

Danach gefragt, ob er ein von KI produziertes Drehbuch benutzen würde, gibt er sich aber offen: "Warten wir 20 Jahre, und wenn eine KI einen Oscar für das Beste Drehbuch gewinnt, müssen wir sie meiner Meinung nach ernst nehmen." (dh)

Verwendete Quellen:

  • ctvnews.ca: 'I warned you guys in 1984,' 'Terminator' filmmaker James Cameron says of AI's risks to humanity
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