• Vor bald 30 Jahren war "Jurassic Park" ein echtes Kino-Highlight und der Startschuss für eine Filmreihe, die nun ihren – vorläufigen – Abschluss findet.
  • "Jurassic World: Ein neues Zeitalter" ist der mittlerweile sechste Film mit den Dinosauriern.
  • Dass der Streifen nicht zu einer totalen Enttäuschung wird, liegt allerdings nicht an T-Rex & Co., sondern am Wiedersehen mit menschlichen alten Bekannten.
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Eine Kritik
Diese Kritik stellt die Sicht von Doreen Hinrichs dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

Mit "Jurassic Park" aus dem Jahr 1993 gelang Regisseur Steven Spielberg nicht weniger als ein Meilenstein der Filmgeschichte. Die Dinos wirkten so lebendig, wie man sie nie zuvor auf der Leinwand gesehen hatte, und auch den menschlichen Darstellern zuzuschauen, war ein Vergnügen. Zwischen Sam Neill als Paläontologe Dr. Alan Grant, seiner Kollegin Dr. Ellie Sattler (gespielt von Laura Dern) und Dr. Ian Malcolm alias Jeff Goldblum stimmte die Chemie einfach.

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2015 gelang unter der Regie von Colin Trevorrow eine zumindest kommerziell erfolgreiche Wiederauflage. Aus "Park" wurde "World", Chris Pratt und Bryce Dallas Howard übernahmen die Hauptrollen. Vor allem die Besetzung von Pratt als Dino-Ranger Owen Grady war ein vielversprechender Schachzug - er galt als einer der angesagtesten Schauspieler und surfte als Star-Lord/Peter Quill auf der Erfolgswelle der "Guardians of the Galaxy"- und "Avengers"-Filme.

"Jurassic World 3": Wenn die Dinos zu menschlich sind

Aber auch wenn der Film die Kassen klingeln liess – das Zeug zum echten Klassiker hatte er nicht. Die Figuren blieben blass und vor allem die CGI-Effekte konnten nicht überzeugen. Mittlerweile hatte man vieles schon in anderen Filmen besser oder innovativer gesehen; und auf dem Wow-Effekt aus den Neunzigern kann sich im schnelllebigen Hollywood niemand ausruhen.

Dass Tricktechnik und CGI über die Jahre natürlich immer besser geworden sind und die Saurier dementsprechend echter wirken, könnte nun das überzeugendste Argument für "Jurassic World: Ein neues Zeitalter" sein – doch leider hat das den Machern wohl nicht gereicht. Den mal grösseren, mal kleineren Tierchen wurde eine geradezu unangenehme Lebendigkeit verpasst. Sie grunzen, quietschen und fiepen wie Dinos in Kinder-Trickserien und schauen abwechselnd treudoof oder mordlustig drein. Weniger wäre hier wirklich mehr gewesen.

Nachdem das Projekt Dino-Vergnügungspark zuletzt im Vorgänger "Jurassic World: Das gefallene Königreich" einmal mehr gescheitert war, stromern die Urzeit-Riesen nun in Massen frei durch die Welt. Man setzt auf Koexistenz. Von friedlich kann dabei allerdings nur bedingt die Rede sein. Und das liegt nicht nur an den Sauriern. Die sind zwar riesig und furchteinflössend und werfen auch mal ein Auto um, doch es ist der fiese Mensch, der sich wie gewohnt die Geschöpfe der Erde untertan machen muss. Stichwort: Kommerzialisierung, Ausbeutung, Genexperimente, grausame Haltung und Zucht.

Die Alten spielen die Neuen locker an die Wand

Wie gut, dass es Menschen mit einem Herz für Dinos gibt – und wie gut für den Film, dass darunter auch die drei aus den Neunzigern sind. Neill, Dern und Goldblum müssen sich dabei noch nicht einmal besonders anstrengen. Ihre Figuren können mit der neuen Generation nicht nur locker mithalten, sondern stehlen ihnen locker die Show. Und Jeff Goldblum hat dabei auch nur in einer ganz kurzen Szene den obersten Hemdknopf offen. Beste Ergänzung im Team: DeWanda Wise, die als Teufelspilotin Kayla mehr Energie und Spielfreude aufbringt als alle Kollegen zusammen.

Auch wenn "Jurassic World 3" nicht überzeugt, werden sich sicher auch diesmal zahlreiche Dino-Fans in die Kinos locken lassen. Mit neuen Ideen und frischen Hauptdarstellern stünde sogar einer dritten Trilogie nichts im Wege - denn die Urzeit-Riesen an sich bleiben faszinierend.

"Jurassic World: Ein neues Zeitalter" mit Chris Pratt, Bryce Dallas Howard, Laura Dern, Jeff Goldblum, Sam Neill, DeWanda Wise u.v.m. startet am 9. Juni in den Kinos.

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