Nur rund zwei Jahre ist es her, dass sich der Hype um den Horrorstreifen "Smile" verselbstständigte und prompt die Pläne für eine Fortsetzung reifen liess. Kann dieses Kunststück wiederholt werden? Zwei Dinge Aspekte sprechen dagegen.
Der 2022 veröffentlichte Horrorstreifen "Smile" von Regisseur Parker Finn (37) entwickelte sich zu einem überraschenden Erfolg an den internationalen Kinokassen und spielte sein geringes Budget von rund 17 Millionen US-Dollar mannigfach wieder ein: Weltweit standen am Ende über 217 Millionen US-Dollar zu Buche. Kein Wunder also, dass gerade einmal zwei Jahre später und pünktlich zum anstehenden Halloween-Fest die Fortsetzung "Smile 2" (Kinostart: 17. Oktober) anläuft. Ein Leichtes dürfte es aber nicht werden, den Horror-Hype um den Vorgänger zu reproduzieren. Zwei Argumente sprechen zumindest augenscheinlich dagegen.
Der Kampf mit echten und inneren Dämonen - darum geht es
Kurz vor dem Beginn ihrer nächsten Welttournee sieht sich der international gefeierte Popstar Skye Riley (Naomi Scott, 31) mit immer unerklärlicheren Ereignissen konfrontiert. Überwältigt von den grausamen Vorfällen und dem Druck des Ruhms, zweifelt Skye zunehmend an ihrem Verstand. Nur zwei Möglichkeiten scheinen sich ihr bieten: Sie muss sich den bösen Geistern ihrer Vergangenheit stellen - oder zwangsläufig dem Wahnsinn verfallen. Wie weit ist sie bereit zu gehen, um die Kontrolle über ihr Leben zurückzugewinnen?
Wieder Hype dank TikTok?
Vor allem dank Reaktionsvideos geschockter Zuschauerinnen und Zuschauer in sozialen Netzwerken wie TikTok erhielt der solide, aber wahrlich nicht bahnbrechende Grusel von "Smile" ein Momentum. Dass speziell bei Horrorfilmen kreative PR die halbe Box-Office-Miete sein kann, ist nicht neu - bis heute gilt das mysteriöse Internet-Drumherum zum 1999 erschienenen "Blair Witch Project" als einer der raffiniertesten Marketing-Geniestreiche der Filmgeschichte. Meistens lässt sich so etwas pro Filmreihe aber nicht gezielt ein zweites Mal bewerkstelligen. Ähnlich, wie die Pointe eines Witzes immer nur beim ersten Mal zündet.
Wie vergleichbare Horror-Reihen, etwa "Paranormal Activity" oder "Saw", muss "Blair Witch Project" daher als mahnendes Beispiel für "Smile 2" gelten. Jedes der genannten Franchises überreizte mit wachsender Folgenzahl sein Blatt ein kleines bisschen mehr und verkam schliesslich zur eigenen Parodie. Allein deshalb wäre etwas mehr Abstand zwischen Teil eins und Teil zwei von "Smile" wohl ratsam gewesen.
Klappt derselbe Trick noch einmal?
Die Prämisse von "Smile" ist ebenso simpel wie effektiv: Ein Dämon ergreift Besitz von seinen Opfern und treibt sie schliesslich so weit in den Wahnsinn, dass sie vermeintlich freiwillig Selbstmord begehen. Auf die Person, die Zeuge dieses grausamen Akts wird, springt das Monstrum wie eine ansteckende Krankheit über - und der Kreislauf beginnt von neuem.
Das Problem: Schon im Laufe von Teil eins wiederholte sich dieser Kniff etwas zu häufig und nutzte sich ab. Beim Nachfolger ist folglich viel Kreativität gefragt, damit sich das Ganze nicht wie ein müder Angst-Aufguss anfühlt und stattdessen wieder unvorhersehbar wird.
Ausserdem bediente sich "Smile" mitunter wenig subtil an David Robert Mitchells (49) "It Follows" von 2014, dem grosses Kritikerlob zuteilwurde. Auch darin wanderte das mörderische Böse - in diesem Fall per Geschlechtsverkehr - von einer Person zur nächsten und stellte damit einen symbolreichen Coming-of-Age-Horror dar. Eventuell wählten die Macher von "It Follows" den homogeneren Weg zur Fortsetzung: Erst Ende des vergangenen Jahres und damit rund zehn Jahre nach dem Kinostart wurde mitgeteilt, dass der Streifen mit "They Follow" 2026 ein Sequel erhalten wird. Wieder mit dabei: Original-Hauptdarstellerin Maika Monroe (31). (stk/spot) © spot on news
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