Der US-Regisseur Sean Baker beschäftigt sich in seinen Filmen mit der unteren sozialen Schicht der USA, oft mit Sexarbeiterinnen. So auch in "Anora", dem Gewinner der diesjährigen Filmfestspiele Cannes, der jetzt ins Kino kommt. Dem 53-Jährigen ist mit seinem neuen Film eine temporeiche Tragikomödie gelungen. Das Publikum und die Jury waren von der ungewöhnlichen Mischung aus Gangster-Film, Slapstick, Cinderella-Geschichte und der authentischen Darstellung eines Milieus begeistert.
"Anora" handelt von der Striptease-Tänzerin und Sexarbeiterin Ani, die in New York einen russischen Oligarchen-Sohn namens Vanya (Mark Eydelshteyn) kennenlernt. Die beiden verlieben sich.
Die Lügen der Leni Riefenstahl
Leni Riefenstahl grinst, ihre blond gefärbten Locken perfekt eingedreht, sitzt sie 1976 in einer Talkshow. "Da müssen Sie mich verwechseln", sagt sie zu einer Zeitzeugin, die sie auf den menschenverachtenden Charakter ihrer Filme anspricht. Riefenstahl (1902-2003), die für Adolf Hitler Filme wie "Triumph des Willens" oder "Olympia" drehte, war bekannt dafür, ihre historische Verantwortung zu leugnen. Mit lächelndem Pokerface gab sie sich als naive Künstlerin, die nur ihre Aufträge erfüllt habe. So ist sie auch im neuen Dokumentarfilm "Riefenstahl" zu sehen, der jetzt ins Kino kommt.
"Riefenstahl" ist ein Film von Andres Veiel. Produziert von
"Alter Weisser Mann" - Kampf gegen das Klischee
Derzeit wird viel über den sogenannten alten, weissen Mann diskutiert. Eine Kinokomödie wagt sich nun an dieses Phänomen. "Tatort"-Star Jan Josef Liefers spielt darin einen Familienvater, der alles daran setzt, um diesem Klischee nicht mehr länger zu entsprechen. Doch das ist nicht leicht. Egal, was er versucht, überall lauern politische Unkorrektheiten, Stereotype und Fallstricke, im Job ebenso wie in der Familie oder im banalen Alltag.
Simon Verhoeven ("Girl You Know It's True") hat "Alter Weisser Mann" inszeniert, als amüsante Gesellschaftssatire mit einem prominenten Ensemble wie Nadja Uhl, Friedrich von Thun, Elyas M'Barek, Meltem Kaptan oder Denise M'Baye. Um überkorrektes Verhalten geht es dabei ebenso wie um bockiges Beharren im Sinne von "man wird doch wohl noch sagen dürfen". © Deutsche Presse-Agentur
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.