Natalie Portman trug bei der Oscar-Verleihung an ihrem Kleid die eingestickten Namen weiblicher Regisseure und wollte damit ein feministisches Zeichen setzen. Doch Schauspielkollegin Rose McGowan formulierte dazu scharfe Kritik: Portman als Darstellerin der ersten Reihe sei Teil des Problems.

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Den Saum ihres Umhangs hatte Natalie Portman mit goldenen Lettern besticken lassen: Die Namen derjenigen weiblichen Regisseure, die bei der Oscar-Verleihung wieder einmal keine Nominierung erhalten hatten.

Tatsächlich wurden in 92 Jahren Oscar-Geschichte nur fünf Frauen für die Trophäe der besten Regie nominiert - und Kathryn Bigelow war 2010 bislang die Einzige, die den Oscar am Ende auch mit nach Hause nehmen konnte.

Kritik von Rose McGowan

Natalie Portmans Zeichen weiblicher Solidarität und des Protests sieht Rose McGowan gar nicht gerne: In den sozialen Medien postete sie, dass Natalie Portman definitiv Teil des Problem sei.

Schliesslich habe die Top-Schauspielerin in ihrer langen Karriere mit gerade einmal zwei Regisseurinnen zusammengearbeitet - eine davon war sie sogar selbst. Und auch ihre eigene Produktionsfirma habe bisher für den Regiestuhl nur genau eine Frau angeheuert: Natalie Portman.

Für Rose McGowan ist Portmans Auftritt deshalb nicht so tapfer, wie es die Medien zunächst darstellten. Vielmehr wirke das Ganze auf sie, als spiele eine Schauspielerin die Rolle einer Person, die etwas ändern will. "Ja, du, Natalie. Du bist das Problem. Lippenbekenntnisse sind das Problem", schreibt sie.

Natalie Portman reagiert

Natalie Portman hat inzwischen auf die Kritik reagiert. Sie teilt die Auffassung, dass ihre Aktion nicht unbedingt tapfer war - dieses Wort assoziiert sie eher mit den Frauen, die in den letzten Wochen gegen Harvey Weinstein ausgesagt haben.

Allerdings sieht Portman ihre Zusammenarbeit mit Frauen in der Branche etwas differenzierter: Sie habe diverse Kurzfilme, Werbefilme, Musikvideos und andere Projekte mit Frauen wie Marya Cohen, Mira Nair, Rebecca Zlotowski, Anna Rose Holmer, Sofia Coppola, Shirin Neshat und sich selbst gedreht.

Und all die Projekte, die am Ende nichts geworden seien, weil die Branche Filmen von Frauen noch immer massiv im Weg steht, seien Geistergeschichten, die nie das Licht der Welt erblicken.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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