• Fans mussten lange darauf warten: Endlich sind die "Phantastischen Tierwesen" zurück - und mit ihnen jede Menge Zauberer und Muggels.
  • Im dritten Teil der Fantasy-Saga von Harry-Potter-Autorin J. K. Rowling ist zum ersten Mal Mads Mikkelsen als finsterer und gefährlicher Zauberer Grindelwald zu sehen.
  • Hier erzählt der Däne, wie seine ersten Schritte in der Welt der Zauberer verliefen und was er über das besondere Verhältnis von Dumbledore und Grindelwald denkt.

Mehr Kino-News finden Sie hier

Redaktioneller Hinweis: Das Interview wurde nicht von unserer Redaktion geführt, sondern vom Filmverleih zur Verfügung gestellt.

Wie war es für Sie, zum ersten Mal die Welt der Zauberer zu betreten?

Mads Mikkelsen: Nun, es war ziemlich überwältigend, um ehrlich zu sein. Meine Tochter ist ein grosser Fan des Harry-Potter-Universums. Aber ich musste doch einiges nachlesen - anderes hatte ich schon mit meiner Tochter gesehen. Ich liebe dieses Universum! Ich denke, es ist eine fantastische, brillante Welt, die offen für Kreativität und Fantasie ist und Grenzen sprengt. Dein Verstand kann überall hingehen, wenn du mit diesem Universum zu tun hast.

Sie stellen einen der mächtigsten dunklen Zauberer dar, Gellert Grindelwald. Wie sind Sie das angegangen?

Sich in einen der grössten Zauberer der Zaubererwelt zu verwandeln … Nun, als Schauspieler stellte ich mir vor, dass Grindelwald alles seit seiner Jugend für selbstverständlich gehalten hat. Er ist auf der gleichen Ebene wie Dumbledore – gleiche Kräfte, gleiches Ziel, die Welt zu einem besseren Ort zu machen - aber mit anderen Mitteln. So bin ich an die Sache herangegangen: als ein Mann, der glaubt, das Richtige zu tun. Genau wie Dumbledore auch.

Mads Mikkelsen: "Meine Tochter ist ausgeflippt"

Grindelwald ist im Besitz eines sehr begehrten Zauberstabs. Kannten Sie den Elderstab?

Ich kannte den Elderstab, und ich erzählte meiner Tochter sofort, dass er in meinem Besitz ist - und sie flippte aus! Es ist ein offensichtlich wunderschöner Zauberstab und extrem mächtig. Es war eine lustige Erfahrung, weil wir alle sehr an unseren Zauberstäben hingen. Und jedes Mal, wenn es irgendeine Pause gab, kamen zahlreiche Leute vorbei, um die Stäbe einzusammeln. Sie wollten nicht riskieren, dass wir sie in unsere Ärmel stopfen (lacht). Wir wollten sie alle mit nach Hause nehmen.

Mehr als jeder vorherige Film taucht dieser Film in die Beziehung zwischen Grindelwald und Dumbledore ein und zeigt, wie das, was sie zusammengebracht hat, sie letztendlich auseinanderriss.

Darum geht es in diesem Film. Man sieht, dass sie sich als sehr, sehr talentierte Zauberer in jungen Jahren zusammenschlossen, weil sie wussten, dass sie besser waren als alle anderen. Es gibt diesen Satz im Film - ich zitiere aus dem Gedächtnis – wenn Grindelwald zu Dumbledore sagt: "Du warst es, der sagte, dass wir die Welt verändern könnten." Das war der gemeinsame Traum der beiden, die Welt neu zu gestalten. Doch dann passierte etwas, und ihre Wege trennten sich. Wohl, weil die Bedeutung vom "umgestalten" sich bei Dumbledore und Grindelwald unterschied.

Dumbledore und Grindelwald sind wie ein altes Liebespaar

Hatten Sie viele Gespräche mit Jude (Law) darüber? Können Sie etwas über die Zusammenarbeit verraten?

Wir haben einige Gespräche geführt. Eine der ersten Szenen, die ich hatte, war auch eine ersten im Film, in der wir Dumbledore und Grindelwald gemeinsam sehen. Es gibt gegenseitigen Respekt und Liebe, würde ich sagen. Aber auch eine gegenseitige Angst. Es war also eine ziemlich interessante Szene. So wie – aber diesen Weg gehen wir im Film nicht – ein altes Liebespaar, das sich sehr, sehr gut kennt. Da gibt es diese Bitterkeit und all die anderen Emotionen. Es war fast so, als wären sie keine Zauberer, sondern nur zwei sehr alte Freunde, die sich irgendwie enttäuscht hatten. Das war die Ausgangssituation. Die Zauberer-Elemente stehen über all dem, aber darauf würde sich ja der ganze Film beziehen, also mussten wir in dieser Szene nicht darauf eingehen. Und Jude ist einfach ein liebenswerter, fantastischer Schauspieler, und es war mein Glück, dass eine der ersten Szenen eine echte Schauspielszene mit ihm war. Ein guter Start also.

Grindelwald und Dumbledore haben noch etwas gemeinsam in Bezug auf die Art und Weise, wie sie Menschen manipulieren können, natürlich mit sehr unterschiedlichen Motiven. So wie Dumbledore Newt braucht, benutzt Grindelwald Credence. Beide brauchen andere Menschen, um ihre Ziele zu erreichen. Wie sehen Sie Grindelwalds Beziehung zu Credence?

Nun, Credence ist dieser rohe Diamant, dessen wahre Kräfte wir wahrscheinlich noch nie gesehen haben. Er ist unkontrollierbar, aber wenn ich an Dumbledore ranwill, brauche ich ihn. Vor allem wegen seiner Macht, aber zweitens wegen Grindelwalds besonderer Beziehung zu Dumbledore. Wegen des Blutschwurs können sie nicht gegeneinander vorgehen. Das ist eine No-Go-Zone; das kann nicht passieren. Sowohl Dumbledore als auch Grindelwald brauchen also andere Leute, die die Drecksarbeit erledigen, wenn es darum geht, es mit dem anderen aufzunehmen.

Grindelwald hat mit Queenie jemanden in seinem Kreis, die offensichtlich einige Zweifel an dem hat, was vor sich geht. Warum vertraut er ihr … oder vertraut er ihr überhaupt?

Oh, Grindelwald vertraut ihr überhaupt nicht! Aber Queenie kann die Gedanken anderer Leute lesen und ist gleichzeitig eine sehr schlechte Lügnerin. Und wie gesagt: sowohl Dumbledore als auch Grindelwald manipulieren die Menschen um sie herum. Der Unterschied ist, dass Grindelwald keine Angst vor Personen hat, die ihm gefährlich werden könnten. Er findet es interessant. Für ihn ist es ein kleines Spiel. Es hält ihn auf Trab.

Mikkelsen: Dafür reichen die Budgets in Dänemark oder Europa nicht

Es war Ihre erste Zusammenarbeit mit Regisseur David Yates. Wie hat er Ihnen geholfen, die Figur zu entwickeln?

David ist sehr offen für jegliche Kreativität seitens der Schauspieler in Bezug auf die Charaktere. Er hat einige Harry-Potter-Filme gedreht, und man merkt, dass er eine besondere Liebe für dieses gesamte Universum hat. Aber wie gesagt, er ist sehr offen und auch Ideen gegenüber positiv eingestellt, die er eigentlich nicht gut findet. Dann probieren wir ein paar Aufnahmen in diese Richtung und er lobt alle Versionen gleichermassen. Und doch führt er uns dorthin, wo er uns haben wollte und bekommt am Ende genau das, was er will. Eine schöne, produktive Arbeitsweise. Ich liebte es.

Dies ist Ihr erster Film dieser Art und damit auch das erste Mal an einem von Stuart Craig erschaffenen Set. Wie war es, diese Welt zu betreten?

Ich würde sagen, für jeden Schauspieler, der aus einem anderen Teil der Welt als den Vereinigten Staaten kommt, ist es das immer überwältigend. So etwas können wir mit unseren Budgets zu Hause in Dänemark oder in Europa nicht erschaffen. Und wenn du dieses Set betrittst, ist alles so real. Für uns war das ein Traum. Wir mussten uns nicht viel vorstellen, die Arbeit mit dem Greenscreen war minimal. Es ist alles da! Das hilft uns, die Illusion zu erzeugen, dass wir magisch sind – wir könnten sogar Zauberer sein, nur für ein oder zwei Stunden. Wenn alles da ist, müssen wir es uns nicht mehr vorstellen. Es ist einfach fantastisch.

Die Zaubererwelt besteht jetzt seit mehr als 20 Jahren. Warum zieht sie weiterhin Menschen an? Was macht den Reiz dieser magischen Welt aus?

Nun, ich denke, die einfachste Erklärung ist Flucht aus der Realität. Unsere Welt ist, wie sie ist; wir leben darin und wir haben unser tägliches Leben rund um die Uhr. Und jeder braucht etwas, durch das er entfliehen kann – egal, ob man sich ein Fussballspiel oder einen alten Film ansieht. Und die Zaubererwelt ist die ultimative Realitätsflucht, weil es dort viele Charaktere gibt, mit denen man sich identifizieren kann. Wenn man für zweieinhalb Stunden in deren Schuhe schlüpft und davonfliegt, nimmt das dem Alltag die Schärfe. Du kannst irgendwo hinfliegen. Du kannst dir alles vorstellen. Und ich denke, das ist etwas, was jeder braucht.

"Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse" mit Jude Law, Eddie Redmayne, Mads Mikkelsen u.v.m.ist ab dem 7. April in den Kinos zu sehen.

Trailer zu "Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse"

Der dunkle und mächtige Zauberer Gellert Grindelwald (Mads Mikkelsen) will die Kontrolle über die magische Welt an sich reissen - und Schlimmeres! Professor Albus Dumbledore (Jude Law) weiss, dass er ihn alleine nicht aufhalten kann. Also müssen Newt Scamander (Eddie Redmayne) und eine Truppe aus Zauberern, Hexen und einem mutigen Muggel-Bäcker sich auf die gefährliche Mission begeben, Grindelwald und seine Anhänger aufzuhalten. Doch welche Geheimnisse hat Dumbledore - und wie lange kann er sie im Verborgenen halten? Das können Fans von JK Rowlings magischer Welt in "Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse" ab dem 7. April im Kino sehen.
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.