"Spider-Man: Far From Home" ist der erste Film in der Post-Avengers-Ära. Damit sind riesige Erwartungen an den Film geknüpft - und natürlich an den Spinnen-Mann selbst. Kann er das Erbe von Iron Man antreten? Will er das überhaupt? Und wer ist dieser Typ mit der Glaskugel als Kopf? All das - und ob sich der Weg ins Kino lohnt - verraten wir Ihnen hier.

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Eine Kritik
Diese Kritik stellt die Sicht von Doreen Hinrichs dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

Achtung: Diese Rezension enthält Spoiler für "Avengers: Endgame". Sollten sie den Film wider Erwarten noch nicht gesehen haben, lesen Sie bitte nicht weiter – und schauen Sie ihn an, bevor sie "Spider-Man: Far From Home" im Kino sehen. Beide Filme lohnen sich - versprochen!

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Während der Disney-Konzern gerade mit allen Mitteln versucht, "Avengers: Endgame" zum erfolgreichsten Film aller Zeiten zu machen und "Avatar" von der Spitzenposition zu verdrängen, schwingt sich einer der beliebtesten Helden des Marvel Cinematic Universe (MCU) in sein nächstes Solo-Abenteuer.

Hohe Erwartungen an den Spinnen-Mann

"Spider-Man: Far From Home" mit Tom Holland als Peter Parker ist der erste Film in der Post-Avengers-Ära; das gesamte MCU muss in seine nächste Phase geführt werden. Der verlorenen Helden wie Iron Man/Tony Stark (Robert Downey jr.), Captain America/Steve Rogers (Chris Evens) oder Black Widow/Natasha Romanoff (Scarlett Johansson) muss gedacht werden – ohne durch übertriebenen Trauer-Kitsch diejenigen unter den Zuschauern zu verschrecken, die vielleicht gar nicht mal so traurig sind, das mit dem Bombast der vergangenen Avengers-Filme jetzt auch mal Schluss ist.

Oh, und dann soll "Far From Home" ja auch noch ein unterhaltsamer eigenständiger Film sein, der die Geschichte eines Teenagers erzählt, der statt Heldentaten zu vollbringen lieber mit seiner Freundin knutschen würde. Wie bitteschön soll der jüngste der Superhelden diese Ansprüche erfüllen?

Unterhaltsame Coming-of-Age-Geschichte

Machen wir es kurz: Das alles funktioniert ganz hervorragend. "Spider-Man: Far From Home" ist ein auf ganzer Linie gelungener Superhelden-Film, der von der ersten bis zur letzten Minute Spass macht. Das liegt vor allem natürlich an der Figur selbst und dem durch und durch überzeugenden Hauptdarsteller.

Das tapsige Werben um die Angebetete, die peinlichen Situationen während des Erwachsenwerdens - auch ganz ohne Superhelden-Ambiente wäre es eine unterhaltsame Coming-of-Age-Geschichte.

Doch Peter Parker ist eben kein normaler Teenager und hat deshalb mehr noch als seine erwachsenen Superhelden-Kollegen Probleme, die das Doppelleben als Weltenretter eben so mit sich bringt.

Mysterio überzeugt bei seinem Einstand

Mit den Freunden auf Klassenfahrt gehen, Europa entdecken – das sind die Dinge, mit denen er sein Leben ausfüllen möchte. Und vor allem ist da natürlich MJ (Zendaya), deren Herz er erobern möchte.

Anrufe von Nick Fury (Samuel L. Jackson) anzunehmen, Iron Mans Quasi-Nachfolger zu werden oder Kämpfe gegen sogenannte Elementarwesen aus einem Paralleluniversum stehen auf Peters To-do-Liste weiter unten.

Auch sonst machen Regisseur Jon Watts und die Drehbuchautoren Chris McKenna und Erik Sommers fast alles richtig. Statt den übermächtigen Avengers-Endgegner Thanos (Josh Brolin) toppen zu wollen, bekommt Spidey es mit einem Bösewicht zu tun, der ungleich kleiner ist, dessen Beweggründe aber umso verständlicher sind.

Beliebten Figuren wie Tante May (Marisa Tomei), Peters Freund Ned (Jacob Batalon) oder Happy Hogan (Jon Favreau) wird genügend Raum gegeben – sie sind lustige Sidekicks und bringen die Geschichte voran.

Und Jake Gyllenhaal gibt als Quentin Beck aka Mysterio einen wirklich formidablen Einstand in das MCU. Trotz Glaskugel auf dem Kopf.

Das Beste kommt zum Schluss

Wie es weitergeht? Nun, dass wir vom Spinnen-Mann auch in der nächsten Phase des MCU noch einiges zu sehen bekommen, davon kann sich jeder überzeugen, der während des Abspanns sitzenbleibt. In guter alter Tradition liefert Marvel den Zuschauern eine Mid- und eine After-Credit-Scene.

Erstere bringt einen alten Bekannten zurück, dessen Anblick der ganze Kinosaal feiert. Die allerletzte Szene schliesslich zeigt einen Ausblick, der gleichzeitig witzig ist, aber auch Grosses verspricht – und nicht nur, aber gerade auch für alte Comic-Hasen Grossartiges verspricht.

"Spider-Man: Far From Home" startet am 4. Juli im Kino.
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