• Vor zwei Monaten reichte Scarlett Johansson Klage gegen Disney ein.
  • Der Streit um die Veröffentlichung um den Marvel-Film "Black Widow" hatte in der Branche für viel Aufsehen gesorgt.
  • Nun haben sich Johansson und Disney geeinigt und wollen auch in Zukunft zusammen arbeiten.

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Hollywood-Star Scarlett Johansson (36) und Disney haben US-Medienberichten zufolge ihren Rechtsstreit um den neuen Marvel-Film "Black Widow" beigelegt. Beide Seiten erklärten am Donnerstag (Ortszeit), sie hätten sich geeinigt.

Die Bedingungen der Einigung wurden nicht offengelegt. Das Branchenportal Deadline berichtete, die Übereinkunft habe ein Volumen von mehr als 40 Millionen Dollar.

Johansson hatte vor rund zwei Monaten vor einem Gericht in Los Angeles eine Klage gegen den US-Unterhaltungsriesen wegen Vertragsbruchs eingereicht. Die zeitgleiche Veröffentlichung von "Black Widow" im Kino und bei der Streamingplattform Disney+ habe gegen Vertragsabsprachen verstossen, hatte Johansson in der Klageschrift geltend gemacht.

Ihr sei bei Vertragsabschluss eine exklusive Filmveröffentlichung auf der Leinwand zugesagt worden - ihr Verdienst basiere mitunter auf den Kinoeinnahmen. Beobachtern zufolge war das zeitgleiche Streaming-Debüt ein Hauptgrund dafür, dass der Film einen für Marvel-Verhältnisse schwachen Start hinlegte. Laut "New York Times" brachte "Black Widow" in den ersten drei Kinotagen weltweit 158 Millionen Dollar ein.

Neues Vermarktungsmodel der Filmstudios sorgt für Ärger

Disney hatte die Vorwürfe damals zurückgewiesen. "Diese Klage ist in keiner Weise begründet", sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur AFP im Juli. Die Klage sei "herzlos", da sie die weltweiten Folgen der Pandemie ausser Acht lasse.

"Es ist kein Geheimnis, dass Disney Filme wie 'Black Widow' direkt auf Disney+ veröffentlicht, um die Zahl der Abonnenten zu erhöhen und damit den Aktienkurs des Unternehmens anzukurbeln", erklärt Johanssons Anwalt John Berlinski damals auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP. Die Pandemie diene lediglich als Vorwand. Es werde wohl noch weitere Klagen geben, "um dem Unternehmen klarzumachen, dass es rechtlich verpflichtet ist, seine Verträge einzuhalten".

Disney-Konkurrent Warner Bros. hatte sich im vergangenen Jahr ebenfalls eine Klagewelle eingehandelt, weil das Studio alle seine Filme aus dem Jahr 2021 gleichzeitig in den Kinos und auf seiner Plattform HBO Max veröffentlichte. Warner verhandelte daraufhin viele seiner Verträge mit Stars und Filmemachern neu und zahlte Berichten zufolge 200 Millionen Dollar, um den Verlust an Einspielergebnissen auszugleichen.

Immer mehr Studios schlagen die neue Vermarktungsstrategie ein, Filme zeitgleich auf der Leinwand und per Streaming herauszubringen. Die Corona-Pandemie hatte dieses Hybrid-Modell zuletzt vorangetrieben.

Kurz nach dem Filmstart hatte Disney erklärt, dass "Black Widow" allein auf Disney+, wo der Film für Abonnenten gegen einen Aufpreis von 30 Dollar verfügbar war, "über 60 Millionen Dollar" eingespielt habe.

Johansson zeigt sich glücklich über Einigung mit Disney

Nach der Einigung im Streit mit Disney teilte Johansson in einer von mehreren US-Medien veröffentlichten Erklärung mit, sie sei froh, die Differenzen mit Disney beigelegt zu haben. "Ich bin unglaublich stolz auf die Arbeit, die wir im Laufe der Jahre gemeinsam geleistet haben", sagte sie. "Ich freue mich darauf, unsere Zusammenarbeit in den kommenden Jahren fortzusetzen."

Ähnliche Äusserungen kamen vom Disney-Konzern. In US-Medien kündigte der Unterhaltungsriese eine Zusammenarbeit bei künftigen Projekten an, darunter bei "Tower of Terror" - ein Film, der auf einem beliebten Fahrgeschäft in Disney-Vergnügungsparks basiert.

Johansson hatte die Figur der "Black Widow" aus dem Marvel-Universum zuvor mehrere Male verkörpert, doch dies war ihr erster Solo-Film um die kämpferische Agentin. Der Film unter der Regie der Australierin Cate Shortland erzählt die Vorgeschichte der als Schwarze Witwe bekannten Spionin Natasha Romanoff. (dpa/afp/thp)






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