- Mit der neuen Serie "She-Hulk: Die Anwältin" setzen die Macher des Marvel Cinematic Universe die Strategie der Phase 4 fort.
- Filme und Serien aus dieser Zeit nach dem Ende der sogenannten "Infinity Saga", also der Geschichte der Infinity Steine und des Kampfes gegen Thanos, sind geprägt von einer grossen Vielfalt und teilweise experimentellen Erzähl- und Sichtweisen.
Jennifer Walters, gespielt von der Emmy-Preisträgerin Tatiana Maslany ("Orphan Black") ist eine Single-Anwältin in ihren Dreissigern. Dass sie bisweilen auch als zwei Meter grosse, grüne Version ihrer selbst Bösewichte verprügelt, hat sie einer ganz besonderen Familienbande zu verdanken.
Sie ist die Cousine von Bruce Banner (
Bei einem Autounfall kommt Jennifer mit dem Blut von Bruce in Kontakt – und plötzlich verfügt auch sie über Superkräfte. Anders als ihr Cousin kann sie jedoch von Anfang an ihre Hulk-Gestalt kontrollieren, ist quasi immer ein Smart Hulk.
In ihrer Kanzlei ist man mitnichten geschockt von ihrem neuen Auftreten, sondern fördert und fordert es sogar. Und auch im Privatleben muss Jennifer bald feststellen, dass ihr She-Hulk bei Freunden und Lovern mehr als gut ankommt.
Hauptdarstellern Tatiana Maslany hat uns verraten, warum "She-Hulk" nicht einfach nur eine weibliche Version einer Superhelden-Serie ist und warum die Geschichte rund um die Anwältin nicht nur Marvel-Fans begeistern wird.
Tatiana Maslany, nun sind auch Sie ein Teil des MCU. Was ist eigentlich so reizvoll daran, eine Superheldin zu spielen?
Vor allem war es sehr reizvoll, eine Person zu spielen, die eigentlich gar keine Superheldin sein will. Das Coole an dieser Story ist die vollkommen andere Sichtweise auf die klassische Superhelden-Reise. Jen [Jennifer Walter] weist diese Identität sehr lange von sich und kämpft dagegen an, sie als Teil von sich zu akzeptieren. Und das Drehbuch war einfach sehr stark. Es las sich nicht wie das Drehbuch einer Marvel-Serie, mehr wie eine "Slice of Life"-Komödie [eine Serie über den Alltag einer fiktiven Person, Anm. d. Red.]. Und das in den Kontext des Marvel Universums zu setzen, hat sich sehr cool angefühlt.
Das Identifikationspotenzial mit Jennifer ist ziemlich hoch. Dieses Gefühl, nur für einen bestimmten Teil von sich gemocht oder gesehen zu werden, obwohl man vielleicht für andere Sachen hart gearbeitet hat, kennt wohl (fast) jede Frau.
Für uns Frauen fühlt es sich oft so an, als würden wir nur eine Quote erfüllen oder wenn eine Frau mal etwas erreicht hat, sagt immer jemand: "Das hat sie ja nur geschafft, weil sie so und so ist …" Viele der Dinge, die Jen passieren, viele Sachen, die sie erlebt, ihr Frust, auch ihre Unsicherheiten – das sind alles Dinge, die ich auch schon gefühlt habe. Während der Arbeit haben die Regisseurinnen [Kat Coiro führte Regie bei den Episoden 1 bis 4, 8 und 9 und Anu Valia bei den Folgen 5, 6 und 7] und ich viele Geschichten darüber ausgetauscht, wie wir ähnliche Situationen erlebt haben. Das ist schon faszinierend, und deswegen glaube ich, dass wir mit der Serie nicht nur Marvel-Fans erreichen.
Das Kompliment, das ich allen an der Show Beteiligten machen würde, ist ihre Wandelbarkeit. Tim Roth hatte seine Rolle in seinem ersten MCU-Film ["Der unglaubliche Hulk" aus dem Jahr 2008, mit Edward Norton als Bruce Banner] auf sehr ernste, sehr intensive Art gespielt und sie nun in diese Serie gebracht. Noch immer mit einer Anwandlung der alten Intensität, aber jetzt eben auch mit einer neuen Albernheit. Er stellte einfach eine komplett andere Persönlichkeit dar, während er die gleiche Rolle gespielt hat. Es war interessant, denn ich wusste nie, woran ich gerade bei ihm war. Er konnte sich sehr schnell und plötzlich in dieses gefährliche Ding verwandeln, aber mich auch in der nächsten Sekunde zum Lachen bringen – er ist einfach ein sehr talentierter Schauspieler.
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