Der TikTok-Trend "Chicken Jockey" befeuert den Hype um "Ein Minecraft Film" und sorgt für Chaos in den Kinosälen. Der Baby-Zombie, der auf einem Huhn reitet, ist aber wohl nicht der einzige Grund für den Megaerfolg des Streifens.

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Zu laut und zu heftig? "Ein Minecraft Film" wird derzeit nicht nur in den Kinos gefeiert, sondern auch in den sozialen Medien. Offenbar bisweilen mit üblen Folgen für die Kinobetreiber. Videos von jungen Zuschauern, die sich den Streifen ansehen, werden tausendfach geteilt. Zu sehen ist, wie sie das Auftauchen verschiedener Charaktere im Film lautstark feiern, die durch das Videospiel berühmt geworden sind.

Einige Kinos haben laut BBC die jungen Fans bereits gewarnt, dass "asoziales Verhalten" wie "lautes Schreien, Klatschen und Rufen nicht geduldet wird". Eine Szene aus dem Film, die bei den Zuschauern für besonders viel Aufregung sorgt, ist die Ankunft des "Chicken Jockey". Die Kombination aus einem Baby-Zombie, der auf einem Huhn reitet, kämpft im Film in einem Boxring gegen Jason Momoas (45) Figur Garrett.

Nach "Gentleminions" kommt "Chicken Jockey"

Aus dem Filmmoment wurde ein TikTok-Trend, bei dem Fans schreien, aufstehen und mit Popcorn werfen. Das "Engagement" des Kinopublikums ist wohl ähnlich gross wie bei dem "Gentleminions"-Phänomen von 2022.

Damals hatten einige Kinos darüber geklagt, dass junge Leute, gekleidet in Anzügen, während des Films "Minions - Auf der Suche nach dem Mini-Boss" Lärm machten und mit Gegenständen warfen - ebenfalls angeheizt durch einen TikTok-Trend.

Willkommen im Würfelwunderland: Trailer zu "Ein Minecraft Film"

Anfang April kommt endlich das meistverkaufte Videospiel aller Zeiten als actiongeladener Kinofilm auf die grosse Leinwand: vier Aussenseiter schlagen sich mit ganz gewöhnlichen Problemen herum. Doch eines Tages werden sie durch ein geheimnisvolles Portal in die Oberwelt hineingesogen: ein bizarres, würfelförmiges Wunderland, das durch ihre Fantasie gedeiht. "Ein Minecraft Film" mit Jason Momoa, Jack Black, Jennifer Coolidge u.v.m. startet am 3. April den Kinos - den Trailer gibts schon hier.

Berichte über ähnliche Probleme gibt es nun auch nach dem "Minecraft"-Filmstart. In den USA ging ein Kino sogar so weit, dass Minderjährige, die den Film besuchen wollen, "von einem Elternteil oder einem verantwortlichen Erwachsenen begleitet werden müssen". Vorausgegangen war ein Vorfall, bei dem eine grosse Gruppe unbeaufsichtigter Jungen im Kinosaal randaliert hatte.

Rettet der "Minecraft"-Film das Kinojahr?

Der "Minecraft"-Film basiert auf einem der meistverkauften Videospiele der Welt und erzählt die Geschichte von mehreren Aussenseitern, die durch ein mysteriöses Portal in die "Minecraft"-Oberwelt gezogen werden und dort etliche Abenteuer erleben. Abseits der randalierenden Jugendlichen wird sich die Kinobranche wohl vor allem die Hände reiben.

Trotz enttäuschenden Kritiken spielte der Film, der mit Stars wie Jason Momoa, Jack Black (55) und Jennifer Coolidge (63) besetzt ist, am Eröffnungswochenende weltweit schätzungsweise 300 Millionen Dollar an den Kinokassen ein und übertrifft damit alle Erwartungen.

Das Erfolgsrezept des Films liegt offenbar darin, dass er eine breite Masse in allen Altersschichten anspricht. David A. Gross von der Filmberatungsfirma FranchiseRe erklärt laut "Variety": "Wenn ein Film so ein Feuer entfacht, entwickelt er eine Eigendynamik und man kann alle Prognosen beiseiteschieben." Ausserdem profitiert der Film davon, dass das Kinojahr bisher ziemlich mau verlief und Erfolgsfilme ausblieben. Da kommt das Phänomen "Minecraft" genau richtig, um mal wieder mit der ganzen Familie ein Kinoerlebnis zu feiern.

Ein weiterer Pluspunkt des "Minecraft"-Films scheint zu sein, dass die Fans des Spiels den Streifen lieben, weil er dem Ausgangsmaterial treu bleibt, ohne Menschen zu verprellen, die mit dem Game nicht vertraut sind. Ein Ende des Hypes um "Ein Minecraft Film" ist wohl vorerst auch nicht in Sicht, "Chicken Jockey" sei Dank! (hub/spot)  © 1&1 Mail & Media/spot on news