Netflix, Amazon, Apple TV+, Disney+ und Co.: Das sind die Streaming-Highlights der kommenden Woche - mit Marvel-Held Nick Fury, der ohne seine Avengers auskommen muss und deutscher Krimi-Kost bei Netflix.
Für viele Film- und Serienfans sind Netflix, Amazon Prime Video, Apple TV+, WOW und Co. längst das bessere Kino. Mit hochkarätig besetzten Film-Highlights und spannenden Serien machen die Streamingdienste ihrem Ruf regelmässig alle Ehre. Welche Produktionen in der kommenden Woche eine Sichtung im Heimkino wert sind, verrät die Übersicht.
Bei Disney+ darf sich Avengers-Boss Nick Fury (
"Secret Invasion", Disney+
Ruhestand hätte sich Nick Fury (Samuel L. Jackson) eigentlich längst verdient. Doch noch ist dem alternden Agenten kein Seniorendasein vergönnt. Ganz im Gegenteil: Marvel spendiert dem ehemaligen S.H.I.E.L.D.-Boss und "Avengers"-Gründer nun eine eigene Serie. Und der Titel, "Secret Invasion", ist Programm. Fury, ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt des Marvel Cinematic Universe, muss sich mit einer Splittergruppe der Formenwandler-Aliens herumärgern.
Was im Abspann von "Spider-Man: Far From Home" an der Seite von Skrull Talos (Ben Mendelsohn) noch nach einer hoffnungsvollen Mission aussah, resultiert in der neuen Serie in einem terroristischen Angstregime: Der charismatische Gravik (Kingsley Ben-Adir) hat die Menschheit unterjocht. Ihm und seiner Gefolgschaft das Handwerk zu legen, erweist sich als schwierig. Schliesslich können die Skrulls ständig und überall ihre Gestalt anpassen.
Ob Nick Fury die Zweifel seiner alten Weggefährten (
"Schlafende Hunde", Netflix
Deutschland und seine Krimis: Es gibt kaum einen Winkel der Republik, der nicht schon für Ermittlungen von Provinzsheriffs, Kalauerkommissaren oder eifrigen Spurenlesern getaugt hätte. Auch die Streamingwelt bemüht sich redlich darum, den schier unstillbaren Durst nach Krimistoffen zu stillen - so wie nun Netflix mit dem hochkarätig besetzten deutschen Original "Schlafende Hunde".
Für den Berliner Ex-Kommissar Mike Atlas (
"Schlafende Hunde" mag vielleicht nicht die ganz grossen Überraschungen in petto haben, gefällt aber mit überzeugender Prämisse und den gut harmonierenden Darstellern. Los geht's ab 22. Juni bei Netflix.
"Marie Antoinette", Disney+
"Wenn sie kein Brot haben, dann sollen sie Kuchen essen": Ob Marie Antoinette diesen Satz je ausgesprochen hat, ist historisch nicht verbrieft. Trotzdem ist der Ausspruch bis heute untrennbar mit der Französischen Revolution und dem Protest der hungernden Bevölkerung gegen den Überfluss des Königshauses verbunden. Für die Königin und ihren Gatten Ludwig XVI. endete die Revolution jeweils einen Kopf kürzer unter der Guillotine.
Noch putzmunter ist die junge Monarchin in der französisch-britischen Koproduktion "Marie Antoinette". Wenngleich wohl einige Angehörige des Hofstaates den adeligen Emporkömmling (Emilia Schüle) gerne wieder loswerden würden. Denn ihre feministischen Bestrebungen und der Drang zu mehr Unabhängigkeit am Adelshofe beschwören eine Menge Rivalitäten herauf.
Entsprechend steht die von Maries Mutter Maria Theresa von Österreich (Marthe Keller) und dem französischen König Ludwig XV. (James Purefoy) eingefädelte Ehe mit Louis (Louis Cunningham) schon bald auf dem Prüfstand.
Pompöse Ausstattung, höfische Intrigen und packender Klassenkampf: "Marie Antoinette" kombiniert altbekannte Erfolgsrezepte königlicher Serienunterhaltung. Entsprechend dürften Serienfans, die Produktionen wie den Netflix-Hit "Bridgerton" mochten, auch bei "Marie Antoinette" (ab 21. Juni, Disney+) interessiert hinschauen.
"And Just Like That", WOW
Feministische Ambitionen sind seit jeher nicht unbedingt das Kennzeichen des "Sex and the City"-Kosmos. Das gilt für die Mutterserie ebenso wie für das Spin-off "And Just Like That", das den altbekannten Kultfiguren Carrie Bradshaw (Sarah Jessica Parker), Miranda Hobbes (Cynthia Nixon) und Charlotte York (Kristin Davis) im Frühjahr 2022 zum Comeback verhalf.
Nicht dabei war damals Kim Cattrall, die vierte Dame des beliebten New-York-Quartetts. In der zweiten Staffel ändert sich das, zumindest kurz. HBO Max informierte kurz vor Streamingstart, Cattrall sei in einer kurzen Szene erneut als Samantha Jones zu sehen.
Sonst erwarten Fans wohl nicht die ganz grossen Änderungen. Soll bedeuten: Die verschworene Frauengruppe widmet sich auch in den neuen Episoden Gesprächen über Männer, Sex und Schuhe. Ein Rückkehrer dürfte dagegen besonders bei Carrie, die noch den Tod ihres Ehemannes Mr. Big (Chris Noth) betrauert, Gefühlschaos auslösen. Ihr einstiger Verlobter Aidan (Josh Corbett) taucht wieder auf. Ob es zum Liebes-Comeback reicht, löst WOW ab 22. Juni auf.
"Black Mirror", Staffel 6, Netflix
Keine Meuchelmörder, keine Horrorclowns: Der bitterbösen Sci-Fi-Satire "Black Mirror" reicht schon der blosse Blick in eine dystopische Zukunft, um Serienfans einen Schauer über den Rücken zu jagen. Unter anderem, welch fatale Blüten die Abhängigkeit des Menschen von der Technologie treiben könnte, beleuchtet die Anthologieserie mitunter recht eindrücklich - und mit namhaften Stars wie Miley Cyrus.
Die einzelnen Episoden hängen inhaltlich zwar nicht zusammen, sie eint aber eine bisweilen erschreckende Nähe zu schon etablierten technischen Hilfsmitteln. Doch (noch) sind Tote, die per Big Data wiederbelebt werden können, ebenso wie kleine Chips hinterm Ohr, die alles Gesehene und Erfahrene wie ein unfehlbares Gedächtnis aufzeichnen, erschreckende Zukunftsmusik.
Ab sofort sind fünf neue Episoden der bitterbösen und tiefschwarzen Netflix-Produktion verfügbar. Dieses Mal geben sich unter anderem Salma Hayek, Aaron Paul und Zazie Beetz die Ehre. © 1&1 Mail & Media/teleschau
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