Herausfordernder wird es kaum mehr: Mit "Nope" ist Regisseur Jordan Peele ein durch und durch ungewöhnlicher Film gelungen.

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Eine Kritik
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Das Geschwisterpaar Em und OJ führt nach dem Tod ihres Vaters dessen abgelegene Ranch weiter. Dort halten und trainieren sie Pferde, die in Hollywoodfilmen eingesetzt werden. Schon vor dem Tod des Vaters fiel OJ eine Wolke auf, die sich seit Wochen nicht bewegt hatte. Schnell wird klar, dass es sich dabei nicht um ein ungewöhnliches Wetterphänomen handelt, sondern um einen ausserirdischen Besucher.

Und natürlich tarnt sich hier kein lustiger Geselle wie Alf als Wolke, sondern ein eiskalter Predator, der es auf Menschen und Tiere abgesehen hat. Mit einfachen Mitteln müssen sich OJ (Daniel Kaluuya), Em (Keke Palmer) und der Elektronik-Nerd Angel (Brandon Perea) auf die Jagd machen, um nicht selbst zum E.T.- Frühstück zu werden. Den modernen Zeiten entsprechend, soll vorher aber noch ein "Money-Shot" her, eine Aufnahme des UFOs, um damit im Netz oder gleich bei Oprah Winfrey abzukassieren.

Wäre der Regisseur des gerade in den Kinos gestarteten "Nope" nicht Jordan Peele, könnte man sich anhand dieser groben Inhaltsangabe auf einen durchschnittlich spannenden UFO-Film freuen. Doch der Regisseur, der mit nur zwei Filmen zu einer der wichtigsten Grössen Hollywoods wurde, ist kein Freund des Mittelmasses.

"Nope" – herausfordernder war es in diesem Kinojahr noch nicht

Peeles Debüt "Get Out" sowie der Nachfolger "Us" galten als nichts weniger als eine Revolution für das Schwarze Kino und Neudefinition des Horror-Genres. Dementsprechend wird man einen sperrigeren und herausfordernderen Film als "Nope" in diesem Jahr wohl kaum im Kino sehen (der Besuch eines IMAX-Kinos wird übrigens schwer empfohlen!).

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In den USA war der Film trotz seiner Sperrigkeit gleich zum Start erfolgreich und setzte sich an die Spitze der Charts. Denn dort, noch mehr als anderswo, sind Peele, Palmer und Kaluuya echte Publikumsmagneten. Da haben selbst die Minions und Thor keine Chance. Doch es sind natürlich nicht nur die Namen, die den Film erfolgreich machen.

Daniel Kaluuya: "Die Leute wollen einen ungewöhnlichen Film"

"Ich glaube, dass der Film ungewöhnlich ist, ist genau das, was die Leute im Kino wollen", erzählt Daniel Kaluuya im Gespräch mit unserer Redaktion." Jordan (Peele, Anm.) ist mutig genug, etwas Originelles zu wagen." Dass es auch anders hätte laufen können, ist kein Thema für ihn: "Ich bin eigentlich nur glücklich, dass die Leute ihn sehen wollen, ich will gar nicht darüber nachdenken, wenn es nicht so wäre. Ein Schwarzer Regisseur, zwei Schwarze Hauptdarsteller – ich bin dankbar, dass die Menschen den Film sehen."

Schon bei "Get Out" arbeiteten Peele und Kaluuya zusammen. Die Vorfreude auf ein neues Projekt war daher gross: "Für mich war es natürlich toll, wieder mit ihm zu arbeiten und ihn an einem neuen Punkt in seinem Leben und seiner Karriere wieder zu treffen", sagt Kaluuya.

Auch Keke Palmer und Peele haben eine gemeinsame Vergangenheit. In der von ihm produzierten Sketch-Serie "Key & Peele" hatte Palmer eine Gastrolle.

Sehen Sie hier: Der Trailer zu "Nope"

"Bei 'Key & Peele' haben wir ja nur sehr kurz zusammengearbeitet, es war eine kleine Sache - aber bei diesem Projekt habe ich noch einmal gemerkt, wie sehr er seine Schauspieler empowert", sagt Palmer im Gespräch mit unserer Redaktion.

Doch das Endergebnis blieb auch für Palmer zunächst ein Rätsel: "Ich habe das Skript gelesen und dachte: 'Wow, das sind gewagte Ideen. Wofür stehen all diese Bilder, wie kommt das alles am Ende zusammen?' Aber es ist natürlich Jordans Job als Regisseur, all die Teile zusammenzufügen. Ich habe ihn da vollkommen vertraut und mich auf meinen Part konzentriert. Tatsächlich sehe ich es jetzt als Zuschauer, welches Bild er die ganze Zeit vor Augen hatte."

Der Film ist Western, Science-Fiction und Horror zugleich. Aus fast allen einzelnen Strängen hätte sich auch ein einzelner, sehenswerter Film drehen lassen. "Nope" ist voll mit Symbolik, fast schon überladen. Doch wenn man Lust hat, sich darauf einzulassen, gehört dieser Kinobesuch zu den interessanteren und man hat noch sehr lange etwas davon.

"Nope", Regie und Buch: Jordan Peele, mit Daniel Kaluuya, Keke Palmer, Steven Yeun ist seit dem 11. August in den Kinos zu sehen.

Featurette zu "Nope" von Regisseur Jordan Peele

Nach "Get Out" und "Wir" hat Regisseur Jordan Peele - Meister des modernen Horror-Kinos - einen neuen Thriller am Start. In "Nope", der ab dem 21. Juli in den Kinos zu sehen ist, müssen sich Daniel Kaluuya und Keke Palmer als Besitzer einer einsamen Ranch mit mysteriösen Ereignissen herumschlagen. Sind hier tatsächlich Ausserirdischen gelandet?
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