Alle Oscarpreisträger erhalten noch auf der Bühne der Zeremonie die berühmte, vergoldete Oscar-Statue. Im Folgenden einige interessante Fakten rund um die legendäre Trophäe.
Sie erhält, wer den ultimativen Filmpreis gewinnt: Die Oscar-Statue heisst offiziell "Academy Award of Merit", wie die Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die den Oscar vergibt, auf ihrer offiziellen Webseite schreibt. Erstmals verliehen wurde der Oscar im Jahr 1929. Und der erste Preisträger war ein Deutscher: Emil Jannings (1884-1950) bekam den ersten Academy-Award für den "Besten Hauptdarsteller", und das gleich für zwei verschiedene Filme - "Sein letzter Befehl" (1928) von Josef von Sternberg (1894-1969) und Victor Flemings (1889-1949) "Der Weg allen Fleisches" (1927).
Lesen Sie auch
Jannings' Oscar-Statue wird im Museum für Film und Fernsehen in Berlin ausgestellt. Seit dieser Trophäe wurden weit über 3.000 Academy-Awards verliehen - in bislang 95 Zeremonien. Am 10. März steht nun die 96. Oscarverleihung an. Im Folgenden einige interessante Fakten rund um die Oscar-Statue.
Die technischen Details
Eine Oscar-Trophäe ist 34,3 Zentimeter hoch und wiegt etwa 3,9 Kilogramm. Die Statue besteht aus vergoldeter Bronze auf einem schwarzen Metallsockel und stellt im Art-Déco-Stil eine Art Ritter mit Schwert dar, der auf einer Filmrolle steht. Diese Rolle besteht aus fünf Speichen, die laut Oscar-Akademie "die fünf ursprünglichen Zweige der Akademie (Schauspieler, Regisseure, Produzenten, Techniker und Autoren) symbolisieren".
Die Herstellung einer einzigen Oscar-Statue soll bis zu zehn Tage dauern. Interessanterweise werden für eine Preisverleihung mehr Statuen hergestellt, als letztendlich verwendet werden. Das liegt daran, dass die Namen der Preisträgerinnen und Preisträger erst nach der Bekanntgabe der Gewinner angebracht werden. Daher steht vorher auch noch nicht fest, wie viele Statuen am Ende tatsächlich benötigt werden, da in einigen Kategorien mehr als eine Person nominiert werden kann. Die restlichen Statuen werden dann einfach für das nächste Jahr aufbewahrt.
Darum heisst die Statue "Oscar"
Der "Academy Award of Merit" wird der Legende nach im Volksmund "Oscar" genannt, weil die damalige Bibliothekarin der Academy, Margaret Herrick, in den 1930er Jahren beim Anblick der Statue bemerkt haben soll, dass sie ihrem Onkel Oscar ähnele. Seit 1939 verwendet die Academy of Motion Picture Arts and Sciences diesen Namen auch offiziell.
Wer stand für die Oscar-Statue Modell?
Auf der offiziellen Webseite der Oscar-Akademie heisst es zwar: "Während des Designprozesses wurde kein Modell verwendet", doch tatsächlich soll der mexikanische Schauspielstar Emilio Fernandez (1904-1986) dem Designer Cedric Gibbons (1890-1960) Modell gestanden haben, wie das Magazin WWD schreibt. Gibbons arbeitete als leitender Art Director für das legendäre Filmstudio Metro-Goldwyn-Mayer und wurde in seiner langen Karriere selbst 39 Mal für den Oscar nominiert, den er elfmal gewann. Der Bildhauer George Stanley (1903-1970) soll Gibbons' Entwurf dann umgesetzt haben.
Verkaufen verboten
Der Verkauf eines Oscars ist laut offizieller Homepage verboten. Deshalb muss die Trophäe zunächst der Academy zum Rückkauf angeboten werden - für den symbolischen Betrag von einem US-Dollar. Diese 1951 eingeführte Regelung gilt sogar für die Erben der Preisträger.
Diese Preise wurden für Oscar-Statuen bereits gezahlt
Oscar-Statuen, die vor 1951 verliehen wurden, fallen jedoch nicht unter diese Regelung. So soll der 2009 verstorbene Megastar Michael Jackson (1958-2009) im Jahr 1999 für den Oscar für den "Besten Film" für "Vom Winde verweht" 1,54 Millionen US-Dollar bezahlt haben, wie der "Hollywood Reporter" berichtet.
Regie-Legende Steven Spielberg (77) wiederum soll für Oscar-Statuen von Bette Davis (1908-1989) und Clark Gable (1901-1960) knapp 1,2 Millionen US-Dollar ausgegeben und beide "Academy Awards of Merit" anschliessend der Oscar-Akademie gespendet haben.
Bis 1962 gab es den "Halben Oscar"
Ein kurioser Fakt der Oscar-Geschichte: 1935 erhielt Kinderstar Shirley Temple (1928-2014) erstmals einen sogenannten "Academy Juvenile Award" - für ihr Spiel in "Lachende Augen" (1934). Mit diesen "Mini-Oscars" sollten Kinderstars geehrt werden, ohne in unfaire Konkurrenz zu ihren erwachsenen Kolleginnen und Kollegen treten zu müssen.
Die Statue selbst, auch "Oscarette" genannt, war nur halb so gross wie ihr berühmtes Vorbild und wurde auch nicht jedes Jahr verliehen, da es nicht immer Kandidatinnen und Kandidaten für die Trophäe gab. Im Jahr 1962 stellte die Oscar-Akademie schliesslich die Verleihung dieses niedlichen Sonderpreises ein. (lau/spot/spl) © 1&1 Mail & Media/spot on news
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.