Die sogenannte Neun-Striche-Linie sorgt für Spannungen zwischen China und südostasiatischen Ländern. Weil die Linie im "Barbie"-Film gezeigt wird, zieht Vietnam jetzt Konsequenzen. Der Film wird landesweit nicht ausgestrahlt.
Der "Barbie"-Film von Regisseurin
Vi Kien Thanh, Generaldirektor der Kinoabteilung des Kultusministeriums, verkündete demnach, dass ein Verbot vom Nationalen Filmbewertungsrat beschlossen wurde. Der Grund soll die im Film gezeigte Neun-Striche-Linie sein. Mit dieser Linie erhebt die Volksrepublik China seit mehreren Jahrzehnten auf Landkarten Anspruch auf grosse Teile des Südchinesischen Meers. Vietnamesischer Medien und Politiker zufolge verstosse dies gegen Internationales Recht. Auch andere Länder wie die Philippinen und Malaysia sehen sich durch die Neun-Striche-Linie unterdrückt. Die USA rief Peking schon mehrmals dazu auf, uneingeschränkten Zugang zu den beanspruchten Gebieten zu gewähren.
"Barbie" wird also nicht wie geplant am 21. Juli in Vietnam in den Kinos anlaufen. Ketten wie CGV haben die Werbung für den Film bereits von den Websites entfernt. Die Produktionsfirma Warner Bros. äusserte sich bislang nicht zu diesem Konflikt.
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Neun-Striche-Linie sorgt häufiger für Probleme
Die Neun-Striche-Linie sorgte bereits in anderen Filmen für Ärger in Vietnam. 2022 wurde "Uncharted" mit Tom Holland in dem Land verboten weil eine Karte mit der Linie gezeigt wurde. Zuvor zog Netflix die Serie "Pine Gap" aus Vietnam zurück. Auch die Serie "Put Your Head on My Shoulder", produziert in China, wurde zurückgezogen, als die Neun-Striche-Linie in der neunten Episode gezeigt wurde. Die Rundfunkaufsichtsbehörde erklärte in der Vergangenheit bereits, dass Netflix die Bürgerinnen und Bürger Vietnams verletzt und verärgert habe. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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