Ostern wird in diesem Jahr gruselig – zumindest in den Kinosälen des Landes. Denn am Gründonnerstag startet mit "The Pope's Exorcist" ein klassischer Horrorfilm, in dem es um Dämonen, Teufelsaustreibungen und dunkle Geheimnisse in den Verliesen der Kirche geht.
Der italienische Priester Amorth, oberster kirchlicher Experte in Sachen Teufelsaustreibungen, wird auf einen neuen Fall aufmerksam. In Spanien scheint ein Junge von einem Dämon besessen zu sein. Der Exorzist folgt dem Ruf des jungen Priesters vor Ort. Bald schon zeigt sich, dass in diesem Fall mehr steckt, als es auf den ersten Blick erscheint. Amorth stösst auf eine Verschwörung, die Jahrhunderte zurückgeht und den Vatikan in seinen Grundfesten erschüttern könnte.
In der Titelrolle ist "Gladiator"-Star Russel Crowe zu sehen, der sein Horrorfilm-Debüt gibt. Dass er eigentlich keine grosse Vorliebe für das Genre hat, erzählt Crowe im Interview mit unserer Redaktion. An Gelegenheiten, sich auszuprobieren, habe es grundsätzlich nicht gemangelt: "Ich wurde oft gefragt, ob ich nicht einen Horrorfilm machen wolle", verrät der 58-Jährige. "Aber ich bin kein grosser Fan." Was an diesem Film nun gereizt hat? "Es gibt Elemente aus 'The Da Vinci Code', etwas 'Indiana Jones', ein bisschen 'James Bond' und sogar Humor – und natürlich die erschreckenden Sachen."
Gabriele Amorth war der oberste Exorzist des Papstes
Doch besonders macht "The Pope's Exorcist" vor allem auch eine Sache: Der Film beruht auf den Aufzeichnungen und Erlebnissen einer realen Person. Gabriele Amorth war bis zu seinem Tod im Jahr 2016 Chefexorzist der Diözese Rom und Vorsitzender der Internationalen Vereinigung der Exorzisten, die Priester aus 30 Ländern umfasst.
Über seine Arbeit berichtete er in zahlreichen Büchern und Artikeln. Dabei zeigte er sich weltlichen Erklärungen für vermeintlicher Besessenheit gegenüber stets offen. Den überwiegenden Teil dieser Erscheinungen führte er auf natürliche Ursachen zurück, etwa psychischen Krankheiten, und riet dazu, eher Ärzte und Psychologen statt Priester zurate zu ziehen.
"Humor hilft, die geistige Gesundheit zu erhalten"
Doch dann gab es ja den Anteil, der sich nicht so einfach erklären liess. Für Amorth zweifelsohne das Werk Satans. Er kritisierte, dass auch Kirchenmänner nicht mehr an den Teufel glauben würden und der dadurch umso mächtiger werden würde. Als Werk des Teufels sah er allerdings auch J. K. Rowlings "Harry Potter"-Bücher oder Yoga.
Dennoch ist es genau diese Mischung aus dem Glauben an das Übernatürliche und Rationalität, die Crowe für die Rolle begeisterte. Und noch etwas kommt hinzu: "Sein Sinn für Humor", erklärt Crowe. "Und wenn man dann darüber nachdenkt, womit er seinen Lebensunterhalt verdient hat – er hat es dauernd mit gequälten Menschen zu tun, die sehr düstere Dinge erleben – wenn man sich die meiste Zeit mit solchen Dingen beschäftigt, hilft einem natürlich ein gewisser Sinn für Humor, die eigene geistige Gesundheit zu erhalten."
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