Am Sonntagabend zeigt ProSieben die Free-TV-Premiere von "Star Wars: Die letzten Jedi" und vorab die erste Folge der exklusiven "Disney +"-Serie "The Mandalorian". Die Chancen stehen dabei nicht schlecht, dass die Geschichte um einen namenlosen Kopfgeldjäger dem Film die Show stiehlt. Achtung: Der Text enthält leichte Spoiler für die erste Folge von "The Mandalorian".

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ProSieben und Disney haben das schon geschickt eingefädelt. Am Sonntagabend zeigt der Unterföhringer Sender die Free-TV-Premiere von "Star Wars: Die letzten Jedi", direkt davor wird ab 20.15 Uhr die erste Folge von "The Mandalorian" zu sehen sein. Die erste reale TV-Serie aus dem "Star Wars"-Universum, exklusiv und aufwendig produziert für den neuen Streamingdienst "Disney +".

Ab Dienstag wird "Disney +" auch in Deutschland verfügbar sein, die Ausstrahlung ist somit eine perfekte Werbemassnahme für den Start des Netflix-Konkurrenten. Und gleichzeitig ist es ein echter Coup für ProSieben, die erste Folge der mit Spannung erwarteten Serie vorab ausstrahlen zu dürfen.

Dabei könnte es durchaus sein, dass "The Mandalorian" dem Kinofilm die Show stiehlt. Denn während die jüngsten Filme bei den Fans mit gemischten Gefühlen aufgenommen und teilweise heftig diskutiert wurden, setzt die Serie konsequent auf die klassischen Erfolgszutaten der Franchise und sorgt für echtes Space-Opera-Feeling.

Pedro Pascal spielt die Hauptrolle – aber sein Gesicht sieht man nicht

Das fängt schon bei den Figuren an. Der titelgebende Mandalorianer ist ein namenloser Kopfgeldjäger, der stark an Boba Fett, eine absolute Kultfigur der klassischen Trilogie, erinnert. Verkörpert wird er von "Game of Thrones"- und "Narcos"-Star Pedro Pascal, was zunächst aber nichts zur Sache tut. Denn der Mandalorianer zieht seinen Helm nie ab, sein Gesicht ist nicht zu sehen.

Und dann ist da natürlich "Baby Yoda", diese putzige Figur mit den grossen Augen und wackelnden Ohren, die jeder, der auch nur gelegentlich im Internet unterwegs ist, schon mal gesehen hat. Direkt nach der Premiere in den USA entstanden reihenweise Memes, der kleine Yoda war der Internet-Star schlechthin im Jahr 2019.

Wobei der Name "Baby Yoda" ein Missverständnis ist, denn es handelt sich bei der Figur nicht um den jungen Yoda. Schliesslich ist die Handlung etwa fünf Jahre nach den Geschehnissen in "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" angesiedelt. In einer Zeit also, in der Yoda schon ein sehr alter und weiser Jedi-Meister war, der später Luke Skywalker als Machtgeist beistand.

Die Macht ist stark in "Baby Yoda"

"Baby Yoda" hat sich aber auch deshalb eingebürgert, weil die Figur zunächst keinen Namen hat. "The Child", also das Kind, wird der Kleine ausschliesslich genannt, man erfährt, dass er 50 Jahre alt und trotzdem noch ein Baby ist. Die meiste Zeit verbringt er in einer schwebenden Wiege. Aber die Macht, so viel sei verraten, ist auch in ihm stark. Sehr stark sogar.

Vermutlich deshalb möchten einige dubiose Gestalten das Kind entführen lassen. Ein geheimnisvoller Mann, genannt "The Client", mit besten Kontakten zu den versprengten Resten des Imperiums und gespielt von der deutschen Regie-Legende Werner Herzog, verspricht dem Mandalorianer eine hohe Belohnung, wenn er ihm das Kind bringt.

"Star Wars" verlagert seine Zukunft in die Wohnzimmer

Und schon beginnt der Space-Western auf dem abgelegenen Wüsten-Planeten Nevarro. Die Optik der Serie entspricht höchsten Kino-Standards, die Action ist spektakulär. Star-Wars-Fans werden jede Menge bekannte Figuren wiedertreffen, "The Mandalorian" steckt voller Ostereier und Anspielungen auf das komplette "Star-Wars"-Universum.

Die zweite Staffel wird im Oktober 2020 erscheinen, weitere "Star Wars"-Serien und -Ableger für "Disney +" sind in Planung. Wie es scheint, verlagert die Franchise ihre Zukunft von den Kinosälen in die heimischen Wohnzimmer.

Natürlich ist die erste Folge, gerade einmal 35 Minuten lang, nicht mehr als ein Teaser auf das, was kommt. Trotzdem zieht sie die Zuschauer schnell in ihren Bann und macht neugierig, weshalb die Free-TV-Ausstrahlung am Sonntag "Disney +" zu einem guten Start in Deutschland verhelfen dürfte.

Und natürlich ist auch eine Figur wie "The Child" ein Produkt des Disney-Marketing, mit dem sich hervorragend T-Shirts, Tassen und Plüschtiere verkaufen lassen. Man könnte dem Entertainment-Giganten dafür böse sein. Aber ein Blick in die grossen Augen des kleinen "Baby Yodas" genügt, um alle Vorbehalte zu vergessen.

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