Netflix, Amazon, Apple TV+, Disney+ und Co.: Das sind die Streaming-Highlights der kommenden Woche - mit der filmreifen Lebensgeschichte von Sachsens erstem schwarzen Polizisten und einem Krimiserien-Highlight bei WOW.
Für viele Film- und Serienfans sind Netflix, Amazon Prime Video, Apple TV+, WOW und Co. längst das bessere Kino. Mit hochkarätig besetzten Film-Highlights und spannenden Serien machen die Streamingdienste ihrem Ruf regelmässig alle Ehre. Welche Produktionen in der kommenden Woche eine Sichtung im Heimkino wert sind, verrät die Übersicht. Disney+ erzählt vom Auf und Ab im Leben von Sachsens erstem schwarzen Polizisten, und bei WOW geht "Orange is the New Black"-Star Natasha Lyonne auf einen ungewöhnlichen Roadtrip.
"Sam - Ein Sachse", Disney+
Disney+ nimmt den deutschsprachigen Serienmarkt ins Visier: In seinem ersten deutschen Serienoriginal hat sich der Streaminganbieter des Mäuschenkonzerns gleich eine schier unglaubliche Geschichte vorgenommen - die Lebensgeschichte von Sam Meffire.
Der Mann mit afrikanischen Wurzeln wurde Anfang der 1990er-Jahre zum ersten schwarzen Polizisten Sachsens. Auch wegen einer deutschlandweiten Kampagne gegen rechte Gewalt und Fremdenfeindlichkeit erlangte Meffire deutschlandweite Bekanntheit. Doch die vermeintliche Heldengeschichte nahm eine Wendung: 1994 verliess Meffire die Polizei und rutschte in die Kriminalität ab
Dieses stetige Auf und Ab im Leben des einstigen Beamten rekapituliert "Sam - Ein Sachse" und verpackt es als Wende- und Postwendegeschichte aus dem Blickwinkel eines Afrodeutschen. Mit teils grossen Emotionen widmet sich die Miniserie Themen wie verstecktem Rassismus, dem Gefühl des Ausgestossenseins und der mitunter belastenden Suche nach der eigenen Identität. Die Hauptrolle in der Dramaserie, die ab 26. April bei Disney+ bereitsteht, übernimmt Malick Bauer.
"Poker Face", WOW
"Bullshit!": Charlie (Natasha Lyonne) anzulügen, hat keinen Zweck. Die Casinokellnerin hat eine besondere Begabung und erkennt sofort, wenn sie jemand hinters Licht führen will. Doch das Talent hat auch seine Schattenseiten. Als Charlie in der Krimiserie "Poker Face" einen mächtigen Casinobesitzer (Adrien Brody) der Täuschung bezichtigt, muss sie fliehen. Was folgt ist ein mitunter chaotischer, aber stets äusserst unterhaltsamer Roadtrip durch die USA, auf dem die taffe Charlie mit verschiedenen Verbrechen konfrontiert wird.
Als moderne Inkarnation von Kultermittler Columbo versucht sich Charlie fortan als Ermittlerin. Das birgt für das Publikum zwar nicht immer die grossen Überraschungen, besitzt durch die fantastische Hauptdarstellerin Natasha Lyonne ("Orange is the New Black") aber hohen Unterhaltungswert.
Dank der "Lonely Woman"-Ästhetik und einem prominenten Ensemble von Gastdarstellern darf man "Poker Face" (ab 25. April bei WOW) von Rian Johnson ("Knives Out") getrost zu den Streaming-Highlights des bisherigen Jahres zählen.
"A Good Person", WOW
Von einem Moment auf den anderen bricht das Leben von Allison (Florence Pugh) völlig auseinander. Bei einem schlimmen Verkehrsunfall, bei dem die junge Frau am Steuer sitzt, sterben die Schwester ihres Verlobten Nathan (Chinaza Uche) und deren Ehemann.
An eine Hochzeit ist danach nicht mehr zu denken, stattdessen steht Allison alleine da - mit endlosen Vorwürfen und Selbstmordgedanken. Ihren seelischen Schmerz betäubt sie so lange mit Tabletten, bis sie vor den Scherben ihrer Existenz steht.
Auf Drängen ihrer Mutter Diane (Molly Shannon) wagt Allison den Schritt in eine Selbsthilfegruppe - wo sie ausgerechnet auf Nathans Vater Daniel (Morgan Freeman) trifft. Doch entgegen aller Befürchtungen erweist sich der trockene Alkoholiker als wertvolle Stütze. Gemeinsam kämpft das ungleiche Duo im Sky-Drama "A Good Person" um eine Rückkehr ins Leben und darum, alte Wunden verheilen zu lassen. Das behutsam inszenierte Drama von Regisseur Zach Braff ("Scrubs - Die Anfänger") gibt es ab 29. April bei WOW zu sehen.
"Citadel", Prime Video
Mehr als 300 Millionen Dollar für die "Avengers"-Filme, dazu eine 200-Millionen-Dollar-Geldspritze von Netflix für "The Gray Man": Bei Filmprojekten, bei denen Anthony und Joe Russo mitmischen, steckt das grosse Geld drin. Das gilt auch für die neue Serie des Produzentenduos, die ab 28. April bei Prime Video startet. Der Action-Sechsteiler "Citadel" verschlang unglaubliche 250 Millionen Dollar und gilt nach "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht" als teuerste Serie überhaupt.
Das kostspielige Serienvergnügen erzählt von der titelgebenden, aber eigentlich längst aufgelösten Geheimeinheit. Nachdem die Agenten von einem der ihren verraten wurden, hat Mason (Richard Madden) ein neues Leben begonnen - ohne Erinnerungen an seine einstige Tätigkeit. Doch sein ehemaliger Kollege Bernard (Stanley Tucci) braucht dringend Hilfe und klärt Mason über seine Vergangenheit auf. Atemlose Action, eine globale Verschwörung und düstere Geheimnisse - "Citadel" setzt ab 28. April auf klassische Qualitätskriterien des Action-Genres.
"The Woman King", WOW
Männer haben bei den Agoije nichts zu melden: Die rein weibliche Kampfeinheit bildet im westafrikanischen Königreich Dahomey die Elite. Für ihren Heldenmut werden sie von ihren Untertanen im Hollywood-Blockbuster "The Woman King" als beinahe mythische Wesen angebetet.
Und doch steht die Existenz des stolzen Volkes auf der Kippe. Grund dafür sind portugiesische Kolonialisten, die 1823 das Land unter ihre Kontrolle bringen wollen. Doch sie haben nicht mit dem eisernen Kampfesmut und der charismatischen Anführerin, Generalin Nanisca (Viola Davis), gerechnet.
"The Woman King" verspricht fein gezeichnete Charaktere und optisch beeindruckendes Actionkino gleichermassen. Besonders macht das Filmspektakel in Tradition von Filmen wie "Der letzte Mohikaner" oder "Braveheart", dass es einen afrikanischen Blickwinkel einnimmt. Die feministische Erzählung unter Regie von Gina Prince-Bythewood und nach einem Drehbuch von Dana Stevens gibt es ab 28. April bei WOW zu sehen. © 1&1 Mail & Media/teleschau
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.