Im neuen "Tatort" aus Dortmund landete Hauptkommissar Faber auf dem Abstellgleis – im übertragenen Sinn und buchstäblich. Dabei ging es, wie in Dortmund üblich, ziemlich ruppig zu. Wie hat unseren Leserinnen und Lesern die komplizierte Geschichte gefallen?
Wer dem neuen Dortmunder "Tatort: Abstellgleis" folgen wollte, tat gut daran, sämtliche alte Folgen aus dem Pott ebenfalls gesehen zu haben: Die Dortmunder sind eines der wenigen "Tatort"-Teams, bei denen eine Rahmenhandlung über viele Folgen erzählt wird.
Auch für den Fall "Abstellgleis" war es gut zu wissen, dass Peter Faber (
Zu verworren? Oder ein guter Krimi? Das sagen unsere Leserinnen und Leser.
"Einfach nur spannend und gut erzählt"
- "Nach zweiwöchiger Durststrecke – die vergangenen beiden Sonntagskrimis waren unterirdisch schlecht! – endlich wieder ein Lichtstreif am Horizont. Spannend, unvorhersehbar und – irgendwie erinnert mich Faber an Schimmi [
Horst Schimanski , Anm. d. Red.]. Ja, ich bin schon so alt, habe ihn noch gekannt und jederzeit gerne gesehen. Chapeau! (Barbara, Alpirsbach) - "Eine der besten Dortmunder 'Tatort'-Folgen. Kein Schema F. Spannend und nicht leicht vorhersehbares Ende. Faber wieder ein Höhepunkt. Da können sich die anderen 'Tatort'-Schauplätze eine Scheibe von abschneiden. Von mir trotzdem: Daumen hoch! Weiter so." (Uwe, Darmstadt)
- "Dortmund in Topform. Ohne Schnörkel, ohne Sinnlosigkeiten. Einfach nur spannend und gut erzählt. Schön zu sehen, dass
Stefanie Reinsperger in ihrer Rolle als Herzog immer mehr an Charakter gewinnt. Dank der neuen Chefin Klasnić kann man in dem Polizeirevier niemanden mehr trauen: Sie schafft eine vergiftete Atmosphäre vom Feinsten. Kommissar Faber wie immer gut und schlau, sein Kollege Kossik agiert sehr verbissen und verblendet." (Mina, 62 Jahre) - "Mir hat der Tatort gefallen: das gegenseitige Misstrauen untereinander und den Neuen gegenüber, das deshalb eher als Zweckgemeinschaft gemeinsame Ermitteln, die Geheimnisse der Kommissare, die man sich gedanklich zurückholen musste und am Schluss die Überraschung der Chefin und der finale Schuss von Rosa. Es bleibt spannend und ich hoffe, dass mit der nächsten Folge noch etwas Licht ins Dunkle gebracht wird." (Susanne, 65 Jahre, Pforzheim)
"Wirklich originell war die Handlung nicht"
- "Dieser 'Tatort' war zumindest besser als andere vorher. Was mich stört, das ist aber in allen deutschen Krimis so, sind die internen Streitigkeiten innerhalb der Teams, da geht es nie ohne diese, das gehört schon fest zum Programm. Etwas weniger Kompetenzgerangel wäre schön." (Günter)
- "Wirklich originell war die Handlung nicht, sondern aus dem Klischee-, Themen- und Elementebaukasten für Drehbuchschreiber:innen zusammengestöpselt (hatten wir Faber mit Amnesie schon?). Auch für die Zukunft scheint wenig Originalität vorgesehen zu sein, Geschichten mit U-Booten im Team gehen ja im Allgemeinen nur auf eine von zwei Weisen aus. Was diesen 'Tatort' rettete, war die einigermassen flotte Inszenierung und das sehr gute Spiel der Darsteller, allen voran Stefanie Reinsperger, Jörg Hartmann, Sybille J. Schedwill und Stefan Konarske. Der nächste 'Tatort' aus Dortmund darf den Zuschauer gerne wieder mehr fordern." (Jens, 60 Jahre)
- "Nach den ersten Minuten hatte ich schon befürchtet, das es in circa zwei Dritteln der Sendezeit mal wieder nahezu ausschliesslich um Herrn Faber geht – und darum, was ihm nun noch alles Schlimmes im Leben widerfahren ist. Eigentlich fand ich das schon damals bei seiner Privatfehde mit Markus Graf (Florian Bartholomäi) anstrengend genug, da sich diese über eine ganze Trilogie hinzog. Beim gestrigen 'Tatort' trug nun jeder der Ermittelnden vollkommen überzogene Geheimnisse – und es war einfach nur noch unglaubwürdig. Dazu noch ein zurückgekehrter Herr Kossik vom LKA, der mit seiner Sonnenbrille und Schnurrbart eher aussah wie ein US-Cop aus den 'Strassen von San Francisco'. Äusserst schwaches Ende mit einem ziemlich langweiligen Motiv. Kurzum: viel Selbstdarstellung von Peter Faber und wenig Realistisches. 5 von 10 Punkten." (Sascha, 53 Jahre)
"So was von weltfremd"
- "Diese ständige und unablässige gegenseitige Gebashe nervt kolossal. Es ist zugleich so was von weltfremd, dass es wirklich schon keinen Spass mehr macht, den Dortmund-'Tatort' anzuschauen. Bei jeder Kleinigkeit wird gehässig, hinterhältig und in geradezu pathologischer Art und Weise gemobbt. Ich kann so was nicht ertragen. Zumal es nur anzeigt, dass die Grundstory wohl nicht trägt und nicht spannend genug ist. Nach 15 Minuten habe ich daher ausgeschaltet." (Hartmuth, Berlin)
- "Es ist so unfair, dass dieser Faber-Murks als Dortmund-'Tatort' benannt wird. Wir Dortmunder können nichts dafür und können nicht mal diesen Streamer kündigen. Nennt diese nervenden Filme doch bitte Faber-'Tatort'! Danke. (Mika, Dortmund)