12,89 Millionen Zuschauer lockte der "Tatort: Gott ist auch nur ein Mensch" im November 2017 bei der Erstausstrahlung vor die Fernsehgeräte. Und auch dieser Krimi unterstrich damit abermals die riesige Beliebtheit von Boerne und Thiel als humoristisches Ermittler-Duo aus Münster.
In diesem Fall konzipierten die Macher eine Art Kunstszene-Satire, die so verschroben daherkommt, dass dieser "Tatort" nur in Münster spielen kann.
1. War das einer der erfolgreichsten "Tatorte" aus Münster?
Nein, bei weitem nicht. Der erfolgreichste Münsteraner "Tatort" lief am 2. April 2017, also eine Folge vor „Gott ist auch nur ein Mensch“. Damals schauten zu "Fangschuss" 14,56 Millionen Menschen zu.
Auf Platz zwei landet "Schwanensee" mit 13,63 Millionen Zuschauern am 8. November 2015, Rang drei geht an "Spieglein, Spieglein" vom 17. März 2019 mit 13,58 Millionen vor den TV-Geräten. „Gott ist auch nur ein Mensch“, übrigens die 32. "Tatort"-Episode aus Münster, liegt auf einem immer noch sehr passablen siebten Platz.
2. Was sollte die skurrile Szene am Schluss?
Vor allem das Ende verblüfft und führt eine Meta-Ebene in den Film ein: Boerne und Thiel steigen nach der Lösung des Falls in ein Auto. Boerne will von Thiel wissen, was in dem Koffer von Künstler Jan Christowski war. Der durfte nämlich zuvor einen kurzen Blick hinein erhaschen und lachte dabei herzhaft.
Doch so ganz will Thiel nicht mit der Wahrheit herausrücken. Die Kamera zoomt aus der Szene heraus, plötzlich findet sich das Auto mit Boerne und Thiel eben genau in diesem Koffer wieder.
Für Kunstliebhaber sicherlich ein netter Gag, für Realisten eher überflüssig. Dennoch hat die Meta-Ebene dieser Szene noch einen weiteren Aspekt: Jan Christowski wird von Christoph Jankowski verkörpert, einem der bekanntesten Konzept- und Aktionskünstler Deutschlands, der sicherlich bei dieser Idee nicht ganz unbeteiligt war.
3. Sind die Kunstobjekte echt?
Teilweise ja. Man sieht die Ermittler einmal in der Fahrradmetropole zwischen berühmten Exponaten umherlaufen, die 1977 anlässlich der "Skulpur.Projekte"-Tage zum ersten Mal dem Publikum gezeigt wurden. Seitdem wird die Ausstellung alle zehn Jahre wiederholt, zuletzt eben während der Dreharbeiten im Jahre 2017.
4. Wer spielte "G.O.D."?
Dass der charismatische Künstler Rajinovic sich selbst als "G.O.D." bezeichnet, lädt nicht nur zu diversen Wortwitzen ein, die der "Tatort" genüsslich auskostet, sondern stellt zum ersten Mal die Frage in den Raum: War der Täter etwa Gott? Gespielt wird G.O.D. vom Schauspieler Aleksandar Jovanovic, der bereits des Öfteren in deutschen Krimis den Bösewicht mimte.
Insgesamt übernahm der 48-Jährige bereits in sechs "Tatort"-Ausgaben Episodenrollen. Bekannt wurde er einem breiten Publikum im Jahr 1998 durch das Filmdrama "Kurz und schmerzlos" von Fatih Akin. 2017 spielte er an der Seite von Matthias Schweighöfer auch in der Amazon-Prime-Serie "You Are Wanted".
Auch international feierte Jovanovic bereits Erfolge, so war er sowohl in einer Folge der britischen Fernsehserie "Doctor Who" als auch in dem Hollywood-Actionthriller "Collide" zu sehen.
5. Wer war Thiels Freundin?
Thiel wird mit einer Frau aus seiner Vergangenheit konfrontiert. Die Kuratorin Klara Wenger (Victoria Mayer) kennt "Franky" noch aus ihrer Kindheit in der Künstlerkommune, in der auch Thiels Vater gelegentlich verkehrte.
Der Kommissar hat seine liebe Mühe, sich die freche Jugendfreundin vom Hals zu halten, und das Zusammenspiel der beiden ist grossartig anzusehen. Dennoch ist es bei dem einmaligen Wiedersehen geblieben - warum erklärte Mayer bereits 2017 im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news.
Es sei nie geplant gewesen, dass die Figur wieder auftaucht, auch nicht als Love Interest des einsamen Wolfs Thiel: "Ich glaube, da geht sie ihm auch zu sehr auf den Keks." (dr)
© 1&1 Mail & Media/spot on news
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.