Nach der Schulzeit brach der junge Axel Milberg auf. Für seine Rolle als "Tatort"-Kommissar Klaus Borowski kehrte er rund zwei Jahrzehnte lang immer wieder nach Kiel zurück - mit besonderen Gefühlen.
Schauspieler
Am 16. März zeigt das Erste den letzten Kieler "Tatort" mit Milberg ("Borowski und das Haupt der Medusa"). "Es war besonders", sagte Milberg. Er selbst sei 2002 mit dem Vorschlag auf den NDR zugegangen. Von 2003 bis Anfang 2024 stand er in 43 Folgen regelmässig für seine Rolle als Klaus Borowski im Norden vor der Kamera. "Meine Wünsche, Träume und Vorschläge waren immer konkret und sind in den Geschichten wieder aufgetaucht, wenn sie bereichernd waren. Der Wolf, der lautlos das Verschwindenlassen der Leiche beobachtet zum Beispiel."
Milberg verliess Kiel nach der Schulzeit. "Ich muss hier weg, sonst werde ich verrückt", sei damals der Gedanke gewesen. "Stellen Sie sich Kiel Mitte der 70er Jahre vor: Da war man vielleicht einmal im Jahr in Hamburg gewesen. Es gab wenig Strassen. Es gab drei Fernsehprogramme."
Axel Milberg: Schauspielerei war weit entfernter Traum
Schauspieler habe er damals noch nicht gekannt. "Und wenn, dann dachte man an James Stewart und Spencer Tracy, aber nicht an die Helden aus dem Kieler Schauspielhaus", sagte Milberg. Schauspieler zu werden, sei damals für ihn ein weit entfernter Traum gewesen und nicht der Grund, die Stadt zu verlassen.
Grund für seinen Aufbruch sei der Instinkt gewesen, sagte Milberg. "Ich muss weg, sonst werde ich hier bald nicht mehr wegwollen und Wurzeln schlagen und ein – so kam es mir vor – überschaubares Leben erleben. Das wollte ich auf keinen Fall."
"Diese ganzen Gefühle tippten mir gewissermassen von hinten wieder auf die Schulter, wenn ich in Kiel gedreht habe", sagte Milberg. Das sei über all die Jahre so geblieben. "Ich habe das sehr genossen, weil es ist ja dann alles gut ausgegangen für mich - das Leben ausserhalb von Kiel." (dpa/bearbeitet von vit)
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