Gibt es die Krankheit cranio-cervicale Instabilität wirklich? Und woher kennt man den Speditionsbesitzer Cem "Jimmy" Aksoy? Diese und andere Fragen wirft der aktuelle "Tatort: Querschläger" aus Hamburg auf. Hier gibt es die Antworten.
Im neuen Krimi "Tatort: Querschläger" ermitteln Thorsten Falke alias
1. Gibt es die Krankheit cranio-cervicale Instabilität wirklich?
Im neuen Tatort spielt die degenerative Krankheit cranio-cervicale Instabilität von Sara Thewes (Charlotte Lorenzen) eine entscheidende Rolle. Doch gibt es diese Erkrankung wirklich?
Ja, sie existiert. Wie das Universitätsklinikum Essen erklärt, liegt dabei meist ein Elastizitätsverlust der Bandscheiben und der umliegenden Bänder vor. Wie im "Tatort" beschrieben, haben sich vor allem Ärzte in den USA darauf spezialisiert. "Für die Operation muss man viel Geld zahlen und die Krankenkassen übernehmen die Kosten nicht, weil es nicht genügend Belege für den Erfolg dieser Operation gibt", erklärt Autor Oke Stielow laut Sender.
Die niedrige Zahl der Betroffenen sei ein weiteres Problem. "In der EU liegt die Zahl bei 30 Millionen Menschen, die an 8.000 unterschiedlichen seltenen Erkrankungen leiden." Die Forschung in diesen Bereichen lohne sich für die Pharmaunternehmen daher nicht, so Stielow weiter.
2. Woher kennt man Cem "Jimmy" Aksoy?
Die Rolle des Spediteur-Besitzers Cem "Jimmy" Aksoy wird grossartig von Eray Egilmez verkörpert. Der Schauspieler wurde am 14. Juli 1976 in der Türkei geboren und zog wenig später mit seinen Eltern nach Duisburg. Dort wuchs er bis zu seinem zwölften Lebensjahr auf. 1988 zog seine Familie dann nach Berlin. Erste berufliche Erfahrungen sammelte Egilmez als Theaterschauspieler am Berliner Ensemble.
2004 ging er dann zum Fernsehen: In der Comedy-Sendung "Happy Friday" (Sat.1) gehörte er unter anderem mit Martina Hill zum Hauptcast. 2011 folgte mit "5 Jahre Leben" der erste Kinofilm und auch "Tschiller: Off Duty" (2015), Til Schweigers Kino-"Tatort", findet sich in seiner Filmografie. Gleiches gilt für die internationale Serie "Homeland" (2015), die Netflix-Produktionen "Dark" (2017) und "Dogs of Berlin" (2018) sowie die Comedy-Serie "Jerks" (2019).
3. Wie heisst das Lied, das in Sara Thewes Zimmer zu hören ist?
Als Hauptkommissar Thorsten Falke das Zimmer von Sara Thewes betritt, hört sie sich gerade einen Song an. Der Ermittler lässt es sich nicht nehmen, die Kopfhörer aufzusetzen und der Musik zu lauschen.
Der Song heisst "Chapels" und stammt von der deutschen Indie-Pop-Band Giant Rooks. Die Band wurde 2014 in Hamm gegründet und veröffentlichte 2015 ihre erste EP "The Times Are Bursting the Lines". Danach folgten einige Auftritte auf Festivals und sie gingen als Vorband unter anderem mit Von Wegen Lisbeth und Kraftclub auf Tour.
Im aktuellen "Tatort" steuerten Giant Rooks insgesamt drei Songs bei: "Wild Stare", "Slow" und "Chapels". Die Band um Frontsänger Frederik Rabe freute sich darüber: "Wir, die Giant Rooks, sind mit dem 'Tatort' am Sonntagabend gross geworden und daher auch etwas stolz, nun ein ganz kleiner Teil dieses Kulturguts zu sein", erklärte die Band dem Sender.
4. Gibt es eine Ärzte-Vereinigung in Deutschland, die Menschen weiterhilft, wenn die Krankenkasse nicht zahlt?
Im neuen Hamburg-Krimi spielt eine Ärzte-Vereinigung eine Rolle, die in Deutschland nicht erhältliche Medikamente an ihre Patienten verschreibt. Unter dem Namen "Medical Help e.V." will der gemeinnützige Verein Kindern in ganz Europa helfen. Doch gibt es diesen wirklich?
Nicht direkt. Es gibt allerdings Arztpraxen in Deutschland, die Menschen ohne Krankenversicherung behandeln. Dr. med. Uwe Denker hat beispielsweise 2010 in der Region Bad Segeberg die erste "Praxis ohne Grenzen" geschaffen. Dort öffnet er jeden Mittwoch seine Türen für Menschen, die sich die Versicherung schlichtweg nicht leisten können oder - wie die Familie Thewes - durchs System gefallen sind.
Neben ihm engagieren sich dort noch andere freiwillige Ärzte und Mitarbeiter. Sowohl die Behandlung als auch die Medikamente und Operationen sind dort kostenlos. Finanziert wird alles mit Spenden. Mittlerweile gibt es die Praxis in mehreren deutschen Städten wie Hamburg, Flensburg und Mainz. (amw) © 1&1 Mail & Media/spot on news
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