Schauspielerin Nastassja Kinski ist als Schülerin Sina im "Tatort: Reifezeugnis" berühmt geworden. Die Nacktszenen, die sie darin mit Schauspieler Christian Quadflieg als ihrem Lehrer hat, will sie nun verbieten lassen.
Bis heute zählt der Kieler Skandalkrimi "Tatort: Reifezeugnis" (1977) von Regisseur
Die bei den Dreharbeiten erst 15-jährige Tochter der streitbaren Schauspiel-Legende
NDR über filmgeschichtliche Bedeutung von "Reifezeugnis"
Für die ARD scheinen die Nacktszenen mit der minderjährigen Kinski kein Grund zu sein, den Krimi in den Giftschrank zu verbannen. Zuletzt lief eine Wiederholung Anfang Januar im RBB. Eine weitere Ausstrahlung soll derzeit nicht eingeplant sein.
Der Kontroverse ist sich der Sender NDR dabei durchaus bewusst. Auf der Webseite zum Film heisst es: "Die Darstellung einer sexuellen Beziehung zwischen einem Lehrer und seiner Schülerin und die Nacktszenen der damals erst 16-jährigen
Christian Granderath (65), NDR-Fernsehfilm-Chef, lässt sich ebenfalls dazu zitieren: "Reifezeugnis mit Nastassja Kinski war in den Siebzigern eine sexuelle Initiation für sehr viele männliche Jugendliche. Auch deswegen ist dieser 'Tatort' zur Legende geworden."
1970er Jahre vs. heute
Kinskis Anwalt kritisiert laut Magazin, das Fehlen einer "rechtswirksamen Einwilligung als Minderjähriger", denn Nastassja Kinski sei damals "faktisch ohne Begleitung am Set" gewesen, als die Szenen gedreht worden seien. Unabhängig davon habe er im Namen der Schauspielerin "für die Zukunft eine Einwilligung widerrufen".
"Das eine ist, wie man die Dinge in den Siebzigerjahren gesehen hat. Offensichtlich anders als heute, wo ein Dreh von Nacktszenen mit Minderjährigen sicherlich sogar unzulässig wäre", erklärt der Anwalt dazu. Das andere sei aber, wie der NDR "im Hier und Jetzt insbesondere nach zahlreichen #MeToo-Skandalen in Film und Fernsehen wörtlich die Nacktszenen mit einer Minderjährigen als den sexuellen Erweckungsmoment sehr vieler Männer" beschreibe, gibt er zu bedenken. (ili/spot/pak) © 1&1 Mail & Media/spot on news
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