Es ging düster, mitunter fast schon mysteriös zu im dritten Schwarzwald-"Tatort". Das zentrale Thema lautete Schizophrenie. Wie realistisch näherten sich die Macher dieser ernsten Problematik?

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Der dritte Schwarzwald-"Tatort" endete mit einem Drama um den völlig verzweifelten Jura-Studenten Damian Rombach (Thomas Prenn), der aufgrund seiner gefühlten Ausweglosigkeit einen furchtbaren Schritt geht.

Niemand, weder seine Freundin Mia (Lena Klenke) noch seine Kommilitonen, dringen zuvor zu Damian durch und können ihm helfen. Auch bei Kommissarin Franziska Tobler (Eva Löbau) gehen die Alarmglocken zunächst nicht an, als Damian ihr von seinen Ängsten und angeblichen Bedrohungen erzählt.

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"Tatort": Schizophrenie wird in Filmen häufiger thematisiert

Immer wieder wurde in Filmen das Thema Schizophrenie aufgegriffen und verarbeitet. Grosse Hollywood-Produktionen wie "A Beautiful Mind" oder "The Voices" näherten sich diesem Phänomen ebenso wie die europäischen Produktionen "Das weisse Rauschen" oder "23 – Nichts ist so wie es scheint".

Wie realistisch setzten die "Tatort"-Macher die schwere Krankheit in "Damian" um? Den Protagonisten plagt von Beginn an eine diffuse Angst, die sich im Laufe des Filmes als klassische Schizophrenie herausstellt.

Er leidet unter einem massiven Verfolgungswahn und glaubt, sein komplettes Umfeld habe sich gegen ihn verschworen. Das geht so weit, dass er sich einen imaginären Freund schafft, dem er als einzigem Menschen auf der Welt seine Probleme anvertraut. Aus seiner Verzweiflung heraus greift er am Ende zu einer drastischen Methode, um sein Leid zu lindern.

Schizophrenie ist schwer zu diagnostizieren

Für die Diagnose einer Schizophrenie sind zahlreiche Tests nötig, die den Rahmen eines 90-minütigen Sonntagabendkrimis sprengen würden.

Ärzte suchen nach Anzeichen typischer Symptomgruppen beim Patienten. Dazu zählen Wahnvorstellungen, Halluzinationen oder desorganisiertes Denken oder Verhalten. Solche Symptome zeigt auch Damian.

Die Suizidgefahr ist bei akut Erkrankten deutlich erhöht. Etwa fünf Prozent aller Schizophreniepatienten sterben durch Selbstmord, überproportional häufig sind es junge Männer.

Angehörige oder Freunde einer schizophrenen Person sollten daher schon bei den ersten Anzeichen handeln, um Betroffenen schnellstmöglich eine Behandlung zu ermöglichen.

Die modernen Behandlungsmethoden sind relativ erfolgreich. Die Therapie wird auf jeden Patienten abgestimmt, um auf seine individuellen Probleme eingehen zu können, und besteht meist aus einer Kombination von medikamentöser Behandlung und klassischer Psychotherapie. So kann Patienten oft ein weitgehend beschwerdefreies Leben ermöglicht werden. (dr)

Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Suizid-Gedanken betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge unter der Telefonnummer 08 00/ 11 10 - 111 (Deutschland), 142 (Österreich), 143 (Schweiz).  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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