Axel Milberg und Almila Bagriacik
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Was denkt Kommissar Borowski (Axel Milberg) über die Klimakatastrophe? Eine KI, die sich als Umwelt-Influencerin Zenaida (Milena Tscharntke) ein digitales Äusseres erschaffen hat, hält den Ermittler im Fahrstuhl fest. Will sie ihn töten? Wir blicken zurück auf andere "Tatort"-Folgen mit ziemlich futuristischen Plot-Ideen im Mensch-Maschine-Kosmos.
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Können solche Rehaugen lügen? Die nur digital existente Umwelt-Influencerin Zenaida entpuppt sich als perfide KI. Die 28-jährige Hamburgerin Milena Tscharntke spielt sie. Ab 15. November ist sie bei Sky in der Serie "Turmschatten" zu sehen. Bekannt wurde sie durch das 2019 für einen Grimme-Preis nominierte Jugend-Vergewaltigungsdrama "Alles Isy".
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Dass eine KI die Täterin ist, indem sie junge Menschen in den Selbstmord treibt, finden Borowski und Mila Sahin (Almila Bagriacik) erst spät heraus. Zuvor wird eine verzweifelte Welt vor der Klimakatastrophe gezeigt, in der Boomer und Generation X weiterhin die Zeichen der (End)Zeit ignorieren, während Jüngere längst nach radikalen Lösungen suchen.
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Programmiererin Sofia (Pauline Fusban, zweite von links) hat die KI erschaffen, die sich - ein klassisches Motiv in Sci-Fi-Geschichten - selbständig gemacht hat und nun gegen den Menschen wendet. Doch ist so etwas überhaupt möglich? Kann eine KI tatsächlich töten?
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Auf den ersten Blick kann eine KI niemanden töten, weil sie keinen Körper hat - im Gegensatz zu den jungen Umweltaktivisten im "Tatort", die hier gegen Entscheider und Staatsmacht zu Felde ziehen. Es ist zudem nicht Ziel einer KI, einen eigenen Willen zu entwickeln, der beschliessen könnte, Menschen umzubringen.
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KI-kritische Experten befürchten dennoch zwei Szenarien: einmal die erfolgreiche Entwicklung einer "Artificial General Intelligence". Darunter versteht man eine KI, die alle menschlichen Eigenschaften wie Kreativität, Empfindungsvermögen und Bewusstsein erfahren kann. Gegenwärtig sind sich Forscher noch uneins, ob es so etwas jemals geben wird.
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Ein anderes Schreckensszenario wäre, dass wir uns von KI-Systemen abhängig machen, die wir ob ihrer Komplexität als Menschen nicht mehr verstehen, wir ihnen aber die Entscheidung wichtiger Fragen - etwa den Einsatz von Waffensystemen - überlassen. In der Kriegsführung könnte dies aufgrund enormen Zeitdrucks militärisch notwendig sein.
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Ein berührender Erzählstrang des drittletzten Borowski-"Tatorts" waren dessen väterlichen Gefühle für die junge Klimaaktivistin Leonie (Johanna Götting). Ein schöner Bogen des scheidenden Kommissars zu seinem ersten Kieler Fall "Tatort: Väter" vom November 2003. Damals begann Borowski als geschiedener Vater einer entfremdeten Teenie-Tochter.
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Wie geht es nun in Kiel weiter? 2025 ermittelt noch zweimal Axel Milberg im "Tatort: Borowski und das hungrige Herz" und "Tatort: Borowski und das Haupt der Medusa". Almila Bagriacik (l.) bleibt Kiel auch danach als Mila Sahin erhalten. Ihre neue Kollegin und Milberg-Nachfolgerin ist Karoline Schuch ("Katharina Luther").
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Welche anderen Fälle rund um Mensch und Maschine gab es zuletzt? Im "Tatort: Avatar" (2024) spielte Bernadette Heerwagen die Programmiererin eines Deepfakes, der eine tote Jugendliche lebendig erschienen liess. Ein kluger Krimi, aber nicht unbedingt Sci-Fi. Menschen aus Daten und Bildmaterial in echt wirkende Avatare zu verwandeln ist möglich.
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Im "Tatort: Murot und das Paradies" (2023) inszenierte Brigitte Hobmeier im Duell mit Ulrich Tukur hingegen etwas, das derzeit noch nicht geht, aber vielleicht nicht mehr lange auf sich warten lässt: Bioports docken direkt ans Unterbewusstsein von Probanden an und lösen Glücksträume aus. Allerdings mit gefährlichen Nebenwirkungen.
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Im Münchener "Tatort: Dreams" (2021) geht es nicht um Science Fiction, aber ein faszinierendes Gebiet der Psychologie und Schlafforschung, das viele für Science Fiction halten: Klarträume sind Träume, die man als Träumender nicht mehr von der Realität unterscheiden kann, und die man sogar beeinflussen lernen kann - durch spezifisches Training.
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Einer der besten "Tatorte" der letzten zehn Jahre war die Berliner Folge "Tiere der Grossstadt" (2018). Auf diesem Berliner Platz bereitet ein Roboter frischen Kaffee mit seinen Händen zu. Brachte er damit auch einen Menschen um? Können Maschinen töten - und wer ist dafür verantwortlich?
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Ein Überwachungsprogramm wird Zeuge, wie ein Mädchen verschwindet. Künstliche Intelligenz ist auch das Thema der Münchner "Tatort"-Episode "KI" (2018). Udo Wachtveitl (l.), Ferdinand Hofer und Miroslav Nemec (r.) ermitteln. Der Film thematisiert KI als Projektionsfläche des Menschen, der seine "Themen" in die Technik hineininterpretiert.
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Eine wirklich wilde KI-Folge aus dem letzten "Tatort"-Jahrzehnt war der Stuttgarter Fall "Tatort: HAL" mit Ken Duken (links) als ausser Kontrolle geratenem Wissenschaftler. Thorsten Lannert (Richy Müller) und Sebastian Bootz (Felix Klare, rechts) überführten ihn 2016.