Sexarbeiterin
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Die Kölner Kommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt, r.) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) treffen in ihrem neuen Fall "Tatort: Siebte Etage" auf eine Gruppe selbständiger Sex-Arbeiterinnen, die sich in einem Eroscenter eingemietet haben. Dort geschieht ein Mord. Das Thema des Films lautet: Wie unabhängig und frei sind Prostituierte heute?
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Der tote Haustechniker des Eroscenters, der von Rechtsmediziner Dr. Roth (Joe Bausch, r.) untersucht wird, ist im Krimi nur ein Vehikel, um das Prostitutionsgeschäft unter die Lupe zu nehmen.
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Deutschland hat im internationalen Vergleich eines der liberalsten Prostitutionsgesetze. Sexarbeiterinnen wie Jasmin (Antonia Bill) dürfen schon seit 2002 legal tätig werden. Seit Juli 2017 gibt es zudem das Prostitutionsschutzgesetz, das eine Anmeldepflicht, Gesundheitsvorsorge und Beratung der Prostituierten vorsieht.
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Die Sexarbeiterinnen im Film arbeiten auf eigene Rechnung. Klassische Zuhälter gibt es nicht. Gerald Kneissler (André Eisermann) ist nur Geschäftsführer des Eroscenters, die Prostituierten sind seine Mieterinnen. Tatsächlich geht man davon aus, dass in Deutschland heute 60 bis 80 Prozent der Sexarbeitenden ohne Zuhälter tätig sind.
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Die Idee des Prostitutionsschutzgesetzes besteht darin, das kriminelle Geschäft mit dem Sex zurückzudrängen. Indem sich Sexarbeitende, aber auch Bordelle anmelden müssen, sollen Zwangsprostitution, Menschenhandel und andere Formen von Ausbeutung bekämpft werden. Es gibt allerdings viel Kritik am Gesetz ...
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Angemeldete Sexarbeiterinnen wie im "Tatort" Tani Schiller (Maddy Forst) machen wohl nur etwa zehn Prozent der Prostitution in Deutschland aus. Wenn diese Schätzungen stimmen, hiesse das: 90 Prozent des Gewerbes findet in der Illegalität statt. Dafür gibt es Gründe.
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Warum wollen sich rund 90 Prozent der Sexarbeiterinnen nicht registrieren lassen? Viele von ihnen kommen aus dem Ausland, sind vielleicht illegal in Deutschland und werden von Kriminellen kontrolliert. Doch auch legale Sexarbeiterinnen wie Cosima (Senita Huskic) leiden unter gesellschaftlicher Stigmatisierung.
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Cosima, die Polizist Jütte (Roland Riebeling) von früher kennt, hat zwei Kinder und würde diese gern zu sich holen. Doch sie braucht einen Bürgen für ihre Vermieterin. Kann Jütte das leisten? Dieser Plot-Strang soll zeigen, dass viele sich nach wie vor nicht gern als Sexarbeiterin zu erkennen geben und gesellschaftliche Ächtung fürchten müssen.
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Das Prostitutionsgesetz verbietet, dass mehrere Sexarbeiterinnen zusammen wohnen. Solche Wohngemeinschaften dienten früher auch als Sicherheitsnetz, um sich gegenseitig vor gewalttätigen Freiern zu schützen. Seit dem Gesetz von 2017 gelten solche WGs als Bordelle. Man müsste sich gewerblich aufstellen, was die Frauen-WGs jedoch nicht wollen. Also arbeitet man alleine.
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Kai Jankow (Sascha Goepel) ist ein Stammfreier, der immer die gleiche Prostituierte aufsucht. Ein geschiedener Biedermann, der eigentlich eine feste Partnerin will. Neben solchen Charakteren gibt es aber auch Männer, die Prostituierte als reine Ware sehen, die nicht zu widersprechen hat. Gewalt ist in der Szene durchaus ein Problem.
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Sexarbeiterinnen, die das Prostitutionsschutzgesetz kritisieren, sagen, dass sie heute unsicherer leben als früher. Damals, im Graubereich, konnte man schon mal die Polizei rufen, wenn Freier unangenehm wurden. Heute muss man alleine leben und arbeiten. Und es drohen Strafen, wenn herauskommt, dass man nicht angemeldet ist.
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Was hat das Prostitutionsschutzgesetz gebracht? Bisherige Studien belegen: Die Gesundheitsberatung wird als positiv empfunden, auch wenn Sexarbeiterinnen von behördlicher Stigmatisierung berichten. Gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution scheint das Gesetz wenig gebracht zu haben. Ergebnisse einiger grosser Studien werden für 2025 erwartet.
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Haben Sie den ehemaligen Superstar in der Rolle einer Nagelstudiobetreiberin und Ex-Prostituierten erkannt? Chiara Passlak wird von Sabrina Setlur gespielt. Die mittlerweile 50-Jährige wurde ab 1995 im Umfeld des Rödelheim Hartreim Projektes um den Frankfurter Produzenten Moses Pelham zum deutschen Rap-Superstar.
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Setlur verkaufte zwei Millionen Alben. Sie wurde zur ersten deutschen Rapperin mit einem Nummer-eins-Hit ("Du liebst mich nicht"). Anfang der Nullerjahre wurde es jedoch ruhig um Sabrina Setlur. 2003 und 2007 veröffentlichte sie noch mal Alben, die allerdings weniger erfolgreich waren.
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Regisseur Hüseyin Tabak drehte seinen "Tatort" in einem echten Bordell. Zumindest jene Szenen, die im Eroscenter spielten. "Das sind zwei Drittel der Drehzeit unseres Tatorts gewesen", sagt er. In anderen Etagen des Gebäudes lief der Sex-Betrieb indes weiter. "Tatsächlich ist man im Treppenhaus immer wieder Freiern begegnet", berichtet Tabak.
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Wie geht es nun in Köln weiter? Wohl schon am 5. Januar 2025 steht Fall 92, "Restschuld", an, in dem Ballauf und Schenk in der Inkasso-Szene ermitteln. Fall 93, der "Tatort: Colonius" - zu sehen wohl noch im ersten Quartal 2025 -, führt die Kommissare in den 253 Meter hohen Fernsehturm ihrer Stadt. Fall 94, "Die Schöpfung", spielt an der Oper.