Der "Tatort" ist mit einer Folge aus Dresden in die neue Saison gestartet. Diese Fragen blieben nach dem Krimi "Nemesis" noch offen.
Endlich ist die Sommerpause vorbei! Am Sonntag flimmerte mit "Nemesis" der erste "Tatort" der neuen Saison über die Bildschirme. Der Krimi aus Dresden mit den beiden Kommissarinnen Karin Gorniak (Karin Hanczewski) und Leo Winkler (Cornelia Gröschel) und deren kauzigem Chef Peter Schnabel (Martin Brambach) war ein gelungener und standesgemässer Auftakt.
Die Macher verzichteten dabei auf Experimente und lieferten einen soliden Krimi mit altbekannter Grundstory:
Mord in nach aussen hin betucht erscheinender, perfekter Familie, die in einer pompösen Villa lebt. Doch umso mehr die Ermittler ihrem Job nachgehen, desto mehr bröckelt die Fassade und Intrigen, Schulden und Dramen kommen ans Tageslicht.
Am Ende des Films ist klar: Die Frau ist die eigentliche Killerin, die ihre Kinder als Werkzeuge benutzt und die kolportierte Mafia-Geschichte ein reines Hirngespinst.
Doch wie immer bleiben einige Fragen offen:
1. Muss Katharina Benda überhaupt ins Gefängnis?
Zwar ist sie die geistige Brandstifterin, jedoch legte sie selbst keine Hand an, sondern stiftete ihre Kinder lediglich zur Tötung des eigenen Vaters an. Wie würde so etwas in der Realität bestraft werden?
Juristen unterscheiden dabei zwischen Anstiftung und mittelbare Teilnahme. In diesem Fall schlägt das Pendel klar in Richtung Mittäterschaft, da Katharina Benda die zentrale Figur der Tötung ihres Mannes ist.
Sie löst nicht nur als Anstifterin den Tatentschluss in ihrem Sohn aus, sondern hält das Geschehen in ihren eigenen Händen und infiltriert ihre Kinder über einen langen Zeitraum. Am Ende sind sie blosse Werkzeuge ihrer Mutter. Somit droht ihr eine Verurteilung wegen Mordes. Darauf steht in Deutschland eine lebenslange Haftstrafe.
2. Droht ihren Kindern ebenfalls eine Strafe?
Nein. Zum einen ist der eigentliche Täter Valentin Benda noch keine 14 Jahre alt und somit überhaupt nicht strafmündig, zum anderen sprechen hier auch zahlreiche weitere Gründe gegen eine strafrechtliche Relevanz. Wie schon erwähnt wurden die Kinder als Werkzeuge von ihrer Mutter missbraucht und zuvor über einen langen Zeitraum manipuliert.
Sie handelten nicht im eigenen Willen und dachten, dass von ihrem Vater eine unmittelbare Gefahr für sie und ihre Mutter ausgehe. Aufgrund dessen liegt ein sogenannter entschuldigender Notstand bei den Kindern vor, der eine Bestrafung vor Gericht ausschliesst.
3. Wer spielt Katharina Benda?
Sehr überzeugend in der Rolle der intriganten Katharina Benda, die zu allem fähig ist und selbst vor Mord an ihrem Mann nicht zurückschreckt, steht die bekannte Schauspielerin Britta Hammelstein. Die 38-Jährige ist ein gern gesehener Gast im "Tatort"-Universum und bekleidete in den letzten acht Jahren bereits in acht "Tatort"-Filmen unterschiedlichste Rollen.
Zuletzt spielte sie im vergangenen Jahr in der Stuttgarter-Ausgabe "Der Mann, der lügt" eine tragende Episoden-Rolle. In den vier Hamburg-"Tatorten" verkörperte Hammelstein ausserdem die Polizistin Ines Kallwey an der Seite der Hauptrollen von Til Schweiger und Fahrdi Yardim als leitendes Ermittler-Duo.
4. Was hat es mit dem Vater von Leo Winkler auf sich?
Seit April 2019 ist Leo Winkler (
Bereits in der ersten Folge mit Winkler als Ermittlerin trat der Schauspieler
Dort ist er Kommissariatsleiter von Katrin König (Anneke Kim Sarnau) und Sascha Bukow (Charly Hübner) und somit das Pendant zu
5. Wie geht es weiter mit der "Tatort"-Saison?
Nachdem in der letzten Woche bereits ein neuer "Polizeiruf 110" ausgestrahlt wurde, folgte nun der erste neue "Tatort" in der aktuellen Saison. In der nächsten Woche, am 25. August, gibt es wieder einen "Polizeiruf 110" – diesmal aus der Grenzregion Brandenburg/Polen.
Dann folgen zunächst zwei "Tatorte" aus Frankfurt (1. September) und Ludwigshafen (8. September), bevor die neue Münchner "Polizeiruf 110"-Ermittlerin Elisabeth Eyckhoff (gespielt von Verena Altenberger) die Nachfolge von Hanns von Meuffels alias Matthias Brandt antreten wird (15. September).
Anschliessend gibt es am 22. September ein Wiedersehen mit den Kommissaren Dorn und Lessing (Nora Tschirner und Christian Ulmen) aus Weimar. Die weiteren Ausstrahlungstermine stehen bislang noch nicht fest. (dr)
In einer früheren Version dieses Artikels hatten wir berichtet, dass das Ermittlerteam Tschirner/Ulmen in Potsdam ermitteln würde. Richtig ist, dass die beiden in Weimar ermitteln. Wir haben den Fehler korrigiert. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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